A Night's Howl
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 Part I ~ Ancient Legends

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Lomy
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1Mo Dez 23, 2013 2:10 pm

In ihrer kindlichen Naivität führte Josie Leonoars Husten auf nichts anderes zurück, als darauf, dass sie den Tee in die Luftröhre bekommen hatte. Das konnte sogar Werwölfen passieren.
»Das interessiert mich nicht?« rief sie aufgeregt und sprang beinahe auf die Arbeitstheke. Stattdessen zog sie nur ihre Beine unter sich und blieb in der Hocke auf ihrem Stuhl sitzen, lehnte sich so weit zu Leonora, dass man meinen könnte, sie würde gleich herunter fallen.
»Rogues! Natürlich interessiert mich das! Raus damit!« Mit einem breiten Grinsen im Gesicht, wirkten ihre Haare jetzt noch zersauster und ihr Blick bereits ein klein wenig wahnsinnig. Der Tee war vergessen. Alles was sie jetzt noch interessierte, waren die abenteuerlichen Geschichten von Leonora, die sich Josie bereits in ihrem Kopf in den schillerndsten Farben ausmalte.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1Mo Dez 23, 2013 2:36 pm

Leonora ballte ihre rechte Hand zu einer Faust. Ihre Nägel gruben sich tief in das Fleisch. Sofort bereute sie es, die Rouges erwähnt zu haben. Dass war dumm, so schrecklich dumm von dir, schalt sie sich innerlich. Sie befand sich in einer Zwickmühle. Sie konnte der Kleinen unmöglich erzählen, dass die Rouges in der Stadt, in der sie zu Gast war, sich zu einer großen Gruppe zusammengeformt hatten. Etwas, das so noch nie passiert war, soweit die Schwarzhaarige wusste. Und sie konnte auch nicht erzählen, dass das Rudel, welches Leonora so gastfreundlich und breitwillig aufgenommen hatte, angegriffen wurde. Dass mehr als die Hälfte der Mitglieder getötet wurden, die anderen schwer verletzt. Dass sie selbst gekämpft hatte. Ja. Ein Kampf. Das konnte sie erzählen. Doch sie musste es geschickt anstellen. Josie durfte nichts erahnen; durfte nicht wissen, dass die Erzählung, die nun folgen sollte, schlicht die Spitze des Eisberges darstellte. Sie holte tief Luft. „Also.. das war so. Ich habe dir ja erzählt, dass ich eine Freundin in einem fremden Rudel gefunden habe. Ihr Name war Shiva, benannt nach eine indischen Göttin. Du musst wissen, in Indien gelten andere Regeln als hier, bei uns. Eine Freundschaft unter Werwölfen unterschiedlicher Rudel ist erlaubt, sogar erwünscht. Doch bevor die Freundschaft wirklich zählt, muss man ein Ritual durchführen, das sogenannte Peechha-Ritual. Das ist so ähnlich wie unsere Jagd bei Vollmond, nur dass man gemeinsam bei Neumond einen Rouge jagen und erlegen muss.“, Leonora holte tief Luft und legte sich die folgenden Worte zurecht: “Shiva und ich liefen gemeinsam los und schon sehr bald entdeckten wir den Geruch eines Rouges. Wir schlichen ihm hinterher. Es dauerte fast zwei Stunden, bis wir ihm endlich näher kamen. Er versteckte sich in einer verlassenen Siedlung am Rand einer großen Stadt. Glaub mir, es war ziemlich gruselig. Ohne Mond war es stockdunkel und Shiva und ich konnte nur etwas sehen, weil wir beide in Werwolfgestalt umherliefen. „, Leonora machte eine dramatische Pause, dann beugte sie sich vor und erzählte mich weicher, flüssiger Stimme weiter:“ Der Rouge versteckte sich in einem großen Haus. Shiva und ich trennten uns. Ich betrat das Gebäude durch den Hintereingang, sie von vorne. Ich schlich langsam durch die Dunkelheit; allein der Geruch unserer Beute zeigte mir den Weg. Lautlos schlich ich auf die angelehnte Tür eines Raumes zu, aus dem ein schwaches Licht schien. Shiva tauchte, ebenso leise wie ich, von er anderen Seite des Flures auf. Gespannt warteten wie vor der Tür und lauschten auf ein Geräusch. Dann schauten wir uns an. Ich zählte langsam bis drei, dann sprang ich in das Zimmer hinein, meine Freundin dicht hinter mir! Hast du jemals einen Rouge gesehen?“, fragte sie Josie gespannt.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1Sa Dez 28, 2013 3:53 am

Cassandra wusste ehrlich gesagt nicht, ob sie genau dieses Getränk von Lexi erwartet hätte oder doch etwas 'härteres'. Nicht, dass sie die blonde Wölfin für eine Säuferin oder soetwas halten würde. Vielleicht hatte sie nur ein klein wenig von einer Partygängerin - das sollte wirklich keine Beleidigung sein. Aber wieso machte sich die Alphawölfin solche Sorgen darüber? Lexi hörte sie sie sowieso nicht oder würde es nie herausfinden würde sie es nicht unbedingt laut herausposaunen was aber sowieso nicht ihre Art war. Die Schwarzhaarige hob ihr Glas etwas an, prostete Lexi mit einem leichten Lächeln zu und nahm einen Schluck von ihrem süßen Getränk. Fruchtig rann das alkoholische Getränk ihren Hals hinab und obwohl die Schwarzhaarige keine Unerfahrene mit Alkohol war, so hatte sie beispielsweise bei Schnaps oder Vodka dieses kurzzeitige Brennen im Hals - jedoch bei diesem Drink nicht, deshalb mochte sie ihn auch so gerne. Auf ihre gestellte Frage hin nahm das Gesicht der Alphwölfin einen etwas verwirrten Gesichtsausdruck an. Hatte Lexi bisher wirklich gedacht, dass Cassandra nicht bereits eine Notlösung gefunden hatte? Nie würde sie ihrer Familie zumuten länger als nötig ohne Dach über dem Kopf hausen zu müssen. Vorallem Seth wollte sie das nicht antun, da er höchst wahrscheinlich heute wieder kommen würde. "Nun, falls du morgen auftauchen solltest so kann ich dich beruhigen, dass du ein Dach über dem Kopf und dein eigenes Zimmer haben wirst. Wir haben uns in den 'alten' Arbeiterwerkswohnungen der Firma meiner Eltern eingerichet. Es muss zwar noch den Wünschen nach renoviert werden, aber bewohnbar sind sie alle Mal. Und meckern kann man da wirklich nicht" antwortete sie ihr, erstaunlicherweise, frei von der Leber weg. Als sie ihr das jedoch erzählt hatte fiel ihr ein, dass Seth wahrscheinlich noch gar nicht wusste, wo sie nun unter gekommen waren. Er hatte seine Eltern besucht, zwar noch das zertrümmerte Hauptquartier erlebt, jedoch nicht mehr erfahren wo das Rudel nun hausierte. In leichter Hektik, wohl eher geängstigt wo der junge Wolf nun im schlimmsten Fall herumirrte, zückte sie ihr Handy und schrieb dem Jungen eine SMS. Wenn es sein musste würde sie ihn mit dem Taxi abholen und ins Hauptquartier verfrachten. "Hey Seth. Falls du schon wieder in New York bist, wollte ich dir nur bescheid geben, dass wir notgedrungen in den alten Werkswohnungen meiner Eltern wohnen. Ich schick dir gleich die Adresse mit. Wahrscheinlich möchtest du auch liebengern Rachel wieder sehen. Und nur damit du dich nicht wunderst, ich bin mit ein paar Leuten in einem Nachclub und werde wohl erst spät zurückkommen. Wenn was ist sag einfach bescheid" tippte sie wie eine Irre in das Handy ein. Dann packte sie es wieder in ihre Tasche und setzte ein entschuldigendes Lächeln auf. "Ich... musste nur eben jemandem bescheid geben, entschuldige" rief sie ihr nur zu und nahm einen weiteren Schluck des roten Getränkes.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1So Jan 05, 2014 11:56 pm

(Ich hab's versucht, von Meph's account zu posten, aber, ohne ihr Passwort zu ändern war mir das irgendwie zu kompliziert. Deswegen kommt hier Meph's lang ersehnter Post~)

„Mit dir Lilli Marleen.....“ - Dann ein kratzendes Geräusch – und die Nadel lief ins Leere. Ein Klicken, dann Stille.
Schwarzer Stoff glitt über breite Schultern, schmiegte sich passgenau, wie eine zweite Haut, über das weiße Hemd. Schlanke Finger, die in penibel gepflegte Lederhandschuhen glitten, den gestärkten Kragen der Jacke glatt strichen. Blitzende Runen, als Kragenspiegel angebracht, schimmerten im gedimmten Licht der geräumigen Vier-Zimmer Wohnung, in der Stille eingekehrt war.
Im Gegenteil zum gängigen Klischee hasste der junge Mann, der dort vor dem bis zum Boden reichenden, bizarr antik anmutenden Spiegel stand, die militärischen Märsche seiner besten, seiner größten Zeit. Er liebte die Schlager, er liebte die alten Volkslieder und er liebte die Wehmut der deutschen Gedichte aus der tragenden Epoche der Romantik und hasste die Idee der Republik.
Wie sie damals aufgeschrien hatten, nach dem ersten großen Krieg. Wie sie nach Demokratie und Mitbestimmung geschrien hatten. Sie hatten sie schlussendlich bekommen. Später, nachher, irgendwann. Sicher, unter Hitler war nicht alles gut, ehrlich gesagt war es erbärmlich unter ihm gewesen. Denn auch er hatte gedacht, dass der Schwarm über irgendeine Form der Intelligenz verfügte, wenn ein fähiger Aufpasser über ihnen steht. Er hatte irgendwann einsehen müssen, wie jeder große Herrscher, dass der Schwarm ein Rudel wilder, hungriger Hunde war, die den fraßen, der sie enttäuschte.
Als er seinen eigenen Schädel mit Blei fütterte, hatte sich die Gesellschaft bereits an die aliierte Brust geworfen- und diese stellten Alexander schließlich auf das Schafott. Er hatte überlebt, so, wie er alles überlebt hatte.
Er strich sich das halblange blonde Haar zurück und setzte sich die schwarze Schirmmütze auf den Kopf. Er war wieder da. Ein tiefes Durchatmen, ein Salutieren vor dem mächtigen Selbst, dann drehte er auf den Hacken der blank polierten Reitstiefel um und verließ in seinem weiten, regelmäßigen Schritt den Raum.
Eine mattschwarze Glock 20C war seine treue Begleiterin. Sie fasste stolze 20 Schuss, Kaliber 10mm Auto, aus einer gegossenen Silber-Stahl Legierung. Nicht, dass es unbedingt Silberkugeln hätten sein müssen, doch Alexander liebte das mystische. Und er liebte es, die Biester so zu erlegen, wie sie es verdienten. Ohne Würde, ohne Menschlichkeit und vor allem, das war das wichtigste, ohne letzte Worte.
Er trat auf die Straße- und ein Prozess begann, der sich über Jahrhunderte unter den Vampiren eingebürgert hatte. Sie rochen und spürten einander, die Instinkte bis zum Wahnsinn überreizt. Er hatte sich den langen Ausgehmantel über die breiten Schultern geworfen, der wie ein Schatten hinter ihm her schlug und hinter dem sich seine Armee seit vielen, vielen Jahren schon sammelte.
Sie kamen aus den Gassen, ihre Mützen tief in die vor Mordlust glühenden Augen gezogen, ihre Waffen nah am Körper, der immer kalt war und blutleer. Alexanders Gesicht zeichnete ein ruhiges, besonnenes Lächeln, während er den schon lange geplanten Marsch anführte. Sie sprangen von den Dächern- kamen lautlos auf dem Asphalt der Straße auf, die es zurückzuerobern galt. Ohne ein Wort sammelten sie sich, es war fast, als bräuchten sie keine Sprache, oder wären von einer schweren Aphasie ergriffen worden- ihnen fehlten die Worte. Vor Freude, bei manchen, vor Angst, bei den anderen, oft den Jüngeren, Mitgliedern ihres Clans. Sie waren Rogues, sie waren grausam, sie waren viele und sie kannten nur ein Ziel: Alles, was sie hassten unter sich verbrennen sehen. Ein Handzeichen des Mannes in der Uniform reichte und der Marsch hielt an. Er drehte sich zu ihnen um und blickte in vertraute Gesichter. Manche von ihnen sahen hungrig aus, andere einfach nur gierig nach Mord. Er deutete auf eine Gasse, die direkt zum Club führte- dort lagerten die Zünder der vorher platzierten Brennsätzen. Der abgesprochene Trupp zog los. Der nächste folgte kurz darauf, er würde sich auf dem Dach platzierten. Sie erklommen die nächste Hausfassade und dabei blitzten ihre Scharfschützen Gewehre, die sie mit Gurten auf den Rücken geschnallt trugen im flackernden Licht der orange-roten Straßenlaternen. Der dritte und letzte Trupp zog sich als Bodentrupp ins direkte Umfeld des Clubs zurück.
Alexander blieb allein zurück und zog seine Glock aus dem Halfter. Er atmete tief durch, salutierte vor seinen fähigen Soldaten und ließ den Arm erst wieder sinken, als sie in das Dunkel zurückgekehrt waren, aus dem sie emporgestiegen waren. Es war angerichtet.
Die Waffe in der rechten Hand, fest, gut, kalt. Er durchschritt die Gasse, in deren Winkel seine Männer auf sein Signal lauerten, überquerte den Platz vor dem Club, schob ein paar Menschen beiseite, die redend auf Einlass warteten. Irgendwann wurden sie sich seiner Anwesenheit und seinem seltsamen Auftritt bewusst und wichen vor ihm zurück, tuschelten, manche lachten sogar, doch Alexander ignorierte sie alle. Der Türsteher blickte auf ihn hinab, trat schließlich zur Seite und grinste- spitze Eckzähne, lang, wie Dolche funkelten im trüben Licht.
Und Alexander trat ein in den undurchdringlichen Dunst des aufgeheitzten Nachtlebens- seine Stiefel überwanden die niedrige Schwelle, die ihn in den Hauptraum führten. Eine Leuchtkugel wurde abgefeuert- sie glühte rot im Dunkel der Nacht, scheuchte ihr grelles Licht hinter ihm her, der in der Eingangstür stand und die Waffe hob.
Der Schuss zerfetzte die vom Beat geschwängerte Luft und der DJ ragierte auf ihn mit plötzlicher Stille. Es drehten sich Köpfe und reckten sich Hälse- und in der Nähe der Bar begann ein Mann hysterisch zu schreien. Der Barmann war nach hinten gekippt, zwischen den Augen ein kreisrundes Loch aus dem langsam Blut in die sich leerenden Augen lief.
Nun fanden die Blicke ihn- nach und nach- er ließ die Waffe sinken und nutzte die schockierte Stille, die jeden Moment in kopflose Raserei ausbrechen würde, für ein legendäres Bild der Grausamkeit. Er lächelte und ließ den Blick über die Anwesenden schweifen. Langsam, fast, als wolle er sich jedes einzelne Gesicht genau einprägen. „Im Namen der Rogues....“, rief er in die Stille hinein. „Schließe ich dieses Etablissement....“- Das Signal des Fernzünders erreichte die Brennsätze. Sie detonierten und warfen schieres Feuer um sich- Mehrere Fläschchen zersprangen der Reihe nach unter dem Druck und setzten das in ihnen befindliche Benzin frei.
Das Feuer wallte über den Brandbeschleuniger und fraß sich unglaublich schnell in das Gebälk des hohen Nachkriegsbaus.
Bald würde es die Wände hinabkommen, würde alles unter sich begraben. Der Bodentrupp verriegelte außen die Türen- die erste Fluchtwelle zerschellte an ihrer Blockade. Panik machte sich breit, als der zweite Satz in der Zwischenwand detonierte und die Fassade nach und nach in ein Flammenmeer verwandelte.
Drei Rogues vom Bodentrupp stürmten herein und warfen ihrem Anführer eine Gasmaske zu, die er sich seelenruhig anlegte, während der Angriff seine ersten Opfer forderte. Die Vollautomatischen Maschinengewehre seiner Männer- mähten schneiden in das Feld der Fliehenden und Wehrenden.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1Mo Jan 06, 2014 6:49 pm

Gerade hatte sie noch eines der normalsten Dinge auf der Welt getan. Das Handy war wieder in ihrer Tasche verschwunden und sie hatte ihr Getränk, welches sie während der ganzen SMS nicht aus den Augen gelassen hatte, wieder aufgenommen und erneut an ihre Lippen angesetzt um einen weiteren Schluck zu tun als ein laut hallender Schuß die Musik zerschnitt und alles in plötzliche Stille getaucht wurde. Auch wenn es laut in dem überfüllten, nebeligen und warmen Club gewesen war so sah jetzt jeder in die eine Richtung aus der Schuß gekommen war. Und dort standen sie. Für die wenigen Menschen die sich in dem Club befanden mochten sie wie ihres Gleichen aussehen. Doch schon ihr Geruch, welcher sich beißend bereits seinen Weg in das Innere des Clubs, und in Cassandras Nase, bahnte verriet sie. Als der junge Mann, wobei er sicher nicht mehr so frisch war wie er aussah, begann zu sprechen bestätigte er nur Cassandras Verdacht. Einer der Barmänner klappte leblos und tot zusammen - das blutige Einschussloch prangte beinahe schreiend wie eine Reklametafel auf seiner Stirn. Cassandra packte Lexis Handgelenk und zog sie mit sich in die Hocke. "Hör zu, versuch zum Hinterausgang zu kommen und halt deinen Kopf möglichst unten. Durchlöchert macht er sich nämlich nicht mehr gut" wies sie die Blondhaarige zischend an und stieß sie in Richtung des Hinterausgangs. Mittlerweile war eine kopflose Panik ausgebrochen. Die Hälfte der Wände stand lichterloh in Flammen und die Rouges strömten nur so mit ihren Gasmasken und den lauten Maschienengewehren in das Clubinnere - wo sie nonstop in die kreischende  und durcheinander laufende Menge feuerten. Einige hatten sich bereits in ihre Wolfsform verwandelt, und es schien sie auch nicht mehr zu interessieren ob sie dabei von Menschen gesehen wurden man ging wohl sowieso davon aus, dass hier der Großteil der Anwesenden nicht mehr lebendig herauskam, während die Meisten noch auf zwei Beinen durcheinander rannten. Cassandra jedoch tat es der Minderheit gleich, ihe Kleid zerplatzte, die Schuhe wurden überflüssig und der tiefschwarze Pelz spross aus jeder ihrer Poren. Auf vier Pfoten bahnte sie sich nun ihren Weg durch das allgemeine Durcheinander, wobei sie ab und an zurück zu Lexi schaute um sie im Auge zu behalten, hielt Ausschau nach Finn, Elena und Lou und versuchte selbst so lange wie möglich nichts abzubekommen wobei sie mehrere Male getreten wurde - was mit High Heels verdammt weh tat. Es dauerte nicht lange ehe eine zweite Explosion folgte und die Flammen an der Wand sich vermehrten. Der Rauch biss in der Lunge der Alphawölfin und sie machte sich mehr Sorgen um Lexi, Lou, Elena und Finn als um ihren eigenen Pelz. Elena und Finn waren vorhin auf der Tanzfläche gewesen also waren sie wahrscheinlich in diesem Durcheinander irgendwo verschwunden. Lou hatte sich mit seiner Neueroberung irgendwohin verzogen. Auch wenn Cassandra durch seine Handlung sowohl verletzt wie auch beleidigt war käme sie nie auf die Idee ihn deswegen hier zu lassen. Bevor sie also irgendetwas tat galt es die Anderen zu finden.

Sie hatte sich bereits in die hinteren Gefilde gearbeitet, bisher erfolglos und ohne jemanden gefunden zu haben, als sich einer dieser stinkenden Blutsauger ihren Weg kreuzte und ihn ihr dann ganz und gar versperrte. Sie sah zu dem jungen Mann auf, auch wenn sie ihn durch den Nebel nicht mehr gestochen klar erkannte, und erkannte, dass er braunes, kurzes Haar hatte - das war alles was sie sah. Der Rest seiner erbärmlichen Gesichts wurde durch eine Gasmaske verdeckt die verhinderte, dass er den gefährlichen Rauch selbst einatmete. Doch sie konnte sein dreckiges Grinsen sogar dahinter erahnen. Das Maschinengewehr fest in seiner Hand nuschelte er einige unverständliche Worte und ziehlte dann mit dem Lauf direkt auf Cassandras Stirn. Sie jedoch machte einen Satz nach vorne, sodass die Kugel welche nur eine Sekunde später aus dem Lauf geschossen kam nicht ihren Kopf sondern die linke Seite ihres Beckens traf. Die Wölfin zuckte schmerzerfüllt zurück, verkniff sich jedoch ein Aufjaulen, was nicht sehr einfach war, denn diese Freude würde sie dem Blutsauger nicht machen. Jedoch kam ihr trotzdem ein Laut über die Lippen ehe sie, ohne nachzudenken, ihre Zähne im Bein des Jungen vergrub. Er machte keinen Hehl aus seinen Schmerzen, ließ diese mit einem Schrei heraus, bevor er begann mit dem Griff seiner Waffe auf Cassandras Kopf einzudreschen um diese von seinem Bein loszubekommen. Doch die schwarze Wölfin war fest entschlossen - sie würde dieses Bein nicht mehr loslassen ehe sein Besitzer sowohl große Schmerzen erlitten hatte und tot war, und wenn sie eine Gehirnerschütterung bekam. Sie ertrug die Schläge und als er eine kleine Pause machte schmiss sie ihren Kopf hin und her bis es ein krachendes Geräusch gab und das Bein nachgab. Halb knieend halb in der Luft hängend schrie der junge Mann erneut. Und diese Chance nutzte die schwarzhaarige. Sie löste ihre Zähne aus dem Bein und vergrub sie stattdessen in der linken Hand des Rouges. Kurz darauf verlagerte sie ihr Gewicht auf den Oberkörper und gab sich Mühe damit ihn auf den Boden zu bekommen. Erst als er noch dreimal auf auf ihren Kopf einschlagen konnte, jedoch nur mit der Faust da das Maschinengewehr bereits zu Boden gefallen war, schaffte sie es ihn unter sich zu begraben. //Präg dir mein Gesicht gut ein, dreckiger Blutsauger// waren ihre letzten Gedanken bevor sie ihre Pfoten auf seinen Steißbeinen positionierte und sich seiner Kehle widmete - zumindest hoffte sie, dass sie die Kehle erwischt hatte. Mittlerweile war ihre Sicht verschwommen und sie biss solange zu bis sie spürte, dass sein Widerstand weniger wurde und der Körper im Sterben lag. Das Knurren erstarb und sie wischte sich ihr bludbesudeltes Maul an der Jacke des Mannes ab - was ihr Aussehen jedoch nicht weniger wilder gestaltete. Das Blut klebte trotzdem noch in ihrem Brustfell als sie von dem toten Rougeskörper herunter stieg und ihren Blick wieder erhob. Einige Meter von ihr entfernt konnte sie zwei, drei Sofas sehen und dann fiel ihr der ihr nur zu bekannter, roter Lockenschopf ins Auge - Lou. Auch wenn er noch immer diese andere Frau bei sich hatte war sie unendlich froh ihn zu sehen. Hinkend machte sie sich daran so schnell wie möglich zu ihm zu kommen, wenn er sie nicht schon gesehen hatte. Sie wollte ihre Familie nur so schnell wie möglich aus dieser beschissenen Situation raus haben.


Zuletzt von Schokopfote am Mo Jan 06, 2014 7:32 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1Mo Jan 06, 2014 7:21 pm

Seth saß allein im kühlen Wind, hinter sich die Geräusche der landenden Flugzeuge, vor sich die große, weite Stadt, die die Nacht wie ein schwarzes Kleid angezogen hatte. Er seufzte leise und dachte nach. Seine Ellenbogen ruhten auf seinen Knien, die Hände verschränkt um sein Handy. Er wartete; auf den Bus, auf eine Antwort, darauf, dass irgendetwas passieren würde. Als sein Handy endlich vibrierte erschrak der junge Werwolf so sehr dass er zusammen zuckte. Vor Schreck hüpfte ihm das Handy aus der Hand und er quietschte überrascht auf, als er versuchte es irgendwie aufzufangen. Doch stattdessen verlor er das Gleichgewicht und plumpste, wild mit den Armen rudernd, vom Koffer auf den staubigen Boden. Irritiert strich er sich ein paar blonde Strähnen aus dem Gesicht. Dann stand er auf und schaute sich verstohlen um, in der Hoffnung, dass niemand ihn beobachtet hatte. Es war so dunkel, dass er bezweifelte, dass ein Mensch, dem die gute Sicht eines Werwolfes verwehrt war, sehen konnte, wie seine Wangen glühten. Trotzdem hob er hoffnungsvoll sein Handy auf. Seth konnte einen kleinen Stich der Enttäuschung nicht verhindern, als er sah, dass seine Anführerin statt seiner großen Liebe ihm geschrieben hatte. Das Gefühl schwand schnell, als die netten, besorgten Worte Cassies ihm ein schwaches Lächeln auf die schmalen Lippen zauberten. Als er die Adresse sah, tippte er sich nachdenklich auf die linke Schläfe, bis die Station, an der er nun austeigen musste, in seinem Kopf auftauchte. Der blonde Werwolf hatte Glück, der nächste Bus, der eben um die Ecke bog, sollte ihn an sein Ziel führen. Etwas unbeholfen hievte er den Koffer in den leeren Wagen. Schnell bezahlte er, erhielt lediglich ein Nicken des müden Busfahrers, als dieser Seth sein Wechselgeld ausgab. Dann setzte sich der junge Werwolf, nachdem er unter großen Mühen seinen Koffer im Fußraum verstaut hatte, auf einen Platz nahe der hinteren Tür. Er beobachtete die Lichter der näherkommenden Stadt, die in den staubigen Fenstern des Busses, verschwommen vorüber schwebte. Zum ersten Mal entspannte sich der Wolf. Bilder tauchten in seinem Kopf auf. Lou, Cassie, Rachel. Er hatte sie und auch die anderen vermisst. Diese Stadt war nun seine Heimat, schon seit Jahren, trotz ihrer Schattenseiten. Seth spürte, dass er, trotz der langen Reise, nicht würde schlafen können. Cassie hatte geschrieben, sie wäre mit den anderen in einem Club. Nicht, dass Seth große Ahnung davon hatte, er hatte sich nur selten dazu überreden lassen, die anderen bei ihren nächtlichen Ausflügen in die Nachtszene zu begleiten. Trotzdem, im Moment war es ihm reichlich egal. Der blonde Werwolf stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab und seufzte leise. Zum ersten Mal in den 15 Jahren seines Lebens verspürte er den Wunsch nach einem Drink. Und er wollte die anderen so schnell wie möglich wiedersehen. Also zwei zu null für den Besuch des Clubs. Er holte sein Handy aus der Tasche seiner dunkelblauen Windjacke. Schnell tippte er eine Nachricht. „Danke Cassie. Ich bring schnell den Koffer zum neuen Quartier und würde dann gerne zu euch stoßen. Wo seid ihr genau?“. Dieses Mal fiel es ihm leichter auf „senden“ zu drücken. Die Zeit verstrich und floss an ihm vorbei wie das dunkle Wasser eines Flusses, den der Bus, mithilfe einer kleinen, holprigen Brücke, überquerte. Der junge Werwolf konnte nicht sagen wie lange es dauerte, doch schon bald hatte er sein Ziel erreicht. Als er ausstieg, hob Seth die Hand in Richtung Busfahrer; eine kurze, höfliche Geste des Abschieds. Es wunderte ihn wenig, dass dieser nicht darauf reagierte.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1Mo Jan 06, 2014 8:35 pm

Seth betrat seine neue Heimat mit gemischten Gefühlen. Er stellte den Koffer an den Rand des endlos scheinenden, dunklen Ganges. Er roch die abgestandene, kühle Luft, die wenig einladend wirkte. Sofort ging er rückwärts wieder raus. Der Blonde steckte die Hände in die Taschen und holte ein paar Mal tief Luft. Seine Gedanken wirbelten im Takt seines Herzschlags. Dann öffnete er die Augen und schaut zum dritten Mal, innerhalb von einer Minute, auf sein Handy. Keine Nachricht. Weder von Rachel noch von Cassie. Doch der Blonde wollte das nicht akzeptieren. In der Gegend gab es nur zwei Clubs, die speziell für Werwölfe ausgelegt waren. Die eine lag in südlicher, die andere in nördlicher Richtung. Ohne groß nachzudenken und sich mit der Entscheidung herum zu plagen, drehte sich der junge Werwolf in Richtung Norden und spazierte los, durch die Nacht.
Er war bereits eine ganze Weile gelaufen, als sich etwas veränderte. Es war kaum merklich, ein Geruch, der sich durch den Wind schlich, unauffällig doch alarmierend. Der Blonde zuckte zurück und spürte wie sein Herzschlag eine ungesunde Geschwindigkeit annahm. Nicht zum ersten Mal wünschte er sich, so mutig wie Cassie oder so stark wie Lou zu sein. Er wollte sich gerade umdrehen um seinem Fluchtreflex nachzugeben, als er einen Schuss hörte, ganz in der Nähe. Sofort duckte er sich in den Schatten, als eine schwache aber unnatürliche Welle von Hitze sein Gesicht erbleichen ließ. Der Blonde zittere und drückte sich weiter in den Schatten. Doch irgendein uralter, innerer Instinkt in ihm befahl dem Werwolf, statt von ihr wegzulaufen, sich der Gefahr mit Scharfsinn und Wildheit zu nähern. Langsam hangelte er sich von Schatten zu Schatten; lautlos und klein, suchte er Versteck in dunklen Hauseingängen und hinter Müllcontainern. Sein Herz pochte, doch seine Furcht ließ seine Schritte präzise und seine Sinne scharf werden. Er lugte hinter einer Ecke hervor; er spürte die Hitze schon lange auf seiner Haut. Die Schreie von Menschen, das Heulen der Wölfe und der durchdringende Geruch nach Schießpulver waren gemischt mit dem fauligen Gestank nach Rouges. Vielen Rouges. Überrascht kniff der Kleine seine blauen Augen zusammen. Was machten so viele Rouges auf einmal an einem Ort? Seth spürte Übelkeit in ihm aufsteigen, als er das Schlurfen von mindestens 3 Rouges hörte, die sich seinem Versteck näherten. Ihr grässliches Lachen war gepaart mit dem metallischen Klicken der Waffen, die sie bei sich trugen. Zum Glück des Blonden, verdeckte der beißende Geruch des Rauches seinen eigenen. Eine gefühlte Ewigkeit hockte er im Schatten und dachte fieberhaft nach. Die Chance war groß, dass irgendwer, den er kannte, sich in den brennenden Mauern aufhielt. Er musste die Rouges ablenken, vielleicht konnte er einen Hintereingang finden und ihn öffnen. Zugegeben, die Chance war klein, doch in diesem Moment, fiel ihm nichts Besseres ein. Seth bis sich auf die Lippen und schlich zurück in die Gasse. Fieberhaft lief er hin und her und dachte nach. Dann packte er entschlossen eine Mülltonne und warf sie mit lautem Krach um. Anschließend huschte er hinter eine Mauer und konnte gerade noch verschwinden, ehe die drei Bleichen an ihm vorbei liefen. Sie schienen nicht erfreut zu sein, aber abgelenkt genug, dass der Werwolf an ihnen vorbeischleichen konnte. Sein Herz hämmerte so laut, dass er glaubte, jeder in der Nähe könnte es hören. Seth schlich sich näher an den Club heran und hoffte, dass die drei Rouges, die offensichtlich vor dem Club auf ein paar unglückliche Opfer warteten, lange genug abgelenkt blieben. Die Hitze verbrannte sein Gesicht und die zarte Haut im Nacken des Blonden. Seth hatte abermals Glück. Ein kleiner Seiteneingang war noch so weit vom Feuer verschont geblieben, dass er sich der Stelle nähern konnte, ohne schwerere Verbrennungen zu erleiden. Ungeachtet der Lautstärke warf er sich verzweifelt gegen die Tür. „Verdammt!“, wimmerte er. Die Tür war massiv und verschlossen. Seine volle Aufmerksamkeit richtete sich auf die Schreie aus dem Inneren. Sie ließen ihn vor Kälte zittern, trotz des Infernos, an dessen Hintereingang er sich befand.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1Mo Jan 06, 2014 8:55 pm

Gerade war Rachels größtes Problem die Reaktion der drei erwachsenen Werwolf deren Tisch sie angerempelt und die Shots die sie umgeworfen hatte. Trotz ihrer gemurmelten Entschuldigung kam keine Reaktion der drei. Deswegen war sie ganz froh sich mit Ricarda wieder davon zu machen denn sie nahm an, dass die Sache nun gut war. Doch gerade als sie mit ihrer Alphawölfin an der Bar angekommen war, um zu sehen wo Cade und Caleb so lange blieben, fiel ein Schuss und alle Anwesenden, inlkusive der Rothaarigen selbst, ließen alles stehen und liegen und wandten ihre Köpfe der Geräuschquelle zu. Viele Rouges, ein junge aussehender Mann vorne weg, stürmte durch den 'Haupteingang' und verkündeten, dass sie diesen Laden 'schließen' würden wobei es vollkommen bis auf die Grundmauern niederbrennen wohl besser treffen würde. Gerade als die junge Wölfin dachte sie müsste sich nur mit ein paar Rouges herumschlagen welche eindeutig gaga geworden waren detonierte irgendwo ein Sprengsatz und steckte die Wand in der er gesteckt hatte in Flammen. Die Hitze schlug Rachel entgegen und sie hustete ein, zweimal bevor eine Massenhysterie vom Feinsten ausbrach. Alle stürmten durcheinander und sie grub ihre Hand grob in die von Ricarda um sie nicht zu verlieren. Doch das war auch schon alles was ihr mit der Situation vollkommen überfordertes Teenagerhirn hinbekam: Bloß nicht getrennt werden. Cade und Caleb waren hier sicher auch irgendwo in der Menge und nun kämpfte der 'Schnell, bloß hier raus' Trieb gegen den 'Finde die anderen Beiden und mach dich dann aus dem Staub' Trieb. Was, wenn sie das hier nicht überlebte? Wenn sie Cade, Caleb und vorallem Seth nie wieder sehen würde? Die Rothaarige erschauderte bei der Vorstellung nie wieder durch das weizenblonde Haar wuscheln oder in die ozeanblauen Augen ihres Gefährten sehen zu können. "Los, wir müssen Cade und Caleb finden" schrie sie Ricarda über das Gekreische der Anderen hinweg zu und zerrte sie in geduckter Haltung, sich noch immer an ihre Hand klammernd, hinter sich her. Hoffentlich war wenigstens Seth weit weg von Alledem hier.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1Mo Jan 06, 2014 9:53 pm

Die Panik brach zu schnell aus. Bevor überhaupt jeder realisiert hatte, was in dem bisher friedlichen Club plötzlich vor sich ging, hatte der Angriff bereits viele unschuldige Opfer gekostet.
Der Schuss, der Callum sein Leben kostete, verfehlte Lexi nur um wenige Millimeter, als sie von Cassandra auf den Boden gezogen wurde und ihre Anweisungen erhielt. Zwar war die Wölfin noch nicht ihr Alpha, doch Lexi spürte, dass sie der Schwarzhaarigen in diesem Moment einfach gehorchen sollte. Panische Menschen und Werwölfe rannten umher und innerhalb von Sekunden hatte sie Cassie auch schon aus den Augen verloren.
»Cassandra!« rief die junge Wölfin noch einmal hektisch, ließ ihre vom Rauch gereizten Augen panisch umher wandern, doch die Schwarzhaarige war im Chaos unter gegangen. Verwirrt und verängstigt tastete sich Lexi vorsichtig nach vorne, die Hände und Knie blutig von herunter gefallenen Glasscheiben. Als Wolf war sie eine zu große Zielscheibe für die Rogues. Sie wagte es nicht, sich zu verwandeln.
Gerade noch war ihr größtes Problem gewesen, ein Pack zu wählen und ihrem schicksalsgegebenen Gefährten aus dem Weg zu gehen. Jetzt musste sie um ihr Leben bangen. Alec. Er musste auch hier irgendwo sein. Hoffentlich war er vorhin noch gegangen, als sie ihn nicht mehr gesehen hatte! Trotz aller Streitigkeiten zwischen ihnen konnte sie den Gedanken nicht ertragen, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte. So viele Rogues auf einem Haufen hatte sie noch nie, noch nirgends gesehen.
Der Rauch trübte ihre Sinne. Es schien, als würde der dicke, schwarze Dampf des Feuers ihre Vorteile gegenüber den Menschen wieder wett machen. Sie konnte nicht weit sehen, kaum etwas riechen und schmecken tat sie nur den metallischen Geschmack von Blut. Ihre Hände waren inzwischen vollkommen entstellt, an den Knien hing ihr die Haut in Fetzen herab. Die Hitze des Feuers drang ihre Lunge hinab, drohte das Organ zu zerbersten und zu ersticken gleichzeitig. Sie konnte sich nur langsam fortbewegen, immer den Hintereingang vor Augen, der ab und an zwischen herumrennenden Menschen, Wölfen und Rogues verschwand. Doch dann wurde ihr Weg auf einmal von einem paar Beine versperrt.
Ihre blonden Locken fielen ihr über die Augen, als ein entsetzlich entstellter Mensch vor ihr auf dem Boden aufprallte und sich nicht mehr regte. Bereits ahnend, wer oder besser gesagt, was über ihr stand, hob sie langsam den Blick, den Beinen folgend, die sich vor ihr aufgebaut hatten. Was sie sah, waren glühend rote Augen, eine entstellte Fratze der Grausamkeit, versteckt hinter einer Gasmaske. Entsetzt schrie sie auf, als der Rogue ihre Mähne packte – vermutlich in dem Glauben, sie sei ein einfacher Mensch -  und ihren Kopf gegen die Theke schmetterte, an der sie gerade noch gemütlich gesessen und einen Cocktail getrunken hatte. Warme Flüssigkeit rann an ihrer Wange entlang nach unten und ihre Sicht verschwamm bis zur Unkenntlichkeit, als sie sich wimmernd zusammen kauerte und ihre Hände schützend vor ihr Gesicht hielt. Das war also das Ende von Lexi, der wandernden, ungeliebten und verstoßenen Schottin. Besonders viel konnte sie nicht vorweisen. Ihr Leben war unspektakulär und gleichzeitig voller Aufregung gewesen. Und hier sollte es enden. Neben der Theke einer Bar, in der sie sich wenigstens ein letztes Mal mit Alec hatte streiten dürfen. Ein kleiner Teil ihres Kopfes ärgerte sich darüber, wie schnell sie sich doch ihrem Schicksal ergab, doch er kam nicht gegen die schreienden, panischen und vollkommen verängstigten Stimmen an, die in ihren Gedanken durcheinander schrien. Und so erwartete Lexi das Unausweichliche, kniff dabei ihre geschminkten und nun schwarz unterlaufenen Augen fest zusammen und summte leise, bis ihre zitternde Stimme das einzige war, das sie wahrnahm.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1Di Jan 07, 2014 3:18 pm

Mit weit aufgerissenen Augen hörte Josie der Erzählung von Leonora zu. Gespannt hatte sie die Hände zu Fäusten geballt, die Lippen aufeinander gekniffen und die Füße fest an den Körper gezogen. Auf die Frage hin, ob sie schon einmal einen Rogue gesehen hatte, schien sich ihr ganzer Körper zu der Älteren hin zu strecken, als würde sie nun selbst in die Geschichte eintauchen.
»Nein!« sagte sie, mit überraschenderweise kaum einer Spur von Enttäuschung. In ihrer Fantasie hatte sie sich Rogues immer verschieden vorgestellt. Manchmal wie einfache Menschen – meistens eher hässliche Menschen… - manchmal aber auch als grässliche Gestalten aus den gruseligsten Kindermärchen ihrer Kindheit, mit verzerrten Fratzen, glühenden Augen und furchtbaren Fangzähnen.
»Was ist dann passiert? Sind sie sehr grässlich? Habt ihr den Rogue besiegt?« fragte sie hastig nach, da sie kaum erwarten konnte, dass Leonora weiter sprach.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1Di Jan 07, 2014 8:16 pm

Leonora tippte mit ihren Fingern gedankenverloren auf die robuste Tischplatte. Das warme Licht der Straßenlaterne fiel durch das Küchenfenster auf den Rücken von Josie. Leonora schaute die Kleine lange an und lächelte dann sanft. Sie ließ sich Zeit mit ihrer Antwort, nachsinnend über das, was sie gerade tat. Normalerweise hatte sie es nicht so mit Kindern. Oder mit der meisten Art von Menschen. Kinder verstand sie nicht. Sie wusste, dass es falsch und schrecklich abstoßend war, doch ihr fehlte das Verständnis für die unschuldige Ehrlichkeit und Einfachheit eines kindlichen Geistes. Doch Josie hatte es geschafft, innerhalb weniger Minuten, die kühle, schützende Fassade der Schwarzhaarigen niederzureißen. Denn irgendwie war an dem Mädchen anders, sie widersprach allem, was Leonora bisher an Kindern kennenlernen durfte. Vielleicht war es eine Art Mutterinstinkt. Oder es war, als würde die ältere Werwölfin in ein Spiegelbild schauen. Josie ähnelte ihrem Kindheits-ich so sehr, dass es beinahe wehtat, denn Erinnerungen wogten in ihrem Geist auf. Auch sie hatte immer gegen einen Rouge kämpfen gewollt. In ihrem kindlichen Geist hatten diese Monster die Form von Ästen, Büschen und Steinen angenommen. Sie hatte tagelang im Wald verbracht, spielend und kämpfend; mit ihrer Fantasie spielend. Genau wie Josie hatte sie geglaubt, dass sie es mit der ganzen Welt aufnehmen könnte. Doch im Gegensatz zu der kleinen Werwölfin, hatte die Ältere die bittere Realität erfahren, an dem Tag, an welchem ihre Eltern von den Rouges getötet wurden. Sie hatte sie gesehen; blutverschmierte Münder, menschlich anmutend und doch so leblos wie ein Eishauch, der einem Gänsehaut verpasst. Doch irgendwie brachte Leonora es nicht über sich, die Träume von Josie zu zerstören. Stattdessen wischte sie sich über das Gesicht und wuschelte kurz durch ihre langen schwarzen Haare. Dann fuhr sie mit sanfter, sehnsüchtiger Stimme fort. „Er war klein, vermutlich weil er geduckt saß. Er starrte in einen leeren Kamin, der, bedeckt mit Spinnweben und Staub, wie ein riesiges, schwarzes Maul wirkte. Er war hässlich und alt, mit grauer Haut und strähnigen, schwarzen Haaren.“, ungeachtet ihrer Worte fuhr sie gedankenverloren fort, “Nun viel mehr gibt es nicht zu erzählen. Shiva und ich schlichen uns an und überwältigten ihn. Er wehrte sich und schleuderte meine Freundin gegen eine Wand. Ich zerkratzte seine Brust mit meinen Klauen und er taumelte zurück. Dann sah ich einen Blitz aus dunkelgrauem Fell und Shiva stürzte sich, schneller als ich es hätte sehen können, auf den Feind und biss ihn in den Hals. Ende der Geschichte. Es war ein spannender Abend. Meine Freundin und ich haben noch lange draußen unter dem mondlosen Sternenhimmel verbracht.“, noch immer spürte Leonora ihren lauten Herzschlag. Sie hatte Shiva gemocht. Sehr sogar. Vielleicht sogar mehr als konventionell. Und dann wurde sie getötet.
(Mensch ein bissl overly-dramatic… sorry ^^°)
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1Di Jan 07, 2014 8:24 pm

Der Blick den Bahnen folgen, welche der Alkohol sich über die abgenutzte Fläche des Tisches bahnte, tropfend weite Kreise in den Fasern zog, Faden zu Faden mit der berauschenden Flüssigkeit ansteckte.
Tiefes Schwarz erschuf, als würde das Dunkel das Unglück prophezeien.
Noch bevor sie ihn hörte, sah oder sich zu fürchten wagte.
Roch sie ihn.
Es war eine Ahnung, der sie nicht nachging und sich derer erst bewusst wurde, als er dort stand. In all seiner prächtigen Widerlichkeit, welche seine Spezies ausmachte. Sein Geruch schrie danach, forderte dass sie ausgelöscht gehörten.
Ihre Nackenhaare stellten sich ängstlich auf, auch wenn sie sich gerne eingeredet hätte es wäre Angriffslust. Nein diese musste sie sich zusprechen.
Der Schuss zerschnitt die Welt und die fürchterlichste Angst durchzuckte ihr Herz, eine Angst die sie verfolgte, sich in den Schatten verbarg, sie in ihren Träumen besuchte und all ihr Tun beherrschte.
Der Atem war ihr genommen, der Mut dahin, ein schreckliches Zittern begann sich an ihren Beinen bemerkbar zu machen, all dies, bevor sie die Chance hatte nachzusehen.
Hätte sie doch nur nachgesehen, ihr Alpha war wohlauf.
Ihr erleichtertes Lächeln blieb ihr in der Kehle stecken, als sie Alec ansah. Sie hatten wohl glück, der Dummkopf überschätzte sich, hatte nicht den Überraschungsmoment genutzt um das Dakabipack zu enthaupten und sie ihres Oberhaupts zu berauben.
Warum Madeleine das überraschte, wusste sie selbst nicht, diese widerlichen Kreaturen waren nur Dumm und verstanden sich auf rohe Gewalt nichts anderes.
Ein erneutes Zittern ergriff die Braunhaarige.
Noch bevor sie Alec entdecken konnte und Jagd auf ihn machten, verwandelte sich Madeleine.
Sie war ein zierlicher und schwacher Wolf, doch die Schnelligkeit und Hinterlist waren auf ihrer Seite. Das bewies sich als, sie sich einen Weg zu dem nächsten Rogue bahnte, darauf versessen diese Monster bis zum Letzten zu zerreißen und ihre Familie zu rächen.
Sie hatte es versäumt sie zu beschützen, ebenso wie die unschuldigen Menschen, die nun schreiend oder ewig schweigend zu ihren Füßen lagen.
Ein tiefes Grollen entrang ihrer Kehle, verdrängt war auch die letzte Angst, ersetzt durch entsetzlichen Rachedurst.
Ihre Pfoten bluteten, nichts schützte noch vor den Scherben, die sich hämisch lachend in das Fleisch der Wölfe grub. Sich auf die Seite dieser widerlichen Kreaturen schlugen.
Stark mochte sie nicht sein, aber Schnell, das war des ersten Rogues Untergang, durch ihre Gasmasken war es schwierig an ihre Kehlen zu kommen, aber der Nacken stand frei.
Der graue Wolf stürzte sich auf den Rogue, ein bleichgesichtiger Teenager mit zerzaustem braunem Haar, das von wildem Blutregen benetzt wurde, als sie zubiss, sich beide zu Boden riss.
Durch ihre Aktion hatte sie die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, falsch war die Vermutung gewesen in dem dichten Rauch und Chaos unentdeckt zu bleiben, nur ein Streifschuss, kein Grund zu klagen.
Doch der Rogue befand sich viel zu weit weg um ihn zu attackieren, sie musste in Alecs Nähe bleiben um sicherzugehen, dass er nicht in Gefahr war.
Würde dieser um ihre Gedanken wissen, hätte sie ein neues Problem, doch es war wohlbekannt, das er oft unvorsichtig war und sich überschätzte.
Madeleines Blick fiel auf das Maschinengewähr, neben der verstümmelten Leiche, sie verwandelte sich in ihre Menschliche Gestalt, langte nach dem Gewähr.
Erfahrungen darin eine Waffe zu bedienen fehlten ihr, was sich zeigte, als sie auf den Abzug drückte und den Rogue verfehlte, sie konzentrierte sich beim zweiten Mal mehr, aber der andere war schon zum Angriff übergegangen und traf im nächsten Kugelhagel Madeleines Schulter. Sie heulte auf und drohte einzuknicken, traf den anderen aber noch, hielt solange den Abzug, bis die Maschine in ihrer Hand verstummte, und der zuckende Körper langsam zu Boden glitt.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1Di Jan 07, 2014 8:28 pm

Seth spürte es. Er wusste es. Rachel war dort drin. Er hatte lange nicht gewagt diesen Gedanken zuzulassen; versucht, die Schreie und Kampfgeräusche aus dem Inneren dieser Todesfalle zu verdrängen, aus Angst, bei näherem hinhören etwas Bekanntes wahrzunehmen. Es war schrecklich ironisch. Als Werwolf war man unaufhaltsam und stark. Wenn er über den Waldboden flog, seine Pfoten fast von der Erde abhoben und ihm das Gefühl gaben, er könnte fliegen, dann fühlte er sich mächtiger als alles in der Welt. Und nun lagen wenige Zentimeter Metall zwischen ihm und allem, was ihm etwas bedeutete. Seth sank kraftlos an der Tür herunter. Seine verrußten Finger strichen lautlos über die verschlossene Tür. Er könnte sich verwandeln. Versuchen dann die Tür einzureißen. Doch er bezweifelte, dass seine mickrige Hundegestalt irgendetwas ausrichten würde, außer die Aufmerksamkeit der Rouges auf sich zu ziehen. Die Hitze schien ihn beinahe zu verbrennen, doch mit letzter Kraft raffte er sich auf und hämmerte gegen die Tür, in der Hoffnung, dass irgendjemand von drinnen ihn hörte. Vielleicht, vielleicht könnte er mit einer Person aus dem inneren kommunizieren, fragen, wie er von außen helfen könnte. Das war alles, was ihm im Moment einfiel.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1Di Jan 07, 2014 10:31 pm

Rachel hatte das Gefühl, dass sie entweder ihre Finger zu fest in Ricardas Hände grub oder ihre bald abfallen würden. Jedenfalls hatte sie schon einen furchtbaren Krampf in der Hand und als hätte sie diese 'Klage' laut ausgesprochen bekam sie von hinten einen kräftigen Rempler, ein gut gebauter, muskolöser junger Mann oder Wolf rannte an ihr vorbei, und schon landete sie auf den Knien und musste sich mit beiden Händen abstüzten um zu verhindern, dass sie mit dem Gesicht voran in den Glasscherben und was sonst noch so auf dem Boden lag landete. Doch erst als sie den stechenden Schmerz in beiden Handflächen spürte und sich sogar eine Scherbe aus der Hand und zwei aus ihrem Knie puhlte merkte sie, dass ihre Hand leer war. Die Hand in der eigentlich die von Ricarda sein sollte. Die, die verhindern sollte, dass sie ihre Freundin und Alphawölfin verlor. Und doch war es geschehen. Nicht, dass sie Ricarda als schwach bezeichnen würde, aber in der momentanen Situation sah wohl jeder alt aus, wenn er nicht Supermanns undurchdringliche Haut und Hulks Muskeln besaß. Rachel stand auf, wenn es nach ihr gegangen wäre, dann wäre sie auch sitzen geblieben doch die Scherben waren wahrlich sehr unbequem, und ging gebückt weiter. Wenn sie nicht ganz schnell einen Weg hier raus fand, dann würde sie entweder als Schweizer Käse enden oder totgetrampelt werden - und das war hier drin nicht mal so abwegig. Wie einer dieser gruseligen Gremlins ging sie mit gebückter, und absolut nicht korrekter, Körperhaltung an der Bar entlang, huschte hinter dieser und wischte sich die Tränen aus den Augen die sich, teils wegen dem Feuer und teils wegen dieser Situation mit der sie augenscheinlich komplett überfordert war, gebildet hatten. Auch das Atmen fiel ihr schwer. Sie war nicht wirklich die Art von Mädchen die sich wimmernd und hilflos in einer Ecke zusammenkauerten und darauf warteten, dass jemand Anderes die Probleme für sie löste. Doch genau das tat sie momentan. Nur, dass sie in keiner Ecke sondern hinter einer Bar saß. Aber was sollte sie schon groß tun? Sie war eine 16-jährige, nicht wirklich kräftige Werwölfin. Bisher hatte sie wohl einfach nur Glück gehabt - oder Rouges die keine besonders guten Schützen waren. Gerade wollte sie ihre Arme um ihre Beine schlingen und den Kopf darauf vergraben als dumpfe Geräusche, welche es tatsächlich über die Geräuschkulisse des Massakers hinweg schafften, die von einem kleinen Hinterausgang neben einem der Regale kamen ihre Aufmerksamkeit erlangten. Es klang beinahe so als... als würde jemand dagegen klopfen. Als die Geräusche nicht abrissen krabbelte die Rothaarige zu der Tür, man konnte es eigentlich schon nur als Niesche bezeichnen, sah sich kurz um und klopfte dann schwach dagegen. "Hallo? Ist da draußen wer?" rief sie nahe an das Holz gepresst um dem Jemand auf der anderen Seite der 'Tür' klare Worte zu gewährleisten und so wenig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen als möglich.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1Do Jan 09, 2014 3:21 pm

Die bittersüße Flüssigkeit entflammte noch immer seinen Rachen, hinterließ den herben Geschmack, der sich entweder wortwörtlich abschütteln ließ oder – für die zartbesaiteten – nur durch ein süßeres Getränk endgültig verschwinden würde. Obwohl Alec es nicht nötig hatte, umschlossen seine Finger bereits das kalte, beschlagene Glas vor sich und führten es sehr bedacht an seine Lippen.
Strenggenommen waren öffentliche, dicht besiedelte Orte die Hölle für Werwölfe. Selbst ein waschechter New Yorker Wolf bevorzugte jederzeit das teurere Taxi, um die U- und S-Bahnen zu vermeiden. Bars und Diskotheken waren nur dann Anlaufstellen, wenn sie auch als solche gekennzeichnet waren. Der Geruch von Alkohol, der permanent so süßlich in der Luft hing, betäubte auch gleichzeitig die schärfsten Sinne, oder hob zumindest die Toleranzgrenze deutlich an. Sodass die Unterschiede zwischen den Packs nach und nach verschwammen, je länger die Uhr tickte und auch der durchaus vorkommende Geruch von Erbrochenem ignoriert werden konnte.
Nichts aber stank so ätzend wie ein Rouge.
Die Feuchtigkeit des Getränks benetzte bereits Alecs Lippen, als sich jeglicher Schaden, den der spärlich über den Abend konsumierte Alkohol bereits angerichtet hatte, sofort in die schmerzhaft reale Klarheit verwandelte, die nun unter Anderem für das eigene Überleben sorgen sollte.
Der Schuss ertönte viel zu schnell. Der Tinnitus, der Alec daraufhin das empfindliche Trommelfell zerriss, verlieh der Szene eine Surrealität und ließ die Zeit stillstehen, weil der ganze Raum im Kollektiv die Luft anhielt. Zeit war relativ und was in Wahrheit nur der Bruchteil einer Sekunde war, zog sich über endloses Ticken der gar nicht vorhandenen Uhr hin.
Deshalb wurde das noch immer sprachlose Partyvolk von den darauffolgenden Ereignissen erschlagen. Und erschossen.
Gestalten fielen, ohne je eine Chance gehabt zu haben, sich zu wehren. Manche davon wertlose Menschen, die Mehrheit aber seinesgleichen, die er teilweise beim Namen gekannt hatte. Jetzt waren die elenden Blutsauger also nicht nur so feige, dass sie sich zu Herden zusammenrotten mussten, sie griffen sogar zu den Waffen erbärmlicher Menschen.
Dass Alec sich verwandelte, war schon in dem Moment ein Reflex gewesen, in dem er den beißenden Geruch wahrgenommen hatte. Jetzt rieselte weißer Staub von der Decke herab und verfing sich in dem schwarzen Fell, der großgewachsenen Wolfsgestalt.
Staub, Funken und dunkler Rauch ergaben eine tödliche Mischung, der die Sinne dort benebelte, wo der Alkohol bereits sein Unwesen getrieben hatte. Hier trennte sich die Spreu vom Weizen, denn wem heute als Mensch mit Glück der Einlass in den exklusiven Club gewehrt wurde, lag bereits panisch röchelnd am Boden.
Das unnachgiebige Feuer kam von allen Seiten, vermeintliche Lichtblicke in der von Staub und Rauch geschwängerten Luft. In Form von brennendem Holz verbreitete es den Gestank von angesengtem Kunststoff und entflammtem Lack. Dazwischen die immer währenden Schüsse. Leere Patronen, die sich scheppernd zu den Scherben auf dem Boden gesellten, aber niemals aufgebraucht schienen.
Als Alec den tödlichen Kugeln auswich und sich damit den Weg zu einem der Rouges erkämpfte, wie so viele seinesgleichen es im selben Moment versuchten, wurde ihm der eine Vorteil bewusst, den die Werwölfe noch immer ihr Eigen nennen konnten. Die Rouges verließen sich ausschließlich auf den Moment der Überraschung, dessen Nutzen aber bereits nach den ersten fünf Minuten vollkommen ausgeschöpft gewesen war. Jetzt schossen sie nur noch wahllos in die Menge, verfehlten nicht, weil sie schlechte Schützen waren, sondern weil diese kurze Zeit genug für die Wölfe war, um sich der neuen Gefahrensituation anzupassen.
Alec riss seine Zielscheibe gnadenlos zu Boden, war nicht überrascht, dass es sich dabei um einen sehr jungen Blutsauger handelte. Er war austauschbar und wehrte sich enttäuschend wenig, sobald ihm das Gewehr aus dem festen Griff geschleudert wurde. Alec riss die Maske von seinem Gesicht und wusste, dass der junge Aschblonde wahrscheinlich zum ersten Mal tatsächlich einem Wolf gegenüberstand und nicht erwartet hatte, zu unterliegen. Alexander, hingegen, war nicht mehr zu sehen. Was für ein erbärmlicher Truppenführer, der seine jungen Männer in den sicheren Tod führte und selbst die Finger davon ließ.
Das Vampirblut schmeckte anders…bitter, nahezu widerlich und machte trotzdem hungrig auf mehr. Das schwarze Fell um die Schnauze tief in der dunklen Flüssigkeit getränkt, sah er sich um, peilte schon sein nächstes Ziel an. Nicht, aber, ohne sicherzugehen, dass Madeleine und Henry noch immer nah genug waren, um sie im Auge zu behalten. Und, dass sie kämpften. Dass niemand kampflos aufgab.

(“And if the night is burning
I will cover my eyes
For if the dark returns then
My brothers will die
And as the sky's falling down
It crashed into this lonely town
And with that shadow upon the ground
I hear my people screaming out”

Perfekt…zum Posten)
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1Do Jan 09, 2014 4:17 pm

Tief und unheilvoll sog er die rauchgeschwängerte, blutbesudelte Luft ein. Drohte daran zu ersticken, an dem Gift das die Sorge mit sich trug. Ein Gift das in übersinnliche Geschwindigkeit durch seine Blutbahnen drang, den liebevollen Blick in den blauen Augen in Furcht ertränkte, die weichen Hände zu grausamen Krallen wachsen ließ und sein Her zuletzt mit schemenhaften Schattengestalten füllte.
Sie tanzten, gruben ihre Klauen in das rote Fleisch, ließen das sorgenlose Herz verkrampfen und füllten die Lücken mit Alpträumen.
Mit eisernem Griff umklammerte er Elena, ließ sich mit ihr zu Boden fallen, versuchte den Atem wiederzufinden, der von tiefer Angst um Elena genommen wurde.
Das Chaos brach aus, Schreie, Schüsse und die schrecklichen Versuche den letzten Atemzug hinauszuzögern.
Seine Hände zitterten, von Dämonen ergriffen, umklammerte er ihr Gesicht, dicke Tränen verschleierten seinen Blick als er ihrem begegnete, ihr ging es gut. Sie lebte, diese eine Gewissheit vollführte eine neuerliche Wandlung in Finn aus.
Sein ganzer Körper loderte vor Erwartung, Elena zu retten, vor diesen Rogues aus diesem Feuer. Die Schattenmänner in seinem Herzen wurden zu tapferen Soldaten, die im Galopp ausschwärmten, ihn in die Schlacht führten.
Finn richtete sich auf, hielt Elenas Gesicht immer noch in den Händen, nichts schöneres konnte er sich als ermutigung vorstellen.
„Ich will das du von hier verschwindest! Versprich mir das du einen sicheren Weg hier raus findest.“
Er stahl sich einen kurzen Kuss von ihr. Versteckte ein trauriges Lächeln, unter ihrem Kuss, ihm war klar wie unwahrscheinlich es war, Elena so leicht davon zu überzeugen.
„Ich würde es nicht überleben wenn dir etwas passiert, das weißt du genau“ und nur sie konnte wissen, wie wahr seine Worte, den Schmerz dahinter ergründen.
„Genauso kannst du dir sicher sein, das ich es nicht ertragen würde, dich in dem Schmerz zu wissen, wenn mir was passiert. Ich verspreche dir, das mir nichts passiert. Ich kann auf eine Person aufpassen, wenn es sein muss, bist du es, aber dann kann ich nicht auf mich wetten.
Versprich mir also das du von hier abhaust und ich dich Zuhause küssen kann, das du dort auf mich wartest, zusammen mit Cassie.“
Seine Ohren klingelten unter dem Kugelhagel und seine tränengefüllten Augen brannten unter dem schrecklichen Rauch, doch er Richtete all seine Sinne auf Elena, ersehnte sich ein einfaches Ja herbei.
Würde ihr etwas zustoßen, wäre seine Welt mit ihr dahin.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1Do Jan 09, 2014 5:06 pm

Aus dem lauten Lärm hinter der Tür trat auf einmal eine Stimme hervor. Sie klang schwach und dumpf, nur schwer zu verstehen, doch als Seth sie hörte verstummte die Welt jäh um ihn herum. Das klagende Knacken der Mauern, das gierige Wispern der Flammen, alles wurde still und nichtig. Allein sein lauter Herzschlag in seinen Ohren gab dem jungen Werwolf die Gewissheit, dass die Zeit nicht eingefroren war. Die Nacht hüllte die Stadt in ihren Schleier und nicht einmal der Schein des Feuers konnte darüber hinwegtäuschen. Alles kämpfte, ums Leben und Töten. Und Seth sah sich seiner Nemesis gegenüber, einer einfachen Tür. Eine kleine, lakonische Stimme in seinem Kopf sagte ihm, er würde wohl sein Leben lang an einem Türtrauma leiden. Die Kombination aus Unglauben und Verzweiflung ließ ihn schrecklich ruhig werden. Als wollte sein schwacher Geist ihn vor Schaden bewahren, schenkte er dem Blonden genug Ignoranz um für einen Moment alles „Wenn“ und „Falls“ hinter sich zu lassen und sich auf das eine und einzig Wichtige in diesem Moment zu konzentrieren. Er drückte sein Ohr an die Tür, doch sie Worte dahinter war verstummt. „Rachel…“, flüsterte er leise und seine Stimme erschien ihm erschreckend alt. Dann sprach so laut er sich traute und legte mehr Zuversicht, als er je besessen hatte, in seine nächsten Worte, in der Hoffnung sie würden seine Gegenüber erreichen. „Such dir ein paar Andere und versuch die Tür aufzubrechen. Sie ist noch vom Feuer verschont.“, das Wort ‚noch‘ hinterließ einen bitteren Beigeschmack in seinem, von der Hitze ausgedörrten Mund. Einfache Anweisungen, ohne Erklärung und lange Ausschweifungen. Er hoffte inständig, dass Rachel nicht lange nachdenken und sofort handeln würde. Sehnsüchtig legte er die Hand auf den erhitzten Stahl der massiven Tür und stellte sich vor, er könnte durch sie hindurchgreifen um irgendwie auf die andere Seite zu gelangen. Lieber stände er in den Flammen und der Flugbahn der tödlichen Geschosse, als hier draußen zur Untätigkeit verdammt zu sein.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1Do Jan 09, 2014 11:51 pm

Die Ohrmuschel der Rothaarigen befand sich mittlerweile komplett an die bereits warme, stählerne Tür gepresst in der Hoffnung sie hatte sich das Klopfen nicht eingebildet und gleich würde jemand auf ihre Frage antworten. Doch die Antwort blieb eine ganze Weile aus. Hatte ihr ihre Fantasie doch nur einen Streich gespielt? Oder hatte sie einfach eines der unzähligen Geräusche hier drin gehört oder... Moment, war da nicht ein Wispern gewesen? Oder spielte ihr ihr vom Rauch vernebelter Verstand schon wieder einen Streich? Sie verharrte in der halb hockenden Position und hoffte darauf doch noch ein Lebenszeichen von draußen zu hören und tatsächlich. Es war mehr als das Lebenszeichen das sie sich erhofft hatte. Diese Stimme würde sie aus tausenden wiedererkennen und ihr Klang jagte ihr eine wohlige Gänsehaut über den Rücken. Auf der anderen Seite dieser Tür befand sich Seth, ihr Gefährte den sie so lange nicht mehr gesehen hatte. Wie sehr wünschte sie sich nun, dass die Tür lediglich aus Reiswaffeln bestand und mit Leichtigkeit beseitigt werden könnte. Doch das wäre viel zu einfach. Seth sprach mit einer Selbstsicherheit und einer Festigkeit in der Stimme wie Rachel ihn noch nie zuvor gehört hatte und war nur einen Moment erstaunt bevor sie seine Anweisungen verarbeitete und sofort begann sich nach Jemandem umzusehen der gerade in der Nähe stand. Sie entfernte sich von der Tür und ließ ihren Blick gehetzt durch das Massaker wandern. Und jetzt schien Fortuna ihr wenigstens etwas helfen zu wollen. Nicht einmal 5 Meter von der Bar entfernt standen zwei Männer, das Alter konnte und wollte Rachel jetzt nicht schätzen genauso wenig wie sie herausfinden wollte ob es sich hierbei um Mensch oder Wolf handelte, welche gerade dabei waren einen Rouge auseinander zu nehmen - nachdem sie ihm seine Waffe weggenommen hatten war das keine große Schwierigkeit mehr. Rachel hastete auf die Beiden zu, schlecht gebaut waren sie jedenfalls nicht, zog sie an ihren Armen zu sich hinter die Theke und bekam erst eine Zusammenzucken und dann leicht verwunderte Blicke als Antwort. Einer der Beiden wollte sich schon wieder aus dem Staub machen, als sie auf die Tür aufmerksam machte. "Ich hab eine Tür gefunden. Wenn ihr mir helft sie aufzubrechen, dann können wir alle uns so verdünnisieren" argumentierte sie - und das wohl sehr erfolgreich. Die Beiden nahmen die Tür in Augenschein, die sie von der Außenwelt trennte, in Augenschein, leerten ihre Hände und begannen kurz darauf mit ihren breiten Schultern gegen die Tür zu laufen - immer und immer wieder. Jedoch wollte das Stück Metall auch nach dem fünften Mal nicht nachgeben, jedoch brach ein Stück des Türrahmens weg sodass man ein ungefähr zwei Hand großes Loch hatte durch das man nach außen schauen konnte. Gerade als die drei einen sechsten Versuch starten wollten klappte der Rechte der Beiden zusammen und blieb bewegungsunfähig am Boden liegen. Auf seinem Rücken bildete sich, um die Einschußstelle, ein blutiger Fleck. Der Zweite verschwand, schneller als Rachel schauen konnte, irgendwo in diesem heillosen Durcheinander und der Rothaarigen entfuhr ein kurzer, vor Schreck ausgelöster, Aufschrei ehe sie merkte, dass es ihr gut ging und sie dann die Öffnung entdeckte. Sie kniete sich vorsichtig hin und sah hindurch. "Seth?" rief sie nach außen und kam sich, selbst in einer Situation wie dieser, schon ziemlich blöd vor. Als sie jedoch die blauen Augen und die weichen Gesichtszüge ihres Gefährten entdeckte schien es als könne ihre Welt nichts mehr erschüttern, ihre Augen glänzten vor Freude und auf ihren Lippen bildete sich ein Lächeln.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1Fr Jan 10, 2014 7:17 pm

„Dein Name ist also Lenny, ja?“, die junge Werwölfin stützte verspielt ihren Kopf auf ihre Hände und lächelte ihren Gegenüber verschmitzt an. Eigentlich wollte Enya an diesem Abend, zusammen mit den Zwillingen, irgendetwas Produktives tun, wie den Barkeeper ein paar kostenlose Drinks abzuschwatzen. Aber irgendwie hatte sie die beiden Scherzkekse in der Menge verloren. Doch diesen Fakt hatte sie schon bald mit einem Schulterzucken abgetan und sich an einen Tisch gelehnt. Ihr Blick glitt neugierig über die Menge, saugte jedes Detail auf und alles erschien ihr spannend und lebhaft. Sie lächelte breit und es dauerte nicht lange, da hatte sich der Erste an ihren Tisch gewagt. Eigentlich war Enya kein Männerheld, aber sie hatte Lust, sich ein wenig mit dem Menschen zu unterhalten. Aus Erfahrung wusste die Werwölfin, dass alles passieren konnte, wenn man nur etwas Neues zuließ. Das hatte ihr Vater immer gesagt, als sie klein war. Lenny war klein und stämmig und überaus niedlich. Sie wollte gerade den jungen Mann auf die Tanzfläche ziehen, als der Lärm losbrach. Sie stand im Schatten einer kleinen Trennwand und konnte nicht sehen, was passierte, doch als sie aus den Augenwinkeln bemerkte, dass der Barkeeper scheinbar grundlos in sich zusammenbrach kroch ihr ein eisiger Schauer über den Nacken. Die Musik verstummte schlagartig und sie zögerte einige Herzschläge. Dann brach der Tumult aus. Lenny reagierte schnell, doch er war ein Mensch und wusste nicht, was ihn erwartete. Enya lag ein tiefes Knurren auf den Lippen, das nicht menschlich war, doch sie hielt es zurück. Als sich Lenny beschützend vor sie stellte, musste sie, trotz der geladenen Situation, ein wenig lächeln. Die Dunkelhaarige war kein Vergleich zu den vielen Mädchen, die in diesem Moment schreiend die Kontrolle verloren. Sie war einen Teil ihres Lebens in der Natur aufgewachsen und Rückzug gab es für sie nicht. Du musst dich der Gefahr stellen, sonst stellt sie dich, das war ihre Devise. Und doch wollte sie Lenny nicht hinter sich ziehen um ihn zu beschützen. Selbst die Dunkelhaarige wusste, dass Männer ihren Stolz hatten „Lenny, wir müssen hier weg“, rief sie über den Lärm der panischen Gefangenen hinweg. Sie fühlte eine unnatürliche, pragmatische Ruhe im Angesicht der Situation. Dabei war die immer drückender werdende Hitze keine große Hilfe. Doch Lenny antwortete nicht. Langsam kippte er nach hinten und landete mit seinem vollen Gewicht auf den fragilen Tisch, an dem beide Minuten vorher noch geredet und gelacht hatten. Sie spürte wie Glassplitter der zerborstenen Gläser und flüssige Tropfen auf ihre Haut spritzten. Enya stellte sich die Nackenhaare auf, als ihre Finger, fast von allein zu ihrem Gesicht wanderten, während sie den Blick nicht von der Leiche vor sich wenden konnte. Sie spürte etwas Warmes, Klebriges an ihren Fingerspitzen, als sie über ihre Wange strich. Lenny, dachte sie und fuhr herum. Die kleine Irin war eigentlich ein friedlicher Mensch. Doch als sie in die hämischen Augen hinter der Gasmaske blickte, die sich, mit einer abstoßenden Perversion, an dem Anblick des Toten auf dem umgefallenen Tisch weideten, durchfuhr Enya eine eiskalte Wut. Lenny war nett gewesen. Lenny war nur ein Mensch gewesen aber ein Gentleman, der törichterweise versucht hatte sie zu beschützen. Falscher Ort, falsche Zeit. Ohne lange nachzudenken sprang sie in einer atemberaubenden Schnelligkeit vom dunklen Boden ab. Im Flug zerriss ihre Kleidung, die schmalen kleinen Schuhe wurden von goldenem und braunem Fell gesprengt und aus der kleinen, jungen Frau war ein kleiner aber kräftiger Wolf geworden, der seine Zähne tief in den Nacken des Rouges trieb. Ohne lange zu zögern und das Überraschungsmoment zu verspielen, stürzte sie sich erst auf einen, dann auf einen nächsten Rouge, die in unmittelbarer Nähe standen und laut lachend in die Menge schossen. Ihr Zähne und Krallen zerfetzten in ihrer Wut alles; die Feinde, die ihr zum Opfer fielen, konnten nur noch schreien. Enya fühlte sich lebendig und ließ es für einige Momente zu, ihren Geist komplett ihren Instinkten zu überlassen und wie ein Tier zu kämpfen. Als sie mit vor bitterem Blut triefendem Maul und schwerem Atem zum Stehen kam, holte sie ein starker Schmerz in Schulter und im Bein wieder in die Realität zurück. Langsam verwandelte sie sich zurück und kroch vorsichtig hinter den Tresen der Bar. Ein paar Schritte von ihr entfernt lag Callums Leiche, doch sie zwang sich nicht hinzuschauen. Sie stöhnte vor Schmerz und betastete ihre linke Schulter; dann ihr rechtes Bein. Im Eifer des Gefechts hatte sie sich zwei Kugeln eingefangen. Im Schatten des Tresens währte sich Enya sicher genug, um sich für einen Moment auf ihren zierlichen, verletzten Körper zu konzentrieren, statt auf ihre Umgebung. Sie zischte einen unverständlichen Fluch und griff nach einer umgefallenen Flasche Scotch neben sich. Als sie die Flüssigkeit großzügig auf ihre Verletzung goss hätte sie am liebsten vor Schmerz aufgeschrien. Sie Werwölfin biss die Zähne zusammen. „Verdammt, warum muss das so weh tun“, stöhnte sie genervt und drückte ihre Hand gegen ihre nackte Schulter, während sie mehrere große Schlucke aus der Flasche nahm, die in ihrer anderen, zittrigen Hand lag.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1So Jan 12, 2014 4:29 am

Der kleine Finger erstarrte mitten in der Luft, wartete immer noch vergeblich auf eine Reaktion seines Gegenübers, sein Versprechen zu akzeptieren. Denn nur dann galt die Vereinbarung für alle Zeiten und könnte nicht gebrochen werden. Das, jedenfalls, hatte man ihm und so vielen als Kind erzählt. Dazu kam es jedoch nie.
Je intensiver und penetranter der Geruch der Rouges in der Luft hing, desto tiefer ließ er seine Hand sinken, bis er sie wieder leblos auf der Tischplatte abgelegt hatte. In diesem Moment ertönte der Schuss und in nur dem Bruchteil einer Sekunde veränderte sich alles.
Bevor er Hollie packen konnte, sie vielleicht mitreißen könnte, irgendwo in Sicherheit, wo es sich vielleicht sogar von Schüssen verschont ausharren ließ, explodierte ein Sprengkörper direkt über ihren Köpfen und seine Hand griff ins Leere.
Es regnete Staub und ganze Brocken von der ehemaligen Zimmerdecke. Lou spürte einen jähen Schmerz in seiner Schulter, dann in seinem Rücken. Mit seinem Unterarm schützte er seine Augen, aber, dass die Schmutzpartikel durch Nase und Mund in seine Lungen gerieten, konnte er nicht verhindern. Ein röchelnder Hustenanfall erschütterte seinen Körper, der irgendwie vom gemütlichen Platz auf der gepolsterten Eckbank mehrere Meter weiter inmitten der zerstaubten und mittlerweile auch brennenden Trümmern gelandet war.
Dem Feuer konnte er gerade noch so entgehen, seine Schulter war aber von einem herab fallenden Brocken erwischt worden. Er reagierte aber schnell, biss die Zähne zusammen und nutzte die gefallene Zimmerdecke als Schutzwall, obwohl momentan keine Schüsse in seine Richtung fielen.
Weil das alles binnen nur weniger Sekunden geschah, hatte er noch keine Zeit gehabt, sich zu verwandeln. Ein schlanker Wolf kauerte nun wachsam hinter dem Geröll. Das rötliche Fell vermischte sich mit dem Schein des Feuers, sodass er sich tatsächlich erstmal in Sicherheit wiegen konnte. Aber was nützte ihm das?
Mit den Vorderpfoten stützte er sich auf dem Trümmerhaufen vor sich ab, um einen Blick durch den Raum zu werfen, blieb dabei aber weit genug geduckt, um nicht aufzufallen. Seine Schulter bereitete noch immer Schmerzen, die er tapfer ignorierte. Es hätte schließlich auch ein Schuss sein können, der sein Herz zerfetzt.
Staub hing wie Nebel in der Luft, verdeckte den Club mit einem milchigen Schleier. Vermischt mit dem schwarzen Rauch, der vor allem die obere Hälfte des Raumes komplett blickdicht machte, war der Radius seines Sichtfelds um einige Meter verkürzt.
Hollie war nicht mehr zu sehen und mit dumpf pochendem Herzen konnte er nur hoffen, dass auch sie von den Auswirkungen der Explosion verschont geblieben war und jetzt, irgendwo auf der anderen Seite um ihr Überleben kämpfte, wie das furchtlose Mädchen, für das er sie hielt. Es gab sicher noch schlimmere Arten, von seinem Date getrennt zu werden. Wenn sie das hier nur überleben würden.
Cassandra…Finn…Elena…wo waren sie, als die Hölle ausgebrochen war? Wo waren sie jetzt? Er schnaufte leise. Der Gedanke erschütterte ihn, bevor er ihn überhaupt zu Ende denken konnte. Die Schüsse donnerten in ihrem eigenen Rhythmus durch die Bar. Lou realisierte, dass jeder von ihnen für den Tod seiner Freunde verantwortlich sein könnte und von diesem Moment an fragte er sich, ob es auch tatsächlich so war.
Dann sah er eine Gestalt, die sich ihm langsam näherte. Langsam, weil sie hinkte. Auf vier Beinen. Ein Wolf. Ihre Bewegungen waren schwach, aber gezielt und genau deshalb erkannte er sie letztendlich als Cassandra. Die Erleichterung schlug sofort Wellen durch seinen Körper. Wie hatte er nur an dem Mut und der Stärke seiner Alphawölfin zweifeln können? Wenn es Einer lebendig hier herausschaffte, dann sie.
Plötzlich überraschend leichtfüßig, dafür, dass er noch immer unter seiner lädierten Schulter litt, sprang er über den Trümmerhaufen, um ihr entgegenzukommen, merkte dabei nicht, dass die Schüsse näherkamen.
Nur mehr wenige Meter trennten sie, als der Rogue zwischen dem Rauch und Staub sichtbar wurde. Er hatte sein Gewehr schon erhoben, zielte jetzt direkt auf Lou und drückte ab. Der rote Wolf wich aus, war aber nicht schnell genug.
Zwei Schüsse trafen ihn. Direkt ins Hinterbein, sowie seine Wange streifend. Er jaulte auf, während sich alle Muskeln so sehr anspannten, dass er am ganzen Körper zitterte, weil er auf keinen Fall zu Boden gehen durfte. Wenn er jetzt fiel, war er dem Rogue ausgeliefert und der nächste Schuss der letzte.
Er hörte den Vampir unter der Gasmaske lachen, während er seelenruhig seine Waffe auf Cassandra richtete. Ein tiefes Grollen entwich Lous Kehle. Ein Schub Energie, ausgelöst durch pures Adrenalin und die Angst, um das Leben der Alphawölfin, schoss durch seinen Körper. Der Schmerz war lang genug betäubt, um das verletzte Hinterbein für einen weiten Sprung zu nutzen, der den Rogue zu Boden riss. Ein paar Schüsse wurden trotzdem abgefeuert, verfehlten ihr Ziel aber großzügig. Die Waffe glitt dem Vampir dabei aus den Händen. Er hatte sich überschätzt. Aber er war auch ohne Hilfsmittel stärker als Lou.
Mit der Gasmaske konnte er zwar nicht zubeißen, war aber sehr wohl in der Lage, zu treten und zu schlagen.
Wie ein verjagter Hund, jaulte Lou mehrfach auf, als ihn die Springerstiefel des Vampirs trafen. Verzweifelt und mit schwindendem Mut schnappte sein Kiefer immer wieder zu, erwischte den Rouge aber nur kaum, weil dieser ihn mittlerweile mit einer Hand am Fell gepackt hatte, um ihn mit stählernem Griff von sich fernzuhalten.
Aber wenigstens war Cassandra gerettet.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1So Jan 12, 2014 11:00 am

Er hatte sich Madeleine gegenüber unmöglich verhalten. Wütend auf sein eigenes Tun, stampfte er in die frische Luft vor den Club. Ein paar nichtige Menschen standen immer noch unruhig davor, ungedulig auf den Einlass wartend. Ein paar Schritte hatten ihn bereits zum Ende der Schlange, in die Richtung seines Appartements geführt, doch nein. Er wollte sich noch einmal aufrichtig bei ihr entschuldigen, hatte er sich doch selbst so unglaublich tollpatschig und pubertierend zum größten Depp aller Zeiten bekannt gegeben.
Also stieg er mit einem gewissen Maß an Geschwindigkeit die Stufen zum Hintereingang hinunter, nahm dabei kaum etwas von seiner Umgebung wahr, darauf konzentriert, was er Madeleine sagen würde, um es wieder gut zu machen und wenigstens mit einer guten Freundin mehr heute wieder nach Hause gehen zu können. Hätte er etwas mehr auf seine Umgebung geachtet, wäre ihm vielleicht der strenge Geruch von Rogues aufgefallen, der seine Nase kitzeln sollte. Oder das leise Geflüster, das sich über ihm über einen Plan unterhielt, der jeden Moment losgehen sollte.
Aber nein, er riss die Clubtür auf, trat ein und kämpfte sich durch die Menge bis zur Bar und dort blieb er dann nicht lange stehen.
Bevor er beim Barkeeper überhaupt auf sich aufmerksam machen konnte, riss eine kleine Kugel in jenem Kopf ihn bereits aus dem Leben. Beinahe in Zeitlupe schien er nach hinten umzukippen, dabei mehrere Flaschen und Gläser mit sich reißend, die in der plötzlich darauffolgenden Stille viel zu laut scheppernd auf den Boden krachten. Jude versuchte sofort, den Mörder ausfindig zu machen, dessen Stimme nun durch den Club hallte. Keine Sekunde später ging das Massaker los. Menschen fielen hier und da wie leblose Säcke zu Boden, während die Geräusche von zerreißender Kleidung ab und zu zwischen den Schüssen zu hören waren. Wölfe sprangen ihren Opfern entgegen und rissen ihre Köpfe von den Schultern und es schien, als wären sie in der Überzahl, doch die menschlichen Waffen der Rogues waren stark und die Explosionen und das Feuer kosteten auch vielen Werwölfen ihr Leben.
Jude haderte nicht lange. Seine Kleidung zerriss im Sprung, landen tat er auf allen Vieren. Seine empfindlichen Pfoten wurden von Scherben zerkratzt, doch das störte ihn nicht groß. Schon nach wenigen Sekunden hatte er sein erstes Opfer erkannt. Es war ein weiblicher Rogue, der laut lachend mit größtem Genuss mehrmals auf einen eh schon toten Wolf schoss. Die Kugeln zerfetzten den leblosen Körper, der sich mit größter Mühe in seine menschliche Form zurück verwandelte, aber so kaum mehr erkennbar war.
Mit einem lauten Jaulen stürzte er sich auf den Rogue. Ihre braunen Haare flogen um ihren Kopf, als sie mit einem Aufschrei zu Boden gerissen wurde. Sie hatte die Kraft der Weröwlfe scheinbar unterschätzt, doch länger konnte sie garnicht darüber nachdenken, denn Jude biss mehrmals in ihre Kehle, riss seinen Kopf so lang hin und her, bis er ein lautes Knacken hörte und der sich wehrende Körper unter ihm erschlaffte. Mit blutgetränktem Maul blickte er auf und erkannte sein nächstes Opfer, als ein scharfer Schmerz sein Bein zerriss und er statt zu springen, zusammenbrach. Ein Tisch gab unter seinem Gewicht nach und klappte zusammen. Die Zähne fletschend richtete er sich wieder auf und richtete die vor Wut und Schmerz blitzenden Augen auf den Schützen. Wie der weibliche Rogue hatte auch er die Kraft von Werwölfen scheinbar unterschätzt – wer hatte diesen Kreaturen eingeredet, sie könnten es mit Werwölfe aufnehmen? Vor allem mit ihren lächerlichen Masken vor dem Gesicht, mit denen sie ihre tödlichste Waffe nicht einsetzen konnten! – und wurde von Jude zu Boden gerissen. Er grub seine Hände in das dicke Fell des Werwolfs und versuchte, seine gefletschten Zähne von seiner Kehle weg zu halten. Doch das gelang ihm nicht besonders lang. Kurze Zeit später rollte sein abgetrennter Kopf unter die Beine der kämpfenden Rogues und Werwölfe.
Hinkend kämpfte sich Jude auf die Bar zu, sprang mit einem leisen, aber schmerzerfülltem Jaulen darüber und verwandelte sich dahinter schlagartig wieder zurück in einen Menschen, damit er seine Wunde besser inspizieren konnte.
Diese Idee hatte scheinbar nicht nur er gehabt. Eine junge dunkelhaarige Frau saß ebenfalls hinter der Bar, eine Schnapsflasche an den Lippen. Sie war auch ein Werwolf, er roch es zwar über den Rauch hinaus nicht, doch von ihrer Kleidung war kaum noch etwas vorhanden, was darauf hinwies, dass sie sich verwandelt hatte. Über solche Kleinigkeiten wie das Fehlen ihrer beider Kleidung machte er sich nun aber keine Gedanken. Es gab wichtigeres.
»Wir müssen hier raus!« knurrte er der Fremden mit einem Blick auf ihre und seine Wunden zu. Er kannte sie nicht und sie war definitiv kein Mitglied seines Packs, doch zu einer Stunde wie dieser verband sie beiden die einfache Tatsache, dass sie derselben Spezies angehörten und sie beide ein Ziel hatten: Lebend aus dem Club zu kommen!
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1So Jan 12, 2014 1:38 pm

Seth hatte keine Ahnung, ob sein aberwitziger Plan aufgegangen sein könnte, doch als er sich ein paar Schritte von der ominösen Tür entfernt hatte, um im Schatten einer, mit obszönem Graffiti besprühten, Mülltonne Schutz zu suchen, spürte er dass sich etwas änderte. Ein lauter dumpfer Knall folgte, als würde etwas Schweres auf Metall fallen gelassen. Das wiederholte sich noch drei, vier Mal. Grauer Putz rieselte im Bereich der Tür zu Boden. Er hielt den Atem an und wartete auf weitere Versuche, doch es herrschte erneut Stille. Nur das gierige Knacken des Feuers war zu hören, dass sich mit jeder Minute näher zu dem Ausgang fraß. Das war alles. Enttäuschung wollte den jungen Werwolf übermannen, als er genauer hinsah und ein kleines Loch im Gemäuer bemerkte, dass dem Druck von innen nicht standgehalten hatte. Leise schlich der Blonde aus seinem Versteck und kam stolpernd näher. Das Loch war so groß wie ein Fußball und hatte eine absurd gleichmäßige, fast runde Form. Seth glaubte sein Herz würde stillstehen, als er den Duft der weichen Haare Rachels ihm seine Sinne raubte. „Rachel!“, rief er und versuchte durch das Loch etwas zu erspähen. Rauch und Hitze quoll aus der Öffnung und unmittelbar musste Seth denken, dass so  der Eingang in die Hölle aussehen müsste. Er hoffte inständig dass, wenn es so etwas wie eine Hölle geben sollte, die Rouges umgehend dort landen würden. Seth musste sich ein Husten verkneifen, doch er versuchte durch den neuen, kleinen Eingang etwas zu erkennen. „Geht es dir gut?“, fragte er beklemmt. Die verstörende Mischung aus Sorge und Erleichterung um seine Gefährtin ließen ihn einige Momente blind für seine Umwelt werden. Diese Zeit reichte aus, dass sich ein lautloser, bedrohlicher Schatten eines Rouges hinter im erhob, der sich unbemerkt angeschlichen hatte.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1So Jan 12, 2014 2:13 pm

Enya spürte wie ihr Körper schwächer wurde und sich ihre Bewegungsfreiheit immer mehr einschränkte. Jedoch statt ängstlich oder resigniert zu reagieren, spürte sie eine Wut, als wäre ihr schwacher Körper ein Auto mit einem Platten. Der Rauch verdichtete sich und wenn die Hitze des Feuers, das sich langsam aber stetig durch das Gebäude fraß, nicht dagewesen wäre, würde die Dunkelhaarige vor Kälte zittern. Sie erlaubte es sich einen Moment die Augen zu schließen, in der Absicht etwas Kraft zu sammeln, als aus den fernen Hintergrundgeräuschen sich eines in den Vordergrund schob. Irgendjemand war ihrem Beispiel gefolgt und hatte sich ebenfalls über den Tresen begeben. Einen schrecklichen Moment dachte die junge Frau, dass das das Ende sein würde. Sie sah schon die Todesanzeige in der Zeitung vor sich: „Junge Frau nackt hinter Tresen zerfetzt. Wenigstens musste sie den Scotch nicht bezahlen.“ Einem inneren Reflex folgend, nahm sie ihre letzte Kraft zusammen und schleuderte die Flasche in ihrer Hand blind in die Richtung, in der sie den Besucher vermutete. Dann öffnete sie die Augen und erstarrte. Enya hatte schon eine Menge Rouges gesehen, aber es war ihr neu, dass diese nackt herumliefen. Und noch dazu nicht ekelerregend aussahen und einen niedlichen, britischen Akzent besaßen. Als ihr klar wurde, dass es sich dabei um einen ihrer Spezies handelte, war es bereits zu spät. Zu Judes Glück segelte die Flasche scharf an seiner Schulter vorbei und zersplitterte an der blutverschmierten Wand hinter den beiden. Als der Fremde sie ansprach starrte sie ihn eine Weile mit offenem Mund an und schüttelte dann den Kopf. „Ähm, ja. Ja, hier rausgehen ist eine sehr gute Idee. Kann ich dir nur zustimmen. Irgendeinen Plan, wie wir das anstellen sollen?“
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1So Jan 12, 2014 3:55 pm

Cassandras Augen tränten furchtbar und sie kniff sie nur ungern zu, genau in diesem Moment der Unachtsamkeit konnte sich ja einer dieser miesen, stinkenden Blutsauger an sie heranschleichen, jedoch war sie froh als sie Lou immer näher kam und schließlich vor dem Werwolf stand - von seiner Begleitung war nichts mehr zu sehen. Vielleicht war sie, wie so viele, in der Menge verloren gegangen oder riss irgendwo einem der Rouge den Kopf von den Schultern - auch wenn sie und die Alphawölfin sich unter unglücklichen Umständen kennengelernt hatten musste sie zugeben, dass ihr diese Vorstellung sehr gut gefiel. Mit einem letzten Sprung überbrückte er die letzten paar Meter zwischen den Beiden und obwohl sie noch kurz zuvor wegen ihm übel gelaunt war so war nun alles hinweg geblasen - ein Teil ihrer Familie war sicher und sie hatte ihn gefunden. Nun musste sie noch Madeleine und Finn finden und da- plötzlich ertönte direkt hinter ihr ein ohrenbetäubendes Geräusch und mehrere Schüsse wurden abgefeuert. Sie trafen jedoch nicht sie, was aus dieser kurzen Distanz mit dem richtigen Treffvermögen sicher tödlich für die Alphawölfin ausgegangen wäre, sondern flog an ihr vorbei und traf Lou welcher sofort zusammenzuckte. Er begann am ganzen Körper zu zittern und Cassandra konnte gerade zu sehen wie sich seine Muskeln versteiften um die Schmerzen möglichst gering zu halten. Ehrlich gesagt wusste sie nicht wo sie als erstes hinsehen sollte: Zu Lou und der Wunde die durch den Schuss verursacht wurde oder zurück zu seinem Angreifer. Sie entschied sich für Zweiteres und kaum drehte sie sich herum sah sie schon den Lauf des Maschinengewehres direkt vor ihrer Schnauze. Und dieses Mal war etwas Anders: Sie war wie eingefroren. So oft wurde doch in Filmen behauptet wenn man dem Tod ins Gesicht sah zog das Leben vor dem inneren Auge vorbei - das war vollkommener Blödsinn. Cassandra konnte an nichts anders denken als an die Kugel die sicher gleich das schmale, schwarze Rohr verlassen würde und schon ihren Namen trug. In iher Starre bemerkte sie das Knurren, welches hinter ihr ertönte, erst zu spät und war ziemlich perplex als Lou zu einem Sprung ansetzte, den Rouge am Boden festnagelte und wohl verzweifelt versuchte ihn daran zu hindern Cassandra das Gehirn aus dem Kopf zu pusten. Dieser Versuch fruchtete zwar, ging aber nicht lange gut und endete darin, dass der Rouge zwar am Boden liegen blieb Lou aber nun mit Tritten und Schlägen maltrierte. Und die Starre der schwarzen Wölfin löste sich zwar nicht sofort auf, änderte sich aber rapid. Ihr Blut begann vor Wut zu kochen, ein tiefes Knurren und Grollen bahnte sich den Weg aus ihrer Kehle und sie sah alles nur noch wie durch ein rotes Tuch - den Verstand komplett ausgeschaltet. Ihr war es egal ob sie die Schläge dieser feigen Kreaturen abbekam, wenn diese Viecher sich jedoch an ihrer Familie vergriffen verging der Alphawölfin jeder Spaß. Das linke Bein so wenig wie möglich belastend stürtzte sich Cassandra auf den Rouge und gesellte sich zu Lou. Zielstrebig schnappte sie nach dem Arm der den rostroten Wolf festhielt, verbiss sich unterhalb der Schulter, was einen Aufschrei des Rouge zur Folge hatte den man sogar noch durch die Gasmaske hörte, bevor sie ihren Biss festigte und dann ihren Kopf hin und her warf bis es ein furchtbares Knacken gab, der Arm er schlaffte und in einem ungesunden Winkel herab hin. Auch löste sich der Griff um Lous Pelz. Ihre spitzen und nach mehr seines Blutes dürstenden Zähne fletschte sie dem Rouge entgegen bevor sie sich an den anderen Arm machte und sich schmerzhaft tief in das Fleisch grub. Nun würde sie ihm Stück für Stück das nehmen das er eben noch benutzt hatte um Lou zu treten, zu schlagen und ihm Schmerzen zuzufügen - und sie hatte auch nicht vor aufzuhören bevor der stinkende Rouge fast tot röchelnd vor ihr lag.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 15 Icon_minitime1So Jan 12, 2014 4:20 pm

Die rothaarige Werölfin wusste nicht ob sie nun todtraurig oder glücklich sein sollte. Warum? Glücklich weil sie Seth endlich wieder sehen konnte und todtraurig weil diese blöde Tür sie voneinandertrennte verhinderte, dass sie seine Umarmungen genießen, durch seine aschblonden Haare streichen oder seine weichen Lippen mit Küssen pflastern könnte. Weitere Tränen rannen Rachel über die Wange als sie seine Stimme endlich wieder klar und deutlich hören konnte. Es war als rolle eine Woge von Erleichterung durch ihren Körper. Sollte sie hier nicht mehr lebend heraus kommen hatte sie ihn wenistens noch einmal gesehen und es würde ihr eigentlich nur leid tun, dass sie ihn in dieser Welt allein ließ. Sie nickte erst auf seine Frage, wischte sich dann die Tränen weg und lächelte dann. "Jetzt schon" antwortete sie ihm und auch wenn sie zugeben musste, dass die Antwort etwas kitschig war war ihr das egal. Wenn es nach ihr ging könnte sie hier jetzt auch ewig stehen, ihn ansehen und darauf warten ob man sie hier entdeckte. "Wir müssen irgendwie..." gerade als Rachel angefangen hatte mit Seth diskutieren zu wollen wie sie am Besten die Tür aufbekamen wurde er gewaltsam von dem fußballgroßen Loch weggezerrt und mit einem dumpfen Geräusch zu Boden gestoßen. Ein metallisches Geräusch war zu hören, es klang beinahe wie das Entsichern einer Waffe, bevor eine dumpfe Stimme zu hören war und Rachel auf die Quelle der Stimme entdeckte: Einer der Rouge hatte sich wohl von hinten an Seth heran geschlichen und ihn sich gegriffen. "Na was haben wir denn da?" fragte er hönisch und fuchtelte gefährlich nahe an Seth mit seiner Waffe herum. Mit geweiteten und erschrockenen Augen beobachtete die Rothaarige wie der ältere Rouge ihren Gefährten erst am Kragen packte und dann erneut zu Boden plumsen ließ. Binnen Sekunden füllten sich Rachels Augen mit Tränen sie sah sich hektisch um in der Hoffnung irgendetwas zu finden was sie nach draußen werfen und so die Aufmerksamkeit von Seth lenken konnte. Als ihre Augen wie aufgeregte Bienen durch die Umgebung wanderten entdeckte sie die nackte Enya welche auf dem Bartresen nicht weit von ihr lag und mit einem ihr unbekannten Mann sprach. Nur aufgrund der Tatsache, dass er ebenfalls splitter faser nackt war leitete sie sich ab, dass er auch ein Werwolf sein musste, wenn seine Kleidung nicht plötzlich abgefallen war, und stürmte auf die Beiden, oder besser gesagt vorrangig auf Enya, zu. Sie griff nach dem Ellenbogen der Älteren und zerrte daran bevor sie hektische Fetzen ausspuckte aus denen keiner schlau wurde. "Enya, Enya. Bitte hilf mir... Seth, der Rouge... das Loch neben der Tür..." als sie merkte, dass sie in ihrer Aufregung keinen vernünftigen Satz hinbekam zeigte sie auf die Tür und das Loch in der Wand und sah dann auch den Wolf an der ihr fremd war - oder hatte sie ihn schoneinmal gesehen? Sie wusste es nicht und momentan war es auch nebensächlich. Abermals sah sie die Schwarzhaarige mit verweinten Augen an und zog sie etwas in ihre Richtung um ihrer Bitte nach Hilfe Ausdruck zu verleiehen - die Beiden wollten sicher genauso wie sie und der Rest der Werwölfe und Menschen hier raus.
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