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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Do März 05, 2015 1:40 pm
Leonora
Leonora strich noch einmal die Haare aus dem Gesicht und dachte nach. Es gab viel zu tun, was man als Ablenkung nutzen könnte. Eigentlich wollte sie einkaufen gehen. Die Essensvorräte des Hauptquartiers waren bereits drastisch dezimiert worden, was bei der Masse an verletzten Wölfen nur verständlich war. Und die meisten anderen unverletzten Wölfe waren vermutlich zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, um sich auch noch um die Verpflegung zu kümmern. Deshalb, überlegte Leonora, wäre es wohl das Beste, das Hauptquartier mit den wichtigsten Artikeln aus dem Supermarkt von der Ecke wieder aufzustocken. Dann wäre zumindest diese Sache erledigt. Kranke Wölfe nahmen tendenziell mehr Nahrung zu sich, um die körpereignen Heilkräfte mit mehr Energie zu speisen. Eigentlich wollte sie alleine fahren, damit sie niemanden von seinen Aufgaben abhielt. Doch ein bisschen Hilfe konnte sie immer gebrauchen. Nach ein paar Momenten der Überlegung und durch Elenas Untätigkeit bestärkt, beschloss sie, der anderen Wölfin ihren Vorschlag zu unterbreiten. „Nun… ich wollte eigentlich einkaufen gehen. Der Kühlschrank und die Vorratskammern sind fast leer. Man rechnet ja nicht mit jedem Tag mit so viel Besuch.“, fügte sie mit einem schwachen Lächeln hinzu und verschränkte die Arme hinter ihrem Rücken. „Wenn du nichts zu tun hast, würde ich dich fragen, ob du mir helfen würdest, beim Auswählen und beim Ein- beziehungsweise Ausladen.“ Fragend richtete die Wölfin ihre dunklen Augen auf ihr Gegenüber. Wenn Elena keine Lust hatte, konnte Leonora das verstehen. Wer weiß, vielleicht war Elena auch verletzt worden und brauchte nun bald wieder Ruhe? Trotzdem hoffte die Dunkelhaarige innerlich, etwas Hilfe zu bekommen. „Wir könnten auch noch ein paar andere fragen, ob sie mitkommen wollen. Je mehr, desto schneller sind wir wieder hier.“, fügte sie nach einigen Augenblicken diplomatisch hinzu.
Vivi Gamma
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Do März 05, 2015 1:44 pm
Enya
Als Kris zu singen begann, konnte Enya ein glockenhelles Lachen nicht unterdrücken. Unwillkürlich passte sie den Rhythmus ihrer Bewegungen an die düstere und doch angenehme Melodie an, die der Russe erklingen ließ. Enya kannte das Lied nicht, doch das machte ihr nichts aus. Sie hätte am liebsten bis in alle Ewigkeiten weiter getanzt, wäre umher gewirbelt und hätte den betörenden Klängen des russischen Volksliedes gelauscht. Doch irgendwann gab ihr kleiner Körper auf, denn er hatte schon länger als erwartet mitgemacht. Ob ihr geheimnisvoller Gegenüber ebenfalls erschöpft war oder nicht, war Enya egal. Irgendwann wurde sie langsamer, bis sie schließlich stehenblieb. Ihr Atem ging schwer und kleine helle Schweißperlen standen auf ihrer Stirn. Lachend setzt sie sich auf den Boden und streckte genüsslich ihre schmerzenden Muskeln. „Das war ein tolles Lied.“, sagte sie unvermittelt und bevor Kris noch etwas erwidern konnte, fügte sie neugierig hinzu: “Und wie hast du mich genannt? Zara..jewo? Jena? Was heißt das? War das ein Kompliment?“ Ein verschlagenes Grinsen huschte über ihr Gesicht, dann lachte sie erneut. Sie war vor allem dankbar, dass der kühle Fremde bei ihrem verrückten Plan mitgemacht hatte. Die kleine Irin fühlte sich schon viel besser, denn wie immer hatte das Tanzen seine heilende Wirkung entfaltet. Sie fand Kris sofort sympathisch, obwohl sie ihn nicht kannte. Doch sie vermutete, dass hinter seinem distanzierten überlegenen Äußeren eine wilde und warme Seele wohnte.
Vivi Gamma
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Do März 05, 2015 1:47 pm
Seth
Seth saß auf dem kühlen Boden, vertieft in seine Gedanken und bemerkte den Neuankömmling nicht im Entferntesten. Erst als Hollie zu sprechen begann, zuckte er zusammen und riss überrascht die blauen Augen auf. Alarmiert wirbelte er herum, entspannte sie aber sofort, als er das Mädchen sah. Seufzend machte er seiner Ungehaltenheit über seine übertriebene Reaktion Luft. Es war eine Wölfin des Dakabipacks. Er befand sich in ihrem Hauptquartier, also war es klar, dass sich früher oder später einer von seinen Gastgebern in den Keller verirren würde. Vor allem, weil sich dort unten eine Menge interessanter Dinge zu befinden schienen. Nach einer kurzen aber lauernden Stille bemerkte Seth, dass sie ihn auffordernd ansah. „Ehm… hi.“, sagte er unsicher und wuschelte sich nervös durch seine blonden Haare. Er wollte auf keinen Fall so wirken, als hätte er herumgeschnüffelt, also erhob er sich etwas zu schnell und versuchte ein freundliches Lächeln aufzusetzen. Er überlegte kurz wie das Mädchen hieß. Hollie, glaubte er, doch er war sich nicht sicher. Das hieß, er musste wohl oder übel vermeiden, ihren Namen zu nennen. Sie danach zu fragen erschien ihm unhöflich, nachdem die Dakabi sein Rudel bereits das zweite Mal bei sich aufgenommen hatten. „Wenn du willst, dann kann ich auch gehen.“, sagte er schnell und hob abwehrend die Hände. Wer weiß, was das zierliche Mädchen hier unten machen wollte. Er fand sicher auch irgendwo anders einen Platz, an dem er sich zurückziehen konnte. So groß, wie das Gebäude war…
Vivi Gamma
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Do März 05, 2015 1:53 pm
Lucas
Nach dem seltsamen Zusammentreffen mit dem heruntergekommenen Wolf, hatte sich Lucas Laune merklich gehoben. Bizarre Ideen und Pläne spielte der Wolf in seinem Kopf hin und her, aber verwarf das meiste wieder. Trotzdem- allein die Möglichkeiten, die sich ihm boten, veranlassten bei ihm eine beachtliche Steigerung in der Ausstrahlung des sonst so grimmigen Radiomoderators. Leider sollte diese Stimmung nicht lange halten, denn just in dem Moment, als der junge Mann in unmittelbarer Nähe zu seinem heiß geliebten Second Hand Bett stand und sich innerlich schon auf ein paar gesunde Stunden Schlaf vorbereitet hatte, klingelte sein Handy. Lucas hielt einen Moment lang inne und sendete Stoßgebete zu allen Göttern, an die er eh nicht glaubte. Der Brillenträger mochte seinen Job. Eigentlich. Das Problem war jedoch, dass er damit eine Verpflichtung einging, die ihn mehr als alles andere in der Welt störte- nämlich, dass er 24 Stunden auf Abruf sein musste. Fast fühlte er sich versucht, nicht ans Handy zu gehen. Doch wenn es sich wirklich um seine Kollegin handelte, wie er vermutete, würde sie so oft anrufen, bis er abnahm. Und ob er es sich nun eingestehen wollte oder nicht- er konnte ihr doch nichts abschlagen. Entnervt kramte er das Ding, das ihn von seinem wohlverdienten Schlaf abhielt, aus seiner Hosentasche und drückte wiederwillig auf den grünen Höhrer. „Was?“, brummte er um dem Menschen am anderen Ende der Leitung seine mangelnde Motivation klart zu machen. „Gott sei Dank bist du rangegangen!“, ertönte ihm die krächzende Stimme Mischas entgegen. „Und ich bereu es jetzt schon“, brummte er als Antwort. Lucas konnte sich denken, worum es ging. „Hey hör mal.“, seine Kollegin unterbrach sich, weil sie husten musste, “Ich bin wirklich krank. Es hat mich richtig erwischt…“, sagte sie entschuldigend. „Und jetzt soll ich dein blödes Interview machen, nicht wahr?“, Lucas versuchte nicht einmal seine Resignation zu verbergen. Irgendein Zirkustyp wollte mit seiner Tochter zum Sender, um ein paar Fragen über den modernen Zirkus in der heutigen Gesellschaft zu klären. Oder so ähnlich. Interviews dieser Art wurden meistens tagsüber aufgenommen und dann zur eigentlich Sendezeit vom Band abgespielt, oh Wunder der Technik. Denn verständlicherweise war die Bereitschaft der Gäste, sich um zwei Uhr morgens zur Radiostation zu bewegen, relativ gering. Deshalb musste das alles früher erledigt werden. Lucas hatte es geahnt und alles in ihm sträubte sich gegen das, was Mischa nun sagte. „Oh ja bitte bitte bitte! Das ist echt wichtig für mich, aber mit meiner Stimme geht das wirklich nicht! Du musst das für mich übernehmen!“, die Stimme der jungen Frau brach nun, wie als Beweis, vollkommen weg und sie räusperte sich nicht gerade damenhaft. „Lucas?“, fragte sie verzweifelt, als dieser nicht sofort antwortete. Der junge Werwolf gab es nicht gerne zu, aber er konnte seiner Kollegin im Allgemeinen nur wenig abschlagen. „Dafür schuldest du mir was…“, brummte er unheilvoll. „Oooooh danke!! Das ist echt lieb von dir. Ach ja, die beiden, die eigentlich kommen wollten, haben doch keine Zeit und schicken jemanden als Ersatz. Du machst das schon, Bussi!“, schnell hatte sie aufgelegt, damit Lucas es sich nicht noch einmal anders überlegen konnte. Dieser schaute resigniert auf seine Armbanduhr. Zwei Stunden hatte er noch. Genug Zeit, um vorher zu duschen, sich ein wenig über den Zirkus zu informieren und sich noch einen großen Kaffee zu besorgen.
(Ich hab mir noch alle Flacel Posts durchgelesen, wenn was nicht stimmen sollte, dann sagt Bescheid)
Nasu Beta
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Fr März 06, 2015 4:09 pm
Kris
Kris blieb neben dem Mädchen stehen, sah zu ihr hinab und lächelte sanft. „Ja es war ein Kompliment.“ Erklärte er ohne weitere Ausführung, wiederholte nur leise und bedächtig das Wort. „Zarewna.“ Kleine Prinzessin, sie schien wie ein Wildfang, den man hier eingesperrt hatte. Kris sah sich mit seinen blauen Augen in dem muffigen Raum nochmals genauer um, verengte die Augen. Als er Enya wieder ansah und sie so außer Atem sah, musste er breit grinsen. „Am besten wir suchen dir etwas zu trinken.“ Er reichte ihr erneut seine Hand, sah jedoch aus dem Fenster und fragte sich unwillkührlich, wie es dazu gekommen war das sich innerhalb einer Stadt ein zweites Rudel abgespalten hatte und ständiger Krieg herrschte. War das der Grund, warum die Rogue so gut Fuß in New York fassen konnten? Weil die Werwölfe hier miteinander beschäftigt waren. „Bist du aus dem Dakabi, oder dem Kuna Pack?“ fragte Kris unvermittelt, die Brauen bedenklich gesenkt. Er hatte die Alpha des Kuna Packs noch nicht kennengelernt, gut möglich das Enya es war. Allerdings wusste Kris wenn ein Alpha vor ihm stand und er wusste auch das der Alpha Cassandra Jones hieß.
Nasu Beta
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Fr März 13, 2015 9:01 pm
Hollie
Ihre blauen Augen waren von einer sanften Wärme erfüllt, als sie zu sah wie der Junge beinahe über seine eigenen Füße stolperte um schnell genug auf den Beinen zu sein. Die leuchten blauen Augen des Jungen sahen sich in dem Raum um, als würde er einen Fluchtweg aus der Situation suchen. Als er dann auch noch die Hände abwehrend hob, fing Hollie laut an zu lachen. Sie behielt ihn von der Seite im Blick, bis sie sich wieder beruhigt hatte. „Ach was! Bleib ruhig.“ Sie grinste breit, kam mit ein paar wippenden Schritten auf dem nachgiebigen Boden näher. Es gab wirklich überhaupt nichts Interessantes in dem Raum, außer man wollte sich von allen Blickwinkeln betrachten. Vielleicht praktisch, wenn man sein Outfit kontrollieren wollte. Sonst ließ sich dieser Raum nur für Sport nutzen. „Es wäre aber nur fair, dir zu sagen. Das es weitaus bequemere Plätze hier gibt.“ Mit ihrem strahlenden Lächeln, hoffte sie dem Jungen jegliche Unsicherheit oder gar Angst zu nehmen. Sie zuckte mit den schmalen Schultern unentschlossen und beugte sich etwas zu dem Jungen hin, bevor sie gehen würde. „Dann will ich dich mal nicht weiter stören.“ Hollie richtete sich wieder auf, verschränkte die Hände hinter dem Rücken. Auf den Fersen drehte sie sich wieder der breiten Tür zu, welche eine Lücke in der Spiegelwand schuf. „Ich bin nur hier unten um Farbe zu holen.“ Während sie zur Tür ging, schaukelte ihr Pferdeschwanz unter dem wippenden Gang. Bevor sie den Raum verließ, blieb sie nochmal in dem Türrahmen stehen. „Sonst sollte dich hier niemand mehr stören.“ Hollie schuf eine lange Pause. „Aber sich alleine, seinen Gedanken zu überlassen ist nicht immer die beste Lösung.“ Hollie zwinkerte dem hellblonden Jungen zu. Welcher von solch einer dunklen und traurigen Aura umwoben war, das sie einem beinahe den Atem raubte. Es sogar schaffte einen Funken davon wieder in Hollies Augen zu tragen.
Nasu Beta
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Fr März 13, 2015 9:26 pm
Caleb
Caleb hatte die Augen geschlossen und tippte sich mit seinen Fingern in einem unbestimmten Rhythmus gegen die schützenden Lider. Und während er das Tat saß er an einem leeren Tisch, in einem menschenleeren Raum. Als er da saß wiederholte er immer wieder dieselben Worte. „Langweilige! Mir ist so langweilig, langweilig, langweilig!“ und immer wieder tippte er sich gegen die geschlossenen Augen. Irgendwann hielt der Blonde inne, fuhr aus und krallte seine Hände in die wirren Locken. Verzweifelt, von dem Umstand das sein Zwillingsbruder und Ricarda tief und fest schließen. Enya ohne etwas zu sagen, einfach in dem Wirrwarr dieses Ungetüms von Gebäude verschwunden war und Rachel wahrscheinlich wieder bei ihrem Schatziputzi war, den einfach niemand von ihnen kannte. Alle Personen, denen er begegnete waren beschäftigte Spießer, die von A nach B hetzten. Der Junge erhob sich blitzschnell, so das der Stuhl hinter ihm drohte umzufallen. „Laaaaangweilig.“ Rief Caleb und setzte sich wieder. Verzweifelt, legte er seinen Kopf auf die kühle, schwarze Oberfläche des Tisches. Caleb konnte sich keinen Reim, aus einem Raum machen, der beinahe nichts, bis auf den großen, schwarzen Tisch und 10 Stühle beherbergte. Möglicherweise war es so etwas wie ein Konferenzraum. Aber brauchte man so etwas wirklich? Wenn es nach dem Zwilling gehen würde, hätte er den Raum eher noch mit Stofftieren vollgeräumt. Dies erschien ihm eine weniger große Verschwendung von Räumlichkeiten. Klatschend legt er die Hände vor sich auf den Kopf, bemühte sich die andere Tischkante zu fassen zu bekommen und zog sich auf den Tisch. Zunächst lag er auf dem Rücken einfach nur da und starrte zur Decke. Er wollte nicht zu weit weg von seinem Rudel, doch er brachte es auch nicht zu Stande in dem kleinen Raum zu verweilen und Ricarda ihrem erholsamen Schlaf zu überlassen. Caleb drehte sich auf den Bauch und sog sich an den Tischkanten entlang über den Tisch.
Feuerchen Alpha
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Mo März 16, 2015 11:55 pm
Colette
New York. Nicht unbedingt Colettes erste Wahl. Kein Ort, an dem sie länger als nötig verbleiben wollte. Zu laut, zu schrill. Klassisches Modebewusstsein wurde so oft auseinandergenommen und wieder zusammengeflickt, bis es keine Regeln und keine Tabus mehr gab und nichts bestätigte diese enttäuschende Theorie mehr, als ein einziger Spaziergang durch die Straßen des Big Apple. Sie hatte dieses Land wie die Katze das Wasser gemieden. Die goldenen Zwanziger damals waren noch sehenswert gewesen. Aber davon war heutzutage nichts mehr zu sehen. Selbst in diesem Moment, als die möglichst kurz gehaltene Distanz zwischen ihrem Hotel und ihrem persönlichen Taxi überwandt, die wasserstoffblonden Haare unter einem cremefarbenen Kopftuch verdeckt, eine braune Sonnenbrille von teurer Marke und ein Schal aus hellem Pelz das Gesicht so gut wie vollständig versteckend, ein für diese Jahreszeit viel zu dicker Mantel bis zu den Knöcheln und lange weiße Handschuhe, hatte sie mehr Klasse und Stil als irgendjemand Anderes, dem sie auf ihrer Reise begegnet war. Die Autotür wurde ihr aufgehalten. Ein breitschultriger Mann in schwarzem Anzug und Sonnenbrille schlug die Tür hinter hier zu und rutschte kurze Zeit später selbst auf den Fahrersitz. Im Auto streifte sie sich die Handschuhe und das Kopftuch ab, richtete sich mit flüchtigen, aber effektiven Handbewegungen die Frisur und reichte ihrem Fahrer die Hand, damit er sie küssen konnte. Er war ein Mensch, etwa im selben Alter wie sie zu ihrem Todeszeitpunkt. Er war attraktiv und loyal und das hatte Colette ihn längst mit mehr als nur leeren Worten spüren lassen. Aber eine leidenschaftliche Affäre mit einem Vampir hatte ihm nicht ausgereicht. Er wollte mehr. Er wollte für immer an ihrer Seite sein. Colette hatte ihm versprochen, seinen Wunsch zu erfüllen, sobald sie sich seiner vollständigen Loyalität sicher sein konnte und ihn daraufhin nach New York geschickt, um für sie nach einzigartigen Pelzen zu suchen, damit sie sein Gesicht nie wieder ertragen musste. Mindestens drei Pelze hatte er ihr präsentieren müssen, damit sich die Reise für sie lohnte. Zwei davon waren ihr bereits durch die Lappen gegangen. Dafür würde jemand anderes büßen müssen. Trotzdem war sie hier. Und Emanuel sah sie an, als sähe er die Sonne zum ersten Mal. Sie spürte das Blut unter seiner Haut pulsieren, als seine Lippen ihre kalte Hand berührten und entzog sich seinem Griff mit einem distanzierten Lächeln. Sie hatte ihn seit ihrer Ankunft in New York nicht sehen wollen. Das letzte Mal war er Anfang 20 gewesen. Ein junger Gott mit der Art von Selbstbewusstsein, das ihm die ganze Welt eröffnet hätte, wäre er damals nur den richtigen Weg gegangen. Aber wie so oft war dieses Selbstbewusstsein Hand in Hand mit kindischer Dummheit gegangen und er hatte sein Herz und sein Leben an eine Vampirdame verschenkt, die sich an jungen, voller Leben pulsierenden, wunderschönen Menschen nicht satt sehen konnte. Sie lebte in der Vergangenheit. Um keinen Preis wollte sie selbst wieder jung und an der Spitze ihrer Schauspielkarriere sein. Zu vergänglich, zu langweilig. Aber wie gerne schaute sie dabei zu, wie die jungen Menschen ihr Herz mit einer Leidenschaft auf der Zunge trugen, die bereits zum Scheitern verurteilt war. Emanuel kam aus Spanien. Sie hatte ihn bei einer kleinen Theateraufführung in Madrid kennengelernt. Es war seine erste Rolle gewesen. Er hatte Leidenschaft und Herzblut auf die Bühne gebracht. Sie war fasziniert gewesen. Ein Talent und ein Gesicht wie das seine war eine seltene, aber für dieses Geschäft essenzielle Kombination gewesen. Aber dann hatte er einen großen Fehler begangen. Er hatte sich ablenken lassen. Er gab vor, in New York auf seinen großen Durchbruch am Broadway zu warten. Aber in Wahrheit hatte Colette ihn gebrochen. „Colette, meine Schönheit, du bist keinen Tag älter geworden“ Die Blonde lächelte reserviert. Damals hätte sie vielleicht laut gelacht, seinen Oberarm sanft berührt und ihn einen Schmeichler genannt. Obwohl er, wie ein guter Wein, mit dem Alter nur noch attraktiver geworden war, hatte sie heute andere Interessen. Vielleicht würde sie ihn später mit auf ihr Hotelzimmer nehmen. Vielleicht würde sie sich dann endlich an ihm satt trinken und sich dann einen neuen, dummen Menschen suchen, der die Augen in New York für sie offen hielt. „Ein bisschen grau an den Schläfen steht dir wirklich gut“ konterte sie und wusste, dass sie ihn damit zum frustrierten Schweigen gebracht hatte. Obwohl sie ihr Kompliment ernst gemeint hatte, war er sich schmerzhaft bewusst, dass er jeden Tag älter wurde und ihm die Möglichkeit auf ein ewiges Leben immer weiter aus den Händen entglitt. Die ewige Jugend hatte er längst verloren. Untypisch verbissen bildeten sich kleine dreieckige Falten zwischen seinen dichten Augenbrauen, die den Blick trotzdem nicht von den längst markanten Falten um seine dunklen Augen abwenden zu vermochten. Das war ein Look, der ihm so gar nicht stand. Sie mochte sein breites Lächeln und den Kontrast zwischen seinen weißen Zähnen und der dunklen Haut. Aber in den letzten 10 Jahren war er zu einem Mann geworden, der nur noch selten lächelte. Colette hatte ihn nicht zerstört. Das hatte er sich selbst zuzuschreiben. Dann hielt der Wagen an. In aller Ruhe kleidete sie sich wieder vollständig ein, um dem Sonnenlicht zwischen Auto und Apartmentgebäude zu entgehen. Ohne Aufforderung verließ Emanuel zuerst das Auto, um ihr die Tür zu öffnen. Dann ließ sie ihn zurück. Er würde warten. Er hatte schon zu lange gewartet, um diese Gewohnheit aufzugeben. Ihre Schuhe klackerten auf dem Bordstein, jeder Schritt war ein Kunstwerk und Colette war ein Naturtalent. Ihre Kopfbedeckung, sowie den Schal streifte sie im Gehen ab, sobald das Gebäude sie vor der Sonne schützte. Die Handschuhe behielt sie jedoch an. Man konnte nie wissen, wo Alexander und sein Volk zuvor gewesen waren. Sie verachtete Halbblüter Sie glaubten, den Menschen überlegen zu sein und waren doch viel erbärmlicher als sie. Es gab keinen Platz für sie auf dieser Welt, außer zu den Füßen eines Mannes wie Alexander. Halbblüter als persönliche Schergen. Colette hatte nicht mehr und nicht weniger von ihm erwartet. Jahre vergingen manchmal im Bruchteil einer Sekunde für langlebige Wesen wie sie. Dabei war sie ein verhältnismäßig junger Vampir. Trotzdem konnte sie sich nicht darauf festlegen, in welchem Jahr sich Alexanders und ihre Wege das letzte Mal gekreuzt hatten. Sie erwartete nicht, dass sie seit dem viel geändert hatte. Vampire konnten furchtbar festgefahren in ihren Traditionen sein. Den schwächlichen Halbblüter einzuschüchtern war kein Problem gewesen. Ihre Wut hatte sich zu lange angestaut. Emanuel hatte sie verschont, weil er ihr vielleicht noch von nutzen sein konnte. Jetzt war sie bereit, dem Halbblüter vor ihr die Kehle auszureißen. Ihre Krallen waren geschärft. Das sah und spürte er. Als Alexander aber endlich auftauchte, strahlte sie längst wieder kühle, distanzierte Ruhe aus. Sie war damals nicht umsonst der Star im Pariser Theater gewesen. Schauspielerei hatte ihr Leben nie gänzlich verlassen. „Ein Charmeur, wie immer“ Sie lachte auf, künstlich und knapp, trat dann einige gewählte Schritte auf ihn zu. Berührungsängste waren ihr Fremd, trotzdem begrüßte sie ihn alles Andere als überschwänglich. „Ich bin hier, weil du deine Emotionen nicht kontrollieren kannst“ In mütterlicher Geste schüttelte sie enttäuscht den Kopf. „Wir haben alle unsere Meinung über Werwölfe, aber meine Güte, Alexander, das war doch etwas harsch“ Einzelgänger hin oder her, Vampire waren nicht immun gegenüber Klatsch und Tratsch. Sie wusste vielleicht nicht alles, aber gerade genug, um es nebenbei in eine Konversation einfließen zu lassen. Vor Allem Menschen, die sich mit Vampiren abgeben, konnten furchtbar gesprächig sein. „Sich einfach so von blinder Wut leiten zu lassen…blindes Abschlachten…ich bin enttäuscht“ Sie seufzte theatralisch, setzte sich dann elegant in einen nahegelegenen Sessel, die meine sofort übereinander schlagend. (keine Ahnung, wo sie genau sind, aber da ist jetzt ein Sessel) „Außerdem hast du mir ein paar sehr wertvolle zukünftige Pelze in Blut getränkt“ Wieder schüttelte sie den Kopf. „Das sehe ich nicht gerne. Sie waren unersetzbar, weißt du? Farben, nach denen ich lange gesucht habe…“ Das war es gewesen. Mehr sagte sie nicht, beobachtete nur unter einem Augenaufschlag die Reaktion ihres Gegenübers. Alexander war ohne Zweifel ein attraktiver Mann. Aber so unheimlich rachsüchtig. Nicht ihr Typ. Außerdem hielt sie sich von Liebschaften mit Vampiren fern. Den Liebschaften waren nicht für die Ewigkeit gemacht. Vampire schon. Dafür hatte sie weder Zeit noch Geduld.
(es tut mir so Leid Aber immerhin ist es ein Post)
Feuerchen Alpha
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Mi März 18, 2015 3:45 pm
Lou
Sobald Lou wieder sicher auf zwei Beinen laufen konnte und damit auch fälschlicherweise der festen Überzeugung war, er könne endlich wieder problemlos die Fassade des nächstbesten Gebäudes erklimmen, tat er zwar nicht genau das, verspürte aber trotzdem das dringende Bedürfnis nach Abenteuer. Und was eignete sich dafür schon besser als die unendlichen weiten des Labyrinths, das sie Hauptquartier der Dakabis schimpfte? Okay, Lou fielen eine ganze Menge besserer Orte für ein Abenteuer ein, aber er musste mit dem arbeiten, was er bekam. Und wenn es ein langweiliges Bürogebäude in Manhattan war, dann brauchte er eben ein bisschen mehr Fantasie. In Häusern wie diesen hatte er schon gearbeitet. Natürlich nicht als braver Pinguin im Anzug hinter einem Schreibtisch oder gar als Haushaltshilfe. Den Bewohnern des Hauses war er damals etwas weniger nützlich gewesen. Als er also so durch die Flure des Gebäude streifte, hier und da ein paar Türen öffnete, entgingen ihm die kostbaren Gemälde, Möbel und andere abstrakte Kunstwerke nicht. Ab und zu blieb er davor stehen, betrachtete sie mit einem wissenden Blick, als hätte er Ahnung von Kunst – vor Allem dann, wenn er einer anderen Person begegnete – und war jedes Mal versucht, besagte Person in ein bedeutungsloses Gespräch über Kunst zu verwickeln. Er ließ es jedoch jedes Mal bleiben und ignorierte die verwirrten Blicke über sein ungewöhnliches Interesse an moderner Kunst. Scheinbar passte dieses Hobby nicht zu seiner Optik und es wurde Zeit, sich etwas Passenderes zu suchen. Tatsächlich hatte Lou auf seinem kleinen Ausflug einen kunstvoll aussehenden Kerzenhalter gefunden, den er sich geschnappt hatte und nun locker in einer Hand wog, während er überlegte, was als nächstes zu tun war. Die Frage im eigenen Kopf beantwortend zuckte er ein Mal entschieden mit den Schultern und drückte dann mit vollem Körpergewicht die nächstbeste Tür auf. Was er vorfand war ein Konferenztraum. Ungut, die Chancen standen immer hoch, in einen Raum wie diesen zu ungelegener Zeit zu platzen. Aber Lou hatte Glück gehabt. Der Raum war so gut wie leer. Leer, bis auf den jungen Blonden, der so herrlich unmotiviert mitten über den Tisch robbte, wie man es selten an Orten wie diesen sah. Lou hatte nicht das Gefühl, ihn bei irgendetwas zu stören und schloss deshalb fröhlich die Tür hinter sich. Als er den Kerzenhalter abermals in der Hand wog, wurde er sich erst dessen Anwesenheit bewusst und wie gering die Wahrscheinlichkeit war, dass er ihm nicht persönlich gehörte, wie hoch allerdings die Wahrscheinlichkeit war, dass der Junge zu Dakabi Pack gehörte und ihn vielleicht verpfeifen würde. Deshalb räuspere Lou sich etwas verlegen, betrachtete den Kerzenhalter kurz und ließ ihn dann unter seiner dunkelgrauen Strickjacke verschwinden. „Bin ich zu spät zu dem Meeting?“ fragte er den Jungen erschrocken und warf einen Blick über die zahlreichen leeren Stühle.
Lomy Beta
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Fr März 20, 2015 9:11 pm
Meena
Meena nickte zögernd. Eine Krücke würde sie bestimmt irgendwo auftreiben können, doch wollte sie Madeleine auch wirklich hier alleine lassen? Mit einem Blick auf das verwirrte, aber auch besorgt wirkende Gesicht der jungen Frau, die ihr gleichzeitig auch irgendwie verletzlich vorkam, wurde ihr klar, dass sie ein Nein vermutlich nicht hinnehmen, und sich lieber kriechend selbst auf die Suche machen würde. Also begab sich Meena hastig zur Tür. Am Rahmen drehte sie sich noch einmal zögerlich um. »Ich bin gleich zurück… möchtest du noch irgendetwas anderes, wenn ich schon auf dem Weg bin?« sie biss sich beinahe nervös auf die Unterlippe. Das Mädchen brauchte ganz offensichtlich jemanden, der sie kannte, dem sie sich anvertrauen konnte. Doch Meena hatte keine Ahnung, wer sie außer dem Alpha überhaupt kannte.
(Fast peinlich, aber ja... kurzer post - langweiliger Post. Wird nicht besser :D)
Lomy Beta
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Fr März 20, 2015 9:18 pm
Lexi
Lexi betrachtete Aurelie nachdenklich. Sie schien wirklich unglaublich begeistert von diesem Zirkus zu sein. Es war wahrscheinlich wirklich einen Besuch wert. Doch die Angst hielt ihr Herz so fest umklammert, dass ihr die Luft im Brustkorb stecken blieb. Sie räuspernd drehte sie Aurelie den Rücken zu und schob mit einer gekrümmten Hand die Reste aus der Kräutermischung, die neben den Teeeiern gelandet waren, wieder zurück in die Packung. Die Welt einfach vergessen. Im Vergessen war Lexi besonders gut. Sie hatte schon die ganze Welt vergessen. Wollte sie das noch einmal erleben? Sie wusste, dass Aurelie das nicht so gemeint hatte, also murmelte sie nur kaum hörbar »Das wäre schön…« bevor sie mit zitternden Händen vorsichtig die zierlichen Metalleier schloss und sie in die beiden Tassen fallen ließ, die kleinen Haken am Ende in die Ränder der Tassen einhakte. Sie holte noch einmal tief Luft, bevor sie sich wieder mit einem leisen Lächeln zu ihrer neuen Freundin umdrehte und den Wasserkocher ungeduldig betrachtete. »Warum bist du eigentlich im Hauptquartier?« fragte sie schließlich nach einer Weile und legte den Kopf leicht schief.
(Auch nicht super. Aber immerhin etwas :/)
Lomy Beta
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Fr März 20, 2015 9:24 pm
Jude
Jude nickte zustimmend. »Aber das ist doch super! Hast du denn schon mal Nachhilfe oder sowas gegeben?« er blickte den Jüngeren neugierig an. Chandley war ein netter Junge und Jude konnte sich ihn auch gut als Lehrer oder Erzieher vorstellen. »Kleine Kinder sind die Besten!« fügte er noch hinzu und lachte bei einer Erinnerung an seinen kleinen Bruder, der ihm damals so unglaublich auf die Nerven gegangen war. Natürlich war diese Erinnerung nun überschattet von den Ereignissen der jüngsten Vergangenheit und dieser Schatten huschte nun auch über seine Augen, ließ sein Lächeln sterben. Aber es war nicht seine Art, sich von solchen Dingen zu lange herunter ziehen zu lassen. Bei dem Attentat hatten viele Wölfe Familienmitglieder oder Freunde verloren, vielleicht war Chandley ja auch einer von ihnen? Er wusste es nicht, und er fühlte sich auch nicht dazu befugt, nachzufragen. Also wartete er lediglich auf eine Antwort des Jungen.
(uuuund noch ein dritter grottiger Post.. aber immerhin habt ihr jetzt wieder was zu tun ;))
Nasu Beta
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Sa März 21, 2015 12:17 am
Caleb
Caleb hielt inmitten seiner Tätigkeit inne, in sofern man den Zustand in welchem er sich befand so nennen konnte. die blassblauen Augen fixierten den Neuankömling argwöhnisch, konnten sich nicht erklären ob es der Fremde ernst meinte. Caleb und sein Bruder Cade hatten die Angewohnheit, Ernst weitgehend zu meiden. Machten somit oft genug die Erfahrung das sie sich im interpretieren von Handlungen anderer täuschten. Der blond gelockte leckte sich über die trockenen Lippen um Zeit zu schinden, er konnte sich für keine passende Antwort entscheiden. Caleb hob seine Hand zum Gruß. Ein kurzes "Hey!" folgte. Ganz langsam und umständlich setzte er sich auf. "Wenn du zu dem Meeting für super coole, sexy Lockendudes willst" Caleb ließ sich vom Tisch gleiten "Bist du hier genau richtig." Ein strahlendes Lächeln zierte das schmale Gesicht, die blauen Augen funkelten aufgeregt. Einsamkeit stand dem jüngeren Zwillingsbruder nicht gut, die willkommene Gesellschaft hellte seine Stimmung sofort auf. "Setz dich doch, mein Freund!" Der Junge legte die Fingerspitzen vor seinem Oberkörper aneinander, seine Haltung änderte sich radikal. Er straffte die Schultern, bewegte sich wie ein Nussknacker, nur das breite Grinsen behielt er bei während er auf einen der Stühle zeigte.
(Sorry leute, ist so kurz, weil ich am tablet schreibe und gaga bin)
Feuerchen Alpha
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends So März 22, 2015 11:55 pm
Aurelie
Schön… Schön sagte sie. Schön war gar kein Ausdruck. Überhaupt ließ sich die Liebe, die Aurelie zu ihrer Heimat hatte, schlicht und einfach nicht in Worte fassen. Schön war allerdings untertrieben. Und tatsächlich setzte die junge Akrobatin an, Lexi zu korrigieren, ihr mit kugelrunden Augen und ausschweifenden Gesten von jedem einzelnen Akt zu erzählen, den ihr der Zirkus hätte bieten können. Aber im nächsten Moment neigte sich das immer lauter werdende Blubbern des Wasserkochers dem Ende zu und ein lautstarkes automatisches Umschalten des Schalters signalisierte, dass er dann jetzt endlich auch so weit wäre. Außerdem interpretierte Aurelie Lexis Schweigsamkeit und Zurückgezogenheit selbst bei einem eigentlich doch so aufregenden Thema zwar nicht als grobes Desinteresse, aber dennoch als Hinweis genug, dass sie es vielleicht lieber fallen ließ. Weil sie sich selbst längst wieder hingesetzt hatte und enttäuscht etwas tiefer gegen die gepolsterte Lehne der Eckbank sackte, ging sie davon aus, dass Lexi sich um die restliche Zubereitung des Tees kümmerte. Zwei Hände mehr wären an dieser Stelle nur im Weg gewesen. Über die Frage war sie sichtlich froh. Nicht nur, damit eine peinliche Stille erst gar nicht entstehen konnte, sondern viel mehr, weil sie sich über jedes gesprochene Wort der Schüchternen freute. Obwohl der Anlass der Frage eigentlich wenig zur Freude beitrug. „Normalerweise bin ich selten hier“ gab sie sofort zu und schämte sich genug dabei, um den Blick kurz von der Blonden abzuwenden. „Aber mein Vater und ich haben uns dem Pack in erster Linie angeschlossen, um selbst in Schutz leben zu können…direkten Bekannten von mir ist bei dem Anschlag zum Glück nichts geschehen“ Sie schloss kurz die Augen und holte tief Luft, dachte unweigerlich an Flavio und Celio, die – wie sie mittlerweile wusste – in jener Nacht gar nicht so weit von dem Club entfernt gewesen waren. „Trotzdem möchte ich irgendwie helfen. Und wenn das auch nur bedeutet, dass ich meine Zeit vorerst hier im Hauptquartier verbringe und auf Abruf da bin, falls ich irgendwas tun kann…es ist nur fair“ Sie lächelte sanft. „Aber…“ Mit dem Kopf schüttelte sie kurz all die schlimmen Gedanken ab, um sich dann wieder ganz darauf zu konzentrieren, ihre positive Energie auch an Jemanden wie Lexi abgeben zu können. „Um noch mal auf ein anderes Thema zurückzukommen…was machst du denn sonst gerne in deiner Freizeit? Irgendwie muss ich dich doch aufheitern können, hm?“
Feuerchen Alpha
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Mo März 23, 2015 12:35 am
Chandley
Chandleys Antwort war zwar etwas gewesen, das ihm schon des Öfteren durch den Kopf gegangen war – schließlich war er in einem Alter, in dem ihn jeder Zweite nach seinen Zukunftsplänen fragte, als müsse er das alles tatsächlich schon so fest geplant haben – trotzdem waren die Worte jetzt mehr oder weniger als Kurzschlusshandlung aus seinem Mund gekommen. Dabei hatte ihn Judes eigene Studiengang- und damit auch irgendwie automatische Berufswahl ein klein wenig eingeschüchtert und er hatte einfach irgendetwas vorweisen wollen, hatte einfach nicht so verloren wirken wollen. Nicht so verloren wie er sich fühlte, wenn er an die Zukunft dachte. New York schön und gut. Die ganze Welt war seine Auster. Aber mehr Möglichkeiten bedeutete doch nur, dass die Wahrscheinlichkeit viel höher, versehentlich den falschen Weg zu wählen. Dementsprechend musste er jetzt auch feststellen, dass sein vermeintlicher Plan vielleicht nicht besonders gut durchdacht gewesen war. Nachhilfe? Ausgerechnet er? Nachhilfe im alleine auf dem Schulklo essen vielleicht. Seine Noten waren nie schlecht gewesen. Bis er angefangen hatte, die Schule zu schwänzen. Trotzdem konnte er sich nicht vorstellen, dass irgendjemand etwas von ihm lernen könnte. So in Gedanken ausgesprochen merkte er selbst, wie dumm er geklungen haben musste. Also schüttelte er den Kopf. Die Enttäuschung hinter der Geste vermochte er nicht zu verstecken. „Noch nie“ gab er zusätzlich zu. „Ehrlich gesagt habe ich an so was auch noch nie gedacht…“ Er konnte seinen Mund ja bekanntlich gerade dann nicht halten, wenn es drauf angekommen wäre. „Ich glaube, ich bin nicht gerade das, was bei den meisten Leuten als Nachhilfelehrer in Frage kommt“ Er lachte verlegen, obwohl er das gar nicht lustig fand und sah zu Jude auf. „Das war wahrscheinlich eine doofe Idee. Ich hab ja noch ein Jahr Zeit“ Mittlerweile sagte er das nur, um sich selbst zu beruhigen. Aber, wenn er jetzt einfach weiterredete, war Jude vielleicht irgendwann aufmerksam genug, ihn einfach zu unterbrechen. „Um mir etwas Anderes zu überlegen oder Jemandem Nachhilfe zu geben…du brauchst nicht zufällig Nachhilfe in Irgendetwas? ()“
Nasu Beta
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Mi März 25, 2015 9:31 pm
(Gay or european? )
Feuerchen Alpha
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Di März 31, 2015 1:53 pm
Lou
Dass der blonde Junge hier genauso wenig hingehörte wie er selbst war Lou bereits in dem Moment bewusst gewesen, in dem er den Raum betreten hatte. Ob er seinen Spaß trotzdem mitspielen würde, war eine 50/50 Chance gewesen, die er mit wehenden Flaggen und Fahnen bestanden hatte. Das breite Grinsen war zusätzlich so ansteckend, dass der Rothaarige nicht widerstehen konnte. Bevor er näher trat, nahm er eine Haarsträhne zwischen Daumen und Zeigefinger, zog sie sich so weit in die Stirn, dass er sie mit gutem Willen und weit nach oben schielenden Pupillen betrachten konnte und ließ sie dann wieder zurück an ihren rechtmäßigen Platz ploppen. „Naja, ich denke, ich habe Locken“ bestätigte er, unsicher, ob ihn das alleine für das Meeting qualifizierte. Persönlich hielt er sich schon für ziemlich cool. Aber super cool? Als würde er seine Selbstzweifel damit beantworten, zog er sich jetzt seine Strickjacke zurecht, ließ dabei beinahe den darin verschwunden Kerzenhalter fallen, und setzte sich dann mit ebenso gestrafften Schultern an den Tisch und ließ die Hände mit ineinander verschränkten Fingern auf der Tischplatte liegen. „Punkt eins auf der Tagesordnung. Die Wahl des richtigen Shampoos“ kündigte er feierlich an. „Was sind eure Empfehlungen für diese Woche?“ Er ließ den Blick über die leeren Stühle fallen, als erwarte er gerade von ihnen eine Antwort, bevor er wieder bei dem Blonden stehen blieb.
Nasu Beta
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Fr Apr 03, 2015 12:37 am
Caleb
Calebs Aufmerksamkeit war voll und ganz auf den Fremden gerichtet und ihm entging auch der Kerzenhalter nicht. Der wirre Geist des Jungen überschlug sich in Vermutungen. Ob der Kerzenhalter so etwas wie ein Kuscheltier für den Briten war? Und sich das Kuscheltier genierte vor Fremden. Dafür ging er aber zu harsch mit dem Tierchen um. Viel eher ließ sich die Vermutung verfolgen, dass der auf Hochglanz polierte Kerzenhalter dabei war gestohlen zu werden. Diesem Kerzenhalter würde wohl niemand nachtrauern, wer benutzte heute schon Kerzenhalter? Noch dazu, welche die kostbar waren? Man konnte nur dem Klischee folgen und ihn klauen. Erschrocken, aus seinen Gedankengängen gerissen, weiteten sich die blauen Augen weit. Caleb hob seinen Zeigefinger um die Aufmerksamkeit der Anwesenden nicht zu verlieren. Der Brite und der Kerzenhalter. „Also ich nehme immer das gleiche Shampoo wie mein Alpha! Selbsterklärend, das es dadurch das Beste ist!“ der Junge nickte Bestätigend zu seiner Aussage, verschränkte die Arme vor der Brust. „Mein Haar riecht dann immer so gut nach Erdbeere.“ Schwärmte Caleb und lächelte versonnen. „Und wenn es leer ist, taucht immer auf magische Weise ein neues auf.“ Als hätte er einen Zaubertrick vollbracht, klatschte der Blonde in die Hände und lehnte sich vor. „Ist der geklaut?“ fragte Caleb als nächstes gerade heraus und zeigte mit seinem Finger auf die Stelle, an der versucht wurde den Kerzenhalter sehr schlecht zu verstecken.
Feuerchen Alpha
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Mo Apr 06, 2015 9:22 pm
Lou
Sehr ernst und mit sehr viel schwerwiegendem Interesse und Verständnis nickte Lou. Das Shampoo des Alphas. Natürlich. Wieso war er da nicht selbst drauf gekommen? Cassandras Haare rochen immer nach Sommer und Blumen. Außerdem hatte sie auch locken. Den Tipp musste er sich wirklich merken. Für die Zukunft und für die Wissenschaft. Alles für die Wissenschaft. Nur ein paar Sekunden zu lang schwelgten seine Gedanken in der Erinnerung an dem Duft von Cassandras Haaren und er war sich auf einmal gar nicht so sicher, woher er überhaupt wusste, wie sie rochen. Musste purer Zufall war. So eine Werwolfnase war schließlich ganz besonders ausgeprägt. „Das muss ich mir notieren“ sprach er dann einen Teil seiner Gedanken laut aus und suchte seine Kleidung direkt nach einem nichtvorhandenen Stift ab. Weil er nichts fand, ließ er es lieber gleich bleiben, anstatt zu fragen. Eine so wichtige Information würde er sich merken können. Er war doch schließlich nicht auf den Kopf gefallen. Nur manchmal eben. Und das war schon sehr lange her. Er konnte nicht schon immer so gut klettern, wie er es heute tat. Lou tat so, als wüsste er nicht sofort, worauf sein Gegenüber ihn ansprach, war drauf und dran, sich kurz umzusehen, ob man überhaupt mit ihm gesprochen habe. Dann deutete er aber mit dem Kinn auf den Kerzenhalter, der schon wieder ein Stück aus seiner Kleidung lugte. „Der hier?“ Seine Augenbrauen hoben sich erschrocken an. „Geklaut?“ Wieder die ungläubige Wiederholung. Die reine Tatsache, dass der Junge angeblich das Shampoo seines Alphas benutzte, ließ Lou annehmen, dass er nicht zum Dakabi Pack gehörte. Dessen Alpha kannte er nur flüchtig, aber er konnte sich kaum vorstellen, dass dessen schwarze Haare nach Erdbeeren rochen. Er hätte sich der Anschuldigung also einfach stellen können. Und tat es trotzdem nicht. „Den habe ich natürlich gekauft. Vorhin erst bei IKEA. Der macht sich doch gut als Deko für unseren Konferenzraum“ Demonstrativ stellte er das zugegeben äußerst hässliche Teil auf dem langen Tisch ab und betrachtete das Werk zufrieden. „Für die Atmosphäre“ Ergänzte er dann noch.
Mephisto Welpe
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends So Jul 19, 2015 8:24 pm
Alexander
Er hasste dieses Gewäsch. Wie sie sich bewegte, dieses Schauspielerpack, es war immer das Gleiche. Sie waren schön, weltgewandt und begabt. Ihre Verwandlung war immer mit einer Geschichte verbunden, die einem Epos in nichts nachstand. Sie waren so voller Tragik, mit dem Nachteil, dass diese Theatralik sie nicht einmal annähernd trug. Er verzog also nur angewidert das Gesicht, als sie mit ihm sprach und belächelte spöttelnd ihr erwartungsvolles Schweigen. Sie schlug die großen Augen auf und begutachtete seine Reaktion. Er war wieder in Paris, im Exil und begegnete ihr ein zweites Mal. Er musste zugeben: Ihren Reiz hatte sie nie verloren, auch, wenn dieser ihn immer so angewidert hatte, wie in diesem Moment. Doch er wusste um ihre Schönheit fast so sehr, wie sie. Er ließ sich in den anderen Sessel fallen und stützte sich auf seine Oberschenkel. „Colette...“, begann er und legte die zusammengelegten Zeigefinger kurz an die Lippen, schloss die Augen, als würde er nachdenken- und setzte an: „Das hier...“, er machte eine einschließende Geste mit der linken Hand, „ist MEIN Revier...“, er hob beide Augenbrauen, da war nur kalter Spott in der Stimme, die ganze Situation war in ihrer Grundmelodie schon so urkomisch- Alexander wollte sie nicht mir überzogener Häme ins Lächerliche ziehen. „Und ich frage in MEINER Stadt auf gar keinen Fall eine französische Pelzliebhaberin, wann es denn bitte an der Zeit ist mein eigenes Fell zu retten.“, er neigte sich vor und nickte langsam. „Aber ich erwarte nichts anderes von dir.... Als ich dich in deiner Heimat traf, da kam ich mit einer Division hereingerollt- wo ist deine?“, er blickte hinter sie. „Ist es immer noch der Menschenmüll, den du dir wie einen treuen Hund hältst?“, er grinste in sich hinein und lehnte sich zurück. „Nimm doch seine Haut, wenn du eine brauchst. Mehr wert ist sie nicht.“, sein Lächeln verschwand und der schiere Ekel stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er wusste nicht, warum er so verflucht wütend war. Vielleicht lag es daran, dass sie ihn in einer überaus schwierigen Situation erwischte. Gestern war nicht seine Nacht gewesen und gerade jetzt war nicht sein Morgen. Ab und an überkam ihm dieses unendliche Gefühl der Leere und machte ihn auf eine so schreckliche Art und Weise traurig, dass er, der große Alexander, tatsächlich etwas tat, was er jedem Neublut ausprügelte. Er menschelte. Dann träumte er von anderen Zeiten, Zeiten die dunkel und Zeiten die vergänglich gewesen waren. Und in ihm waren sie so unsterblich geworden, dass sie sich ab und an, an manchen Tagen nach oben kämpften und die Leere mitbrachten. Dann saß er in seinen Räumen betrank sich und vergaß die Welt vor seiner Zentrale. Und genau so ein Tag war heute. Und Colette hatte sich entschieden ausgerechnet heute zu erscheinen. Sie traf ihn ausgelaugt, müde und leer- und er hoffte dieses Leergefühl durch Aggression zu füllen, um wenigstens etwas handlungsfähig zu wirken. Und doch: noch während er seine Drohung aussprach, meinte er in ihren Augen dieses Blitzen zu sehen, was er nur selten sah. Sie hatte ihn durchschaut. Er fiel augenblicklich in sich zusammen und wendete sich von ihr ab. „Hey!“, rief er. Das Halbblut erschien. „Whiskey.“, er fuhr sich mit der Hand durch das blasse Gesicht. „Ich hab keine Zeit dafür...“, er sprach, als würde er mit sich selbst sprechen, nahm keinen Augenkontakt auf, starrte verkrampft in die Richtung, in die das Halbblut verschwunden war. „Was willst du also von mir?“, er blickte sie nur mühsam an.
Nasu Beta
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends So Dez 06, 2015 8:07 pm
Hollie
Umringt von schwarzen Silhouetten umklammerte Hollie den Arm von Matt. Wischte ihre Tränen an dem rauen Wollstoff ab. Die dunkle Stimme am Podium drang nicht bis zu ihr durch. Ebenso wenig die übrigen Eindrücke, welche hinter einem Tränenschleier verloren gingen. Hollie hatte Matt zwischen sich und die Grauen dieser Welt geschoben. Ließ keinen Platz zwischen ihren Körpern, während sie das Gefühl in ihren Händen verlor. Versuchte auch die verwirrenden Gefühle in ihrem Inneren zu verlieren. Doch die Alpträume vergingen nicht, die Schuldgefühle, Trauer, Wut und Kummer blieben. Wuchsen mit jedem Kreis den der Uhrzeiger schloss. Immer bewusster wurden einem die vermissten Gestalten in ihren Reihen. Locher die mit Gewalt hinein gerissen wurden. War es zunächst nur ein dumpfer Schmerz gewesen, setzte man sich nun mit Einzelheiten auseinander. Matt war ihr Fels in der Brandung. Der es schaffen musste sie beiden. Sie über dem Wasser zu halten. Die schwarze, wogende Menge wurde umringt von leisen Gestalten, die lauernd ihre Bahnen gingen. Bedacht darauf ihresgleichen zu beschützen, ebenfalls traumatisiert von den Geschehnissen der letzten Woche.
Sogar die Sonne schien sich verstecken zu wollen, vor der Tragödie, welche hier betrauert wurde. Sie wurde von dünnen, nebelartigen Wolken verdeckt. Die stürmisch ihrer Wege zogen. Stürmischer Wind der an den Blättern der Bäume zogen und sie zu Bode warfen. Haare zerzausten und Tränen von Wangen fegten.
Hollie versuchte den Kloß in ihrem Hals los zu werden, konzentrierte sich mit zusammengekniffenen Augen auf die Wärme die sie umgab. Matt der sie stützte. Ihre Eltern, die ihren Rücken stützten. Ihr Vater der eine Hand auf Matts Schulter gelegt hatte und die andere fest mit der seiner Frau verschränkt. Ihre Mutter die Chandley fest in eine Umarmung schloss und immer wieder durch das lockige Haar strich. Ein stockendes Seufzen wenn die beiden Eltern zwischen den Abgründen von Trauer und Erleichterung balancieren. Das alle drei ihrer Lieben zurückgekommen sind. Es reines Glück war, das sie nicht auch den Namen einer der drei aufgezählt hörten.
Minzi Gamma
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends So Dez 06, 2015 11:04 pm
Cassandra
Obwohl gerade Jemand dabei war auf dem Podium etwas zu sagen, lauschte die Alphawölfin den Worten nur halbherzig: Sie realisierte und hörte die Stimme, doch die genauen Worte wollten einfach nicht zu ihr durchringen - vielleicht verhinderte sie dies auch bewusst. Viel zu sehr war sie mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, während ihr Gesicht wie ein Abbild einer emotionslosen Statue aussehen mochte - vielleicht war ihr noch anzusehen, dass sie die Zähne zusammenbiss und mit diesen gelegentlich knirschte. In ihrem Kopf schien eine unbehagliche Stille zu herrschen, gleichzeitig wirbelten jedoch unzählige Bilder, Gefühle und Eindrücke darin umher. Bilder von dem Clubbesuch, der ihrem Empfinden nach noch gar nicht solange her war, wie er es tatsächlich war. Das Gefühl einfach sich mehr oder weniger normal zu fühlen, zu tanzen und zu lachen.
Doch selbst jetzt wusste sie, dass sich durch diese falsche Realität der Krieg mit den Rouges nicht fort wünschen ließ - er war immer noch da und seit dem Angriff präsenter den je. Völlig unvorbereitet hatten die Blautsauger beide Rudel getroffen und sie zumindest zeitweise zusammen gebracht - wenn auch nicht zusammengeschweißt. Noch alleine mit ihren Gedanken knautschte sie ein Stück ihrer schwarzen Hose zusammen und ballte eine Faust. Cassandra wusste, dass sie die Attacke nie und nimmer hätte vorhersehen können, wenn dies der Fall gewesen wäre hätten viele Auseinandersetzungen mit dem Dakabi Pack in der Vergangenheit nicht stattgefunden oder wären anders ausgegangen als sie es tatsächlich sind, doch sogleich machten viele 'Was wäre gewesen, wenn...' Fragen die Runde in ihrem Kopf und für jeden gestorbenen Wolf gab sie sich die Schuld, bedauerte es, dass sie nicht einen oder zwei Wölfe mehr hatte retten können. Ihre Faust ballte sich etwas fester, sodass die Knöchel schon weiß hervor traten. Den stillen Kampf kämpfte die Alphawölfin mit sich selbst, geistich abseits von der 'Massenbeerdigung' und der Trauer die in der Luft hing und ein beinahe erdrückendes Gefühl für jeden hinterließ - zumindest empfand die Schwarzhaarige es genauso.
(So, erstmal wieder ins Schreiben rein kommen. xDD)
Chaos Beta
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Di Dez 08, 2015 2:38 am
Henry (Great that my mobile internet is shit too *grumbles*)
Nachdem Henry sich weitestgehend von seinen Verletzungen erholt hatte, war es nur eine Frage der Zeit bis sich die altbekannte Unruhe wieder in ihm breit gemacht hatte und alles in ihn darauf drängte das Weite zu suchen, er hatte hier nichts mehr zu suchen. Sobald es ihm gut genug ging hielt er sich von den verbliebenen an ein Krankenhaus erinnernden Bereichen des Hauptquartiers fern. Lediglich ein dumpfes Pochen hinter seiner Stirn und die Bilder, die sich in seinem Gedächtnis eingebrannt hatten erinnerten nun noch an jene Nacht. Nichts hielt ihn mehr hier. Das wusste er spätestens als die Beerdigung für jene, die in dieser Nacht ihr Leben gelassen hatten, angekündigt wurde. Beerdigungen waren kein Ort an dem man Henry antreffen würde und er hatte keinen Grund das bei dieser zu ändern. Es war jedoch nicht wirklich eine bewusst gefällte Entscheidung. Doch schon bevor er sich vollkommen erholt hatte, fiel es ihm schwer still zu sitzen, sagte ihm seine innere Uhr dass seine Zeit in New York City sich ihrem Ende näherte, lockte ihn fort. Ohne darüber nachzudenken, sich wirklich zu einem Aufbruch zu entschließen, hatte er sich immer weiter vom Hauptquartier und letztendlich auch New York entfernt. Seine Füße und der Zufall übernahmen die Führung und brachten ließen ihn ein paar Tage später in Los Angeles landen, wo err den Tag verbrachte, bevor er sich am Flughafen wiederfand und wahllos ein one way Ticket für den nächstbesten Flug besorgte. Was er hinter sich ließ schon beinahe vergessen, als er ins Flugzeug nach Shanghai stieg. Die Beerdigung, die sich im Augenblick ereignete. Selbst das versprochene Essen mit seiner Familie, an dessen Stattfinden ohnehin niemand wirklich geglaubt hatte. Das Handy, das er während seines New York Aufenthalts genutzt hatte, war achtlos in eine Schublade im HQ gestopft, gemeinsam mit anderen Dingen, die Henry als nutzlos auf seinen Reisen empfand. Sein Gepäck bestand einzig aus seinem Reisepass, Geld und etwas Wechselwäsche. Er hatte noch nie viele persönliche Besitztümer, sah er solche ohnehin mehr als nutzlosen Ballast an, der einen zurückhielt. Und Zurückhaltung konnte er nicht gebrauchen, für Henry hieß es auf zu neuen Abenteuern.
(Bye bye Henry, you pea-brain *waves* See you on the other side~ Till we meet again~)
Lomy Beta
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Di Dez 08, 2015 2:26 pm
Meena
Bald würde sie Bescheid wissen, ob sie hier wirklich Willkommen war. Zwar hatten schon einige Wölfe ihr für ihre Hilfe mit den Verletzten gedankt, aber das endgültige Entscheidungsgespräch mit dem Alpha hatte sie noch nicht geführt. Mit stoischer, ruhiger Miene saß sie in der vorletzten Reihe und lauschte den Ansprachen der verschiedenen Redner, die den vielen Opfern des Anschlags in der Nacht, in der sie in New York angekommen war, gewidmet waren. Einige Wörter waren ihr fremd. Sie musste sich konzentrieren, alles was gesprochen wurde, zu verstehen. Zwar hatte sie in Indien Englisch gelernt, doch sie hatte selten Gebrauch davon gemacht. Die letzten Tage hatte sie so viel englisch gesprochen, wie die gesamten Jahre vorher zusammen genommen.
Neugierig hielt sie nach Madeleine Ausschau, doch konnte sie nicht entdecken. Entweder sie saß an einem Platz, der Meena verborgen war – vielleicht in einer der ersten Reihen, oder schlichtweg vor einer großen Person – oder sie war nicht gekommen. Meena hatte der Patientin auch nach ihrem Erwachen ab und an einen Besuch abgestattet, aber sie würde nicht sagen, dass sie dadurch Freunde geworden waren. Die Inderin hatte dabei lediglich kleine Aufgaben erfüllt, für die Madeleine sich noch zu schwach gefühlt hatte oder auf die sie schlichtweg keine Lust hatte. Dennoch war die Braunhaarige die einzige Person hier im Hauptquartier des Dakabi-Packs, mit der Meena immerhin mehrere Sätze gewechselt hatte.
Nachdem sie den braunen Schopf nirgends entdecken konnte, wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Redner zu. Mit zitternder Stimme sprach er von einem gefallenen Wolf, der sein Leben dem Hauptquartier gewidmet hatte, und der in der Erinnerung aller weiterleben würde. Mit zusammengepressten Lippen dachte Meena an ihre eigene Familie. Geschlachtet, hingerichtet. Weit weg in Indien. Für ihre Mutter, ihren Vater und all ihre Geschwister hatte niemand eine Ansprache gehalten. Wer hätte dies auch tun sollen? Sie selbst? Und wer hätte ihr dann zugehört? Beinahe fühlte sie sich verpflichtet, jetzt nach vorne zu gehen, und den amerikanischen Werwölfen von dem Massaker zu erzählen, das bei ihr Zuhause veranstaltet worden war. Von den Kindern, die nie erwachsen werden würden. Und den vielen Saris, die blutverschmiert verbrannt worden waren. Aber sie rollte lediglich ihre Schultern, schloss die Augen für einen kurzen Moment, bevor sich eine glitzernde Träne aus ihrem Augenwinkel löste und in ihre gefalteten Hände fiel, und sie sich wieder auf die Sprecher konzentrierte.
Lomy Beta
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Thema: Re: Part I ~ Ancient Legends Di Dez 08, 2015 2:50 pm
Lexi
Klein, zusammengesunken, saß die Blonde ganz am Rand des Saals, in dem die Trauerfeier stattfand. Sie war versucht, ihre Knie an den Körper heran zu ziehen, doch erschien ihr das nicht angebracht in einer solchen Situation. Also verschränkte sie die Hände auf ihren Oberschenkeln und starrte auf ihre Fingernägel.
All diese Leben. Verloren. Es schmerzte Lexi, dass sie einige der Toten vielleicht sogar gekannt hatte, doch dass sie sich nicht an sie erinnern konnte. Sie fühlte sich elend. Sie wollte weinen, schreien, sich über die Ungerechtigkeit des Schicksals aufregen. Doch stattdessen saß sie mit glasigen Augen unter Wölfen, die sie nicht beachteten. Die letzten Tage hatte Lexi wenig geschlafen. Dunkle Augenringe hoben sich kontrastartig von ihrer alabasternen Haut ab. Sie hatte sich bemüht, ihre blonden Haare zu diesem Anlass einigermaßen ordentlich zu kämmen, nachdem sie sie in letzter Zeit stark vernachlässigt hatte. Gedankenverloren fasste sie dorthin, wo ihre langen Haare bis vor kurzem noch in zerzausten Wellen gelegen hatten. Nachdem sie durch die schlimmsten Zotteln nicht durch gekommen war, hatte sie kurzentschlossen nach einer Schere gelangt und die beinahe hüftlange Mähne zu einem schulterlangen Bob abgeschnitten. Sie hatte geweint, während die goldenen Strähnen nach und nach auf dem Boden landeten, bis man das dunkle Holz beinahe nicht mehr sehen konnte. Als sie sich danach im Spiegel betrachtet hatte, hatte sie sich kaum wiedererkannt. Doch so ging es ihr in letzter Zeit mit so vielen Dingen, dass es kaum eine Überraschung gewesen war. Zwar vermisste sie ihre langen Haare, doch es war kein Vergleich dazu, wie sie ihre Erinnerungen vermisste. Diese Erinnerungen, die ihr Leben gestaltet hatten. Die irgendwo in ihrem Kopf, hinter einer Tür versteckt, sich nicht zu erkennen geben wollten.
Eine freundliche Wölfin hatte ihr unordentlich zerschnittenes Werk mit ein paar Handgriffen zu einer ordentlichen Frisur gemacht und ihr geholfen, ein paar Strähnen, die ihr ins Gesicht hingen, mit einer Klammer nach hinten zu festigen. Ihre restlichen lockigen Haare umrahmten ihr Gesicht nun beinahe wie eine Löwenmähne. Es gefiel Lexi. Sie vermutete, dass Alec sie noch nicht gesehen hatte. Sie fragte sich, was er wohl denken würde, wenn er sie sah. Seufzend hielt sie Ausschau nach ihm, konnte ihn aber von ihrem Platz aus nicht entdecken. Vermutlich saß er in der ersten Reihe, zusammen mit der Alphawölfin des Kuna-Packs. Den Blick wieder auf den Rücken ihres Vordermanns wendend, spielte sie mit den kurzen Spitzen ihrer Mähne, während sie versuchte, den fremden Rednern zuzuhören. Sie hatte sich fest dazu entschlossen, bald mit Alec zu sprechen. Er hatte viel um die Ohren in letzter Zeit, das hatte sie durch andere Wölfe mitbekommen, doch vielleicht hatte er ja trotzdem mal ein paar Minuten für sie übrig. Vielleicht würde seine Stimme, oder eine Geschichte über sie, ihre Erinnerungen anregen. Nachts, wenn sie kurz vor dem Einschlafen war, hatte sie das Gefühl, dass Gesichter, Sätze, Wörter zu ihr zurückkehrten. Manchmal waren es nur wenige Sekunden eines Gesprächs, manchmal auch nur Bilder. Doch sie hatte tatsächlich das Gefühl, dass ihr Gedächtnis nicht für immer verloren war. Vielleicht brauchte es ja lediglich einen Anschubser. Und den konnte sie sich von Alec holen.