A Night's Howl
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 Part I ~ Ancient Legends

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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1So Jan 19, 2014 10:27 pm

(Lichtertanz kann gerade nicht auf die Seite zugreifen deswegen werde ich solange ihre Posts posten ^^ also nicht wundern)

Lichtertanz:

Heute war mal wieder einer dieser öden Tage, die Ryan am Liebsten aus dem Kalender gestrichen hätte.
Wieso gab es bloß so wenig gute Professoren, die mehr drauf hatten als irgendwelche Skripte abzulesen? Da war es eine Kunst, während der Lesung nicht einzuschlafen.
Und hinterher durfte man sich alles selbst erarbeiten. Da konnte man genauso gut auch gleich ein Fernstudium machen.
Zugegeben, es gab auch den ein oder anderen Professor, der es echt drauf hatte. Der, der zurzeit Statik lehrte, gehörte leider nicht dazu.
Deswegen saß Ryan nun auch über ein Fachbuch gebeugt und studierte konzentriert dessen Inhalt, während er auf seinen besten Freund Chase wartete, der jetzt eigentlich auch bald Schluss haben müsste.
Da es aber manchmal einfach ein bisschen später wurde, hatte Ryan es sich an einen Baum gelehnt bequem gemacht. Für heute hatten sie keine großartigen Pläne mehr und dass Chase nicht unbedingt der Pünktlichste war, das war für Ryan auch nichts Neues.
Er ließ sich auch  nicht von den vielen vorbei strömenden Studenten stören, die fast ausschließlich gut gelaunt das Collegegelände verließen. Die meisten von ihnen kannte er nicht sonderlich gut, aber das störte ihn nicht. Seine „Isolation“ hatte er schließlich selbst gewählt und solange er mit Chase abhängen konnte (und auch das ein oder andere Mädchen ins Bett bekam), war es ihm sogar recht, dass seine Beziehung zu den anderen Studenten nur oberflächlich war.

Buntschauzeug:

„Das war es für heute wir sehen uns dann nächste Woche, einen schönen Tag noch.“ beendete der Dozent die Vorlesung allgemeines Gemurmel und das Geräusch von Blöcken die Zugeschlagen wurden oder Taschen die gepackt werden mussten erfüllten den Raum.
Chase hatte schon 10 Minuten vor Ende alles zusammen geräumt und streckte seine steifen Gliedmaßen ausgiebig.
„Hey, Chase! Kommst du noch mit in die Mensa?“ fragte ein Junge mit sportlich kurzen Haaren.
„Nö. Sorry, hab schon was vor.“
Sportlich waren die meisten in seinen Kursen, immerhin studierte Chase Sport an einer New Yorker Universität und wer die Aufnahme Prüfung gepackt hatte, musste schon etwas drauf haben.
Langsam begann sich der Saal zu leeren und der Blondhaarige schob sich durch die Menge in die muffigen Gänge der Lernanstalt.
„Triffst du dich gleich noch mit deinem gut aussehenden Freund?“ fragte ein Mädchen, Chase meinte sich daran zu erinnern dass sie Linda hieß.
„Wenn du Ryan meinst, dann ja. Willst du seine Nummer haben?“ er lachte kurz auf. „Die kann ich dir gerne geben.“

Schon von weitem konnte Chase Ryan an seinem üblichen Platz erspähen.
„Na, Streber!“ grüßte er den am Baum sitzenden Mann charmant. „Was erzählen dir die Bücher? Ich hab eben übrigens deine Nummer an ein ganz nettes Mädchen weiter gegeben.“
Es war weit bekannt, dass sich Ryan nicht unbedingt viel aus festen Beziehungen machte. Warum auch er war jung und musste sein Leben ausleben. Chase akzeptierte das vollkommen, auch wenn er in Sache Liebe eher warten wollte, als dass er sich ausprobierte.
Chase fuhr seine Finger durchs Haar und arrangierte seinen Rucksack, sodass die Bücher ihn nicht mehr in den Rücken stachen.
Sie hatten am heutigen Tag nicht viel Unterricht gehabt, was also hieß das der gesamte Tag noch vor ihnen lag.
Und das milde Wetter versprach viele Möglichkeiten, die die beiden  jungen Männer ausnutzen konnten.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1So Jan 19, 2014 11:07 pm

Es war wieder einer dieser Nächte, in denen sie nicht ruhig schlafen konnte. Die Braunhaarige hatte sich lange in ihrem Bett hin und her gewälzt, ihre zwei Kopfkissen immer wieder aufgeschüttelt und sogar Werwölfchen gezählt, doch nichts was sie versuchte, schien wirklich klappen zu wollen.
Irgendwann hatte sie es dann aufgegeben und hatte sich ein Glas Leitungswasser geholt und den Entschluss gefasst, draußen noch eine Runde spazieren zu gehen. Kurze Zeit hatte sie mit sich selbst gehadert, ob sie nicht als Wolf durch die Wälder streifen sollte, aber sie hatte sich dagegen entschieden.
Nachdem sie sich also ein paar Alltagsklamotten anzogen hatte, verließ sie ihre Wohnung. Die abgekühlte Nachtluft empfing sie und Mitena holte einmal tief Luft und streckte sich. Der Weg von ihrer Wohnung zum Hauptquartier oder zum Wald waren jeweils nicht sehr weit, weswegen sie sich zeit ließ.
Nachdem sie schon eine Weile durch den Wald spaziert war, hatte sie ihre Schuhe ausgezogen und ging barfuss weiter – ihre schwarzen Sandaletten schwenkten bei jedem Schritt hin und her. Allerdings hatte sie das Zeitgefühl verloren, während sie nachdenklich herumspaziert war. Sie hätte erst ein paar Minuten hier sein können, aber wiederum auch schon ein paar Stunden.
Doch gerade als sie den Heimweg einschlagen wollte, kam ihr ein anderer Geruch in die Nase. Sie runzelte die Stirn, schloss die Augen und spitzte zusätzlich die Ohren. Sie konnte den Geruch nur soweit zuordnen, dass es ein anderer Werwolf war. Vermutlich weiblich. Noch dazu kam er ihr seltsam bekannt vor, doch sie konnte kein Bild dazu finden und sie schüttelte den Gedanken beiseite. Wahrscheinlich bildete sie es sich eh nur ein. Wer sollte es schon sein? Soweit sie wusste waren die meisten mit denen sie zu tun hatte, heute ausgegangen – sie hatte nur wenig Lust dazu gehabt. Außerdem wäre ihr bei jedem sofort ein passendes Bild im Kopf erschienen.
Nun doch von der Neugierde gepackt, beeilte sie sich dem Geruch zu folgen. Nur unterbewusst war ihr klar, dass sie sich auch in Gefahr hätte begeben können. Doch diesen Gedanken ignorierte sie für diesen Moment. Sie würde sich schon zur Wehr setzen können, wenn es wirklich zu einem Kampf kommen würde.
Bestätigung über ihre Vermutung erhielt Mitena, als sie die letzten Meter vor dem Wolfsmädchen stehen blieb. Sie sagte nichts, hatte nur immer mehr das Gefühl, dass sie den Geruch kannte… ihn jedoch immer noch nicht hundertprozentig zu ordnen konnte.
Außerdem war sie sich sicher, dass sie schon längst nicht mehr unerkannt geblieben war.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1Mo Jan 20, 2014 10:20 am

Die Henna-Tattoos waren noch nicht verblasst, als sie ihre ersten Schritte auf einem Land machte, von dem sie bisher nur in Geschichten gehört hatte. Der Flug war teuer gewesen und hatte viel länger gedauert, als sie gedacht hatte. Sie hatte in Indien zwar nicht arm gelebt, ihr Pack war eigentlich recht wohlhabend gewesen, doch die Gepflogenheiten der Amerikaner verwirrten sie sehr. Ständig sah sie jemanden, der irgendetwas wegschmiss, das in ihren Augen noch essbar war. Beinahe jeder starrte in sein Smartphone, was es schwer machte, für sie irgendeinen Anhaltspunkt zu bekommen, wo sie sich genau befand.
Der Flughafen war riesig. Größer als jedes Gebäude, das sie je gesehen hatte. Sogar größer als ihr Tempel zuhause. Umso länger sie sich mit ihrer Umgebung beschäftigte, desto überforderter fühlte sie sich. Der Inder, der sie hier her geschickt hatte, ihr bei der Buchung des Flugs und allen anderen Dingen geholfen hatte, hatte ihr auch die Adresse des Dakabi-Packs gegeben, in dem die Frau lebte, die kurz vor der Zerstörung des indischen Packs zu Gast gewesen war. Er hatte gesagt, sie solle einfach einen Ausgang finden und sich von dort ein Taxi nehmen.
Die bemalten Hände zitterten nervös, als sie sich um die eigene Achse drehte. Mehrmals wurde sie von Menschen angerempelt, die sie genervt anschauten.
»Entschuldigen Sie bitte… wo ist denn der Ausgang?« alle liefen nur an ihr vorbei, maßen ihre dunkle Hautfarbe vielleicht noch mit einem abschätzigen Blick. Bis sie endlich jemanden gefunden hatte, der ihr Auskunft geben wollte, hatte sie bestimmt schon eine halbe Stunde vergeblich versucht, den Ausgang auf eigene Faust zu finden.
Draußen bemerkte sie zum ersten Mal, dass es bereits Nachts war. Mit einem Blick auf die Uhr stellte sie fest, wie spät es tatsächlich war. Wie sollte sie um diese Uhrzeit noch irgendetwas von dem erreichen, was sie sich vorgenommen hatte?
Ein kalter Wind blies um ihre Schultern und fröstelnd zog sie ihre dünne Jacke fester um ihren Körper. Trotz der vorangeschrittenen Uhrzeit war sehr viel los auf den New Yorker Straßen. Meena hatte schon gehört, dass New York eine Stadt war, die niemals schlief, doch so wörtlich hatte sie dies nicht genommen. Das Taxirufen gestaltete sich glücklicherweise nicht allzu schwer und keine halbe Stunde stand sie vor einem eindrucksvollen großen Gebäude. Der nicht zu verfehlende Geruch von Werwölfen lag in der Luft und erinnerte sie sofort an Zuhause. Hier fehlten zwar viele andere Gerüche, wie die wunderbaren Düfte Indiens, Gewürze, Sträucher, Blumen, und doch war der ganz bestimmte Unterton da. Ein leises Lächeln entkam ihren Lippen, gleich darauf das schlechte Gewissen. Wie hatte sie das Recht, auch nur ein wenig glücklich zu sein, wenn ihre ganze Familie nicht mehr war.
Also verstummte das Lächeln genau so schnell wie es gekommen war und stattdessen bahnte sich eine einzige kleine Träne den Weg aus ihrem Augenwinkel.
Entschlossen trat sie auf die Tür zu und haderte kurz mit sich. Sollte sie klingeln? Sie wollte niemanden wecken. Andererseits war dies New York, die Stadt die niemals schlief. Irgendjemand würde bestimmt wach sein.
Also stelle sie ihre Reisetasche auf dem Boden ab und drückte mit ihrem Finger auf den kleinen Knopf neben der eindrucksvollen Tür.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1Mo Jan 20, 2014 5:43 pm

Lyra spürte, dass sich ihre Schwester in ihre Richtung bewegte und ihr entgegenkam, denn ihr Geruch schien immer näher zu kommen, nur leicht vom Wind weggeweht und abgeschwächt. Ein Knurren steckte dem Wolfsmädchen in der Kehle fest, als sie Mitena sah, doch sie wagte es nicht, es ans Licht kommen zu lassen. Der Schein musste gewahrt werden, schließlich wollte sie nicht direkt auf ihrem Rachefeldzug ertappt werden. Sie schluckte es mit aller Mühe hinunter und zwang sich dazu möglichst traurig und alleingelassen dreinzublicken. Und tatsächlich schaffte sie es, das kleine Tränen ihre makellosen, leicht geröteten Wangen hinab rollten. „Mitena!“, rief sie mit vor Glück erleichterter Stimme und ließ sich nicht anmerken, was sie eigentlich in diesem Moment, tief in ihrem Herzen spürte. Denn dort verbarg sich nichts weiter als Verbitterung, Hass und jede Menge Wut. Schon wenn sie diese zierliche Gestalt ihrer Schwester sah, das braune, lange Haar und diese blau-grünen Augen welche sie voller Unschuld anblickten. Es brodelte in ihr und sie zitterte am ganzen Körper vor Wut, wenn sie dieses Mädchen nur anschaute. „Mitena…“, flüsterte sie leise und ihre Stimme bebte vor Trauer, als sie dem Mädchen näherkam und ihr in die blauen Augen blickte. „Endlich habe ich dich gefunden, Schwester“, murmelte sie leise, jedoch so laut, dass sie wusste, Mitena würde sie hören können. Die Tränen flossen glasklar und kühl über ihre Wangen und ihre Nasenspitze, bis sie mit einem leisen ‚Plopp!‘ auf dem trockenem Laubboden fielen und dort in der Erde versanken. Lyras Augen blickten in die von Mitena und sie holte tief Luft. „Oh Mitena, ich habe dich so vermisst“. Ein lautes Schluchzen und dann fiel sie ihrer endlich wiedergefundenen Schwester um den Hals und weinte so doll sie konnte.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1Di Jan 21, 2014 10:48 pm

Ryan sah auf, als er seinen besten Freund endlich von hinten auf ihn zu kommen hörte. Er klappte sein Statik-Lehrbuch zu, aber nicht, ohne vorher einen Fetzen Papier als Lesezeichen zu platzieren und packte es dann in seine Tasche.
War ja klar, dass Chase es sich nicht nehmen ließ, ihn aufzuziehen. Aber das zahlte Ryan ihm wie immer mit gleicher Münze heim: "Neidisch, weil meine letzte Hausarbeit um Welten besser war als deine?"
Lässig sprang er, ohne sich mit den Händen abzustützen auf die Füße und nahm seinen besten Freund spielerisch in den Schwitzkasten. "Vielleicht würde dir ein bisschen mehr pauken auch mal gut tun!"
Noch bevor das Ganze weiter ausarten konnte, ließ er Chase wieder los und bewegte sich nun langsam auf den Ausgang des College-Geländes zu.
"Soso, ein Mädchen, ja? Wie sieht sie denn aus?", kam er nun auf das sehr viel interessantere Thema zu sprechen. Es war nicht das erste Mal, dass sich ein Mädchen nicht traute, ihn direkt anzusprechen und Chase dann als Vermittler dienen durfte. Ryan würde seinem Freund gerne ebenfalls diesen Gefallen tun, aber er wusste ganz genau, dass dieser kein Interesse hatte.
In Bezug auf das Thema Liebe und Sexualität war Chase ziemlich altmodisch. Er glaubte an die wahre Liebe und so ein Zeug...
Es war nicht so, dass Ryan sich nicht vorstellen konnte, irgendwann einmal tatsächlich die Frau fürs Leben zu finden, aber das konnte ruhig noch ein paar Jahre warten. Bis dahin würden noch so viele kommen und gehen; er würde keiner einzigen hinterher trauern.

Schon bald hatten sie das Gelände verlassen. Ryan hatte die Arme hinter seinem Kopf verschränkt und steuerte das nahe gelegene Waldgebiet an, in dem sich die beiden oft zurück zogen.
"Man, war der Tag heute öde. Jetzt brauche ich dringend ein bisschen Bewegung, sonst schlaf ich noch ein.
Lust auf ein kleines Wettrennen?" Seine Augen funkelten schelmisch und sein Blick ließ keinen Zweifel daran, dass Ryan sich länger als nötig in dieser Gestalt bewegen wollte.
Wozu hatten sie schließlich das geheime Versteck gut einen Kilometer tief im Wald? Es war groß genug, um sämtliche Kleidungsstücke und Gegenstände unterzubringen, die sie bei sich trugen und außerdem abgelegen genug, sodass sich niemand so schnell dorthin verirrte.
Noch während er fragte, wechselte er vom gemächlichen Schlendern in einen lockeren Laufschritt, um schneller am gewünschten Ziel anzukommen und sich endlich der menschlichen Lasten entledigen zu können.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1Do Jan 23, 2014 8:27 pm

Hoch oben in den Baumkronen wehte der Wind. Das Licht, welches durch die Blätter fiel bildete ein hektisches Schattenspiel auf dem Moos bedeckten, feuchten Boden.
Hier im Wald roch alles nach Leben und Chase fühlte sich genau hier besonders wohl.
Er hatte sich schon immer gefragt warum der Wald eine solch magische Wirkung auf ihn hatte. Ob es vielleicht an seinen animalischen Wurzeln lag?
Er konnte im noch so angesagtesten Club oder aber auch mit den hübschesten Damen unterwegs sein, nichts würde er dem Gefühl den Waldboden unter seinen Füßen zu spüren oder die frische Luft tief in seine Lungen eindringen zu lassen bevorzugen.

Kaum waren sie an ihrem üblichen Stammplatz angelangt reichte nur ein stummer Blick den die beiden jungen Männer austauschten.
Schon hatte sich dieser herrlich angenehme Schwall aus Energie in seinem Körper verbreitet und den Sammelpunkt im Rückenmark gefunden. Einen Augenblick später nahm er den Wald aus einer anderen Perspektive wahr. Es war nicht mehr Chase' Haut an der der warme Wind entlang strich und auch nicht mehr die Sohlen seiner Schuhe unter denen er wage die Nadeln,den Moos und die Unebenheiten des Bodens spürte.
Ein erfreuliches Grollen durchfuhr den hageren, windschnittigen Körper der schwarzen Wolfs.

Das Rennen, das sich Ryan gewünscht hatte konnte er sowas von haben! Dachte sich Chase. Aus dem Augenwinkel konnte er sehen wie die verschieden dicken Stämme der Bäume, die Büsche und kleinen Hügel als Schleierhafter Film an ihn vorbei zogen.

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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1Sa Jan 25, 2014 1:51 am

Nur ungern wurde man and die eigene Verletzbarkeit und Sterblichkeit erinnert. Dass es letztendlich egal war, wie unnahbar und unbesiegbar man sich gab, weil man am Ende doch nur in dem vergänglichen Körper feststeckte, mit dem man geboren worden war. Auch eisenharte Willenskraft hatte seine Grenzen und Alec’s Anweisung war weitaus leichter ausgesprochen, als tatsächlich zu befolgen.
Das glatt gebrochene Schienbein drohte unter dem zusätzlichen Gewicht seiner Gefährtin zu zerbersten. Eine Hand war durch die viel zu nah am Körper abgefeuerte Kugel komplett entstellt und zerfetzt, bei einem gewöhnlichen Menschen nicht mehr zu retten. Mit der Anderen bemühte er sich, die aufgelesene Waffe im festen Griff zu behalten, während er Lexi zwischen Ober- und Unterarm balancierte, weil er keinen der vier hier zurücklassen würde. Blut tränkte das Oberteil seiner Gefährtin, als Alec die verletzte Hand gegen den Stoff drückte, um den fehlenden, aber eigentlich längst überfälligen Druckverband zumindest sporadisch zu ersetzen.
Trotz der züngelnden Flammen, denen der Club schon sehr bald nicht mehr standhalten würde, fühlte Alec’s Körper sich heiß und kalt an. Im Wechselbad der Temperaturen brannten die Schnitte, Schürfwunden und blaue Flecken auf seiner Haut, aber mit jedem Schritt spürte der Alpha, dass die Verletzungen weit mehr als nur die Oberfläche ankratzen.
Und obwohl jeder Atemzug die Hölle bedeutete und der rettende Hinterausgang nur mehr die verschwommene, unerreichbare Himmelspforte war, die er in seinem Leben niemals würde passieren dürfen, hielt er seinen Kopf stur nach oben. So sterblich sein Körper auch sein mochte, umso unerschütterlicher war sein Stolz. Weil er noch immer besser war, als diese dreckigen Blutsauger. Ohne den Moment der Überraschung und ihre schmutzigen Menschenwaffen hätten sie keine Chance gehabt. Nicht, solange er an der Front war.
Ohne den Hinterausgang allerdings…hätte er nur noch für das eigene Überleben garantieren können. Und das Vertrauen darauf, dass Henry auch alleine stark genug gewesen wäre.
Aber es gab sie. Die glückliche Fügung, an die Alec nicht zu glauben wagte. Und als er sein gesamtes, schwächelndes Gewicht gegen die schwere Tür pressen musste, um diese ohne Hilfe von Händen und Armen zu öffnen, zitterte er am ganzen Körper vor Anstrengung. Sie gab nach.
Die Luft draußen war lange nicht so frisch wie erhofft, trotzdem füllte Alec seine Lungen gierig mit dem weniger verpesteten Sauerstoff, den die lauwarme Sommerluft hergab. Dichter Qualm verdeckte die Sicht auf die eigentlich sternenklare Nacht und brachte Alec abermals zum Husten. Nur ein weiterer Grund, sich so schnell wie möglich von dem brennenden Gebäude zu entfernen.
Irgendwo, weit, weit weg hörte er die schrillen Sirenen von Feuerwehrautos. Der Club war verrucht und unbeliebt bei den gewöhnlichen Menschen. Es hatte daher seine Zeit gedauert, bis sich irgendjemand erbarmt hatte, die Feuerwehr zu rufen. Für die Wölfe ein großer Vorteil und Alec war sich sicher, dass die angeblichen Retter bis dahin nichts weiter, als ein Attentat auf einen unglücklichen Nachtclub auffinden würden. Denn Werwölfe verendeten grundsätzlich in ihrer menschlichen Form, um keinen Verdacht aufkommen zu lassen.
Lexis Worte hatte er in der Aufruhr nicht mehr vernommen, wurde erst hier draußen wieder auf sie aufmerksam, als er sie so sanft es ihm mit dem eigenen zerschundenen Körper möglich war, halb liegend, halb sitzend zwischen prall gefüllte Müllsäcke bettete, weil der raue Asphalt keine Option war.
Dass sie ihre Augen geöffnet hatte, egal, wie glasig ihr Blick auch scheinen mochte, betäubte die Schmerzen für wenigstens den Bruchteil einer Sekunde. Das Gefühl war so angenehm, dass er sogar die Frustration darüber vergaß, dass sie ihm alleine durch ihre Anwesenheit die Kontrolle über seine Gefühle genommen wurde.
Er wagte es jedoch nicht, sich zu ihr auf die so weich und seltsam schützend wirkenden Müllsäcke zu gesellen, war noch immer auf der Hut und hatte die Schusswaffe fest in der halbwegs gesunden Hand umklammert.
„Du musst jetzt durchhalten“ befahl er Lexi, die raue Stimme blieb jedoch ruhig, klang doch eher nach einer Bitte. „Ich kann dich nicht den ganzen Weg nach Hause tragen“ Sie durfte nicht zurück in Ohnmacht verfallen und die besten Chancen darauf hatte er, wenn er direkt zu ihr sprach, um sie wach zu halten.
Während er trotzdem auf irgendeine Form von Reaktion wartete, glitt sein Blick über das, was von dem Nachtclub übrig geblieben war. Ein Dach war nicht mehr zu erkennen, hatte sowohl Werwölfe, als auch Rogues unter sich begraben. Flammen glühten zwischen dem grauen Rauch, der noch nicht ganz so dunkel wie die Nacht selbst war. Aber gefährlich nah dran und pures Gift für jeden, der es einatmete und nicht die evolutionär fortgeschrittenen Organe eines Werwolfs besaß. Mittlerweile lag auch der Geruch von verbranntem Fleisch in der Luft und machte den Aufenthalt in der Nähe des Tatorts nur noch unerträglicher.
Aber solange er sich um die Sicherheit gewisser Personen bewusst sein konnte und alle Rogues sicher ausgemerzt waren, war jeder andere gefallene Wolf es wert gewesen. Eine andere Denkweise konnte er sich als Alpha nicht leisten.

(„Things we lost to the flames
Things we’ll never see again.
All that we’ve amassed
Sits before us shattered into ash.

These are the things, the things we lost
The things we lost in the fire, fire, fire”)
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1Di Jan 28, 2014 3:40 pm

Die frische Luft war wie ein Schlag ins Gesicht. Die Kälte, die sie auf einmal umgab, bekam sie noch stärker zu spüren, als Alec sie auf einem Müllsack absetzte und sein warmer Oberkörper nicht mehr an ihren geschmiegt war. Aber immerhin sprach er jetzt mir ihr.
Mit glasigen Augen schaute sie zu ihm empor, die Arme schlaff am Körper anliegend, während sie langsam nickte, um zu zeigen, dass sie seine Worte vernommen hatte. Die heilenden Kräfte ihrer Spezies hatten nicht lange auf sich warten lassen und bereits eingesetzt und so hatte immerhin die Blutung an ihrem Kopf aufgehört. Ihre Atemwege waren zwar immer noch gepeinigt von den giftigen Gasen und dem dichten Rauch vom Feuer und jeder Atemzug fühlte sich an, als würde man ein zusammengerolltes Schmirgelpapier in ihrer Luftröhre hoch und runter schieben, aber sie war am Leben. Und mit jeder verstreichenden Minute fühlte sie das stärker.
Sie setzte sich leicht gerader auf, doch ihr Kopf dröhnte, peinigte alle ihre Sinne und stöhnend hob sie eine Hand, um sie auf die Wunde zu drücken, als ob das die Schmerzen stoppen könnte. Sie spürte die Delle in ihrem Kopf. Ihr Schädel war vermutlich angeknackst. Jeder Mensch wäre mit einer solchen Verletzung ziemlich sicher tot. Doch sie war nunmal kein gewöhnlicher Mensch und sie konnte beinahe spüren, wie ihre Synapsen in diesem Moment in ihrem Gehirn wieder zueinander fanden und die beschädigten Teile sich langsam wieder rekonstruierten.
Glücklicherweise hatte sie keine gebrochenen Glieder. Bis auf ihren Kopf hatte sie das Attentat eigentlich recht unbeschädigt überstanden. Ihr Blick wanderte von ihrem eigenen Körper zu Alecs über, als würden seine Gliedern zu ihren gehören und sie konnte seinen Schmerz beinahe spüren. Sein Gesicht zeigte, wie sehr er sich bemühte, die Pein zu unterdrücken, doch er konnte ihr nichts vormachen.
»Ich kann laufen!« sagte sie mit rauer Stimme, spürte, wie ein trockener Husten sich durch ihre Worte aufgerufen fühlte und sich an die Oberfläche kämpfte. Während sie sich vornüber beugte und heftige Huster ihren zierlichen Körper erschütterten, tropfte Blut auf den Asphalt. Unbeeindruckt wischte sie sich die Spritzer von den Lippen. Auch das würde heilen.
Vorsichtig und darauf bedacht, sich nicht allzu schnell zu bewegen, richtete sie sich auf und hielt sich zum Gleichgewicht an Alec fest, darauf bedacht, nicht zu viel Gewicht an ihn zu lehnen, da sie ihn nicht zu sehr strapazieren wollte.
»Also los?« fragte sie flüsternd, da ihre Stimme nicht mehr zu ließ und warf einen Blick auf Madeleine und Henry, die ihr erst jetzt auffielen. Sie hatten also auch überlebt. Ein erleichtertes Lächeln konnte sie sich nicht verkneifen und während sie hoffnungsvoll zu Alec aufsah, wusste sie, dass dieses Attentat nur die erste Schlacht eines langen Krieges gewesen war.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1So Feb 02, 2014 10:17 pm

Keuchend ließ Matt den Balken erst wieder zu Boden gleiten, scheppern, viel mehr, sobald er sah, dass Hollie es geschafft hatte, ihren Cousin darunter hervor zu ziehen.
Muskeln vor anhaltender Anspannung und noch immer durch seinen Körper vibrierender Anstrengung unter straffer, doch zerschundener Haut zitternd.
Instinkt hatte übernommen, als er Chandley und die Vampirin entdeckt hatte, seinem Kopf keine Zeit gelassen, darüber nachzudenken, dass Hollie etwas derartiges bisher hatte nicht ansehen müssen und er sich geschworen hatte, es nicht dazu kommen zu lassen. Doch wenn er für ihr und ihrer aller Überlegen sorgen wollte, hatte er keine andere Wahl gehabt und es war genau genommen nicht mal ansatzweise seine Schuld.
Ein leicht verzerrtes Lächeln legte sich auf seine Lippen, weder Kraft noch Wille es überzeugender wirken zu lassen, hervorgerufen von Anspannung und Verzweiflung konnte er sich gewisser Ironie nicht entsagen, ebenso wenig der Frustration über Hollies Selbstlosigkeit, der es wichtiger zu sein schien, Chandley zu retten, als sich selbst, obwohl sie kaum in besserer Verfassung war.
Ein knappes Lachen entfuhr ihm, durch den Rauch, der seine Kehle reizte, es jedoch eher als raues Husten hervor drang.
"Wir müssen uns alle hier raus bringen", erwiderte er tonlos, während er sich bereits nach einem Fluchtweg umsah, gedankenlos ihre Hand sacht drückte.
Auf einer Seite war ihr Weg von den Trümmern versperrt und gleich dahinter züngelten die Flammen des lodernden Feuer stetig näher. Gleichzeitig Anzeichen dafür, dass sie sich von hier entfernen sollten und Dezimieren der möglichen Auswege.
Für einen kurzen Augenblick beobachtete Matt, wie Hollie versuchte dem Jungen auf seine Beine zu verhelfen, während das Feuer seine Hitze unaufhaltsam vor sich her auf sie zu schob, bevor er entschied, dass es nutzlos war, Chandley offenbar zu kraftlos und vermutlich zu verletzt sein musste eigenständig zu stehen, geschweige denn zu laufen, und ihn in einer Bewegung, die nur von den eigenen Verletzungen davon abgehalten wurde, als 'flüssig' bezeichnet werden zu können vom Boden hob.
Arme unter Chandley's Achseln und Kniekehlen, versuchte er sich nicht anmerken zu lassen, wie das zusätzliche Gewicht an seinen geschundenen Schultern zerrte.
Er konnte nur hoffen, dass Hollie noch genug Kraft in sich hatte, auf ihhre eigenen Beine zu vertrauen, schien es ihm unmöglich sie beide, wenn auch beide von eher schmächtiger Statur, zu tragen.
Dennoch wusste er, wenn es nötig wäre, würde er einen Weg und die Kraft dafür finden, getrieben von Adrenalin und dem verzweifelten Unwillen einen von ihnen zurückzulassen.
Dennoch versucht Hollie so nah wie möglich bei sich zu behalten, sie vor möglichen Gefahren von allen Seiten abzuschirmen, führte er den Weg, weg von der unaufhörlich näherrückenden Flammenwand.
Es ist ein einsamer, verirrter Luftzug, der ihn auf den rettenden Ausweg aufmerksam machte. So schwach und unscheinbar, dass er selbst Matt's hypersensiblen Sinnen, geschärft durch die unmittelbaren Gefahren, vor denen er sich in Acht nahm, beinahe entgangen wäre, sich an einem Menschen gewiss unauffällig und unbemerkt vorbeigezwängt hätte. Doch Matt bemerkte ihn, gerade so, folgte mit dem Blick dem Ursprung, bis er durch den dichten Rauch einen Durchgang erspähen konnte.
Achtsam wich er weiterem Schutt aus, der von der Decke prasselte, zog dabei auch Hollie mit sich zurück, suchte sich einen Weg darum herum und endlich waren sie an der erlösenden Luft. Trotz nächtlicher Sommerhitze erschien sie ihm beinahe kühl, nach dem Feuer, dass so nah an ihm getobt hatte, gierig nach seiner Haut züngelte. Erbarmungsvoller war die Luft hier draußen, als die im inneren des Clubs, die versucht war, einem den Atem zu rauben, qualvoll zu ersticken.
Wachsam sah er sich um, auf der Hut vor weiteren Rouges, die möglicherweise hier draußen Stellung bezogen haben könnten, doch als er lediglich weitere Wölfe entdeckte, setzte er Chandley vorsichtig auf dem Boden ab, bevor er sich selbst ebenfalls neben ihn sinken ließ, nach Hollie's Hand griff, nach Bestätigung suchend, dass sie alle noch lebten, während er von Hustenanfällen geschüttelt nach Atem rang.


(Cause it’s not my time I'm not going
There's a fear in me but it’s not showing
This could be the end of me
And everything I know
But it’s not my time I'm not going
There's a will in me and now I know that
This could be the end of me
And everything I know
Oh but I won’t go
I won’t go~)
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1Mo Feb 03, 2014 2:22 am

"Sorry", murmelte Henry leise unter angestrengtem Atem, als er spürte, dass seine Versuche Madeleine keine zusätzlichen Schmerzen zuzufügen oder ihre ohnehin vorhandenen Schmerzen zu verschlimmern eben dies blieb. Ein Versuch.
Die Entschuldigung nur halbherzig vorgebracht, hatte er keine andere Wahl, wenn er sie aus dieser Hölle retten wollte, war das Mitgefühl doch aufrichtig.
Vor Anstrengung zitternd tat er einen Schritt nach dem anderen, setzte bedacht einen Fuß vor den anderen ohne auf die Glas- und Holzsplitter zu achten, die sich zu den anderen gesellten, sich in seine Haut bohrten.
Seine Lungen brannten unter dem Aufwand, das Bisschen brauchbarer Luft aus dem Rauch zu filtern, während sein Körper doch viel mehr davon brauchte als er bekam.
Augen ebenso gereizt, tränend, kaum besser als der Rest seines Körpers, der unter den von Adrenalin kaum verschleierten Schmerzen litt.
Doch er hatte eine Aufgabe, erinnerte Henry sich selbst als seine Schritte unwillkürlich langsamer wurden. Eine Aufgabe zu haben war gut, eine Aufgabe zu haben war vermutlich das Einzige, das ihn davon abhielt anzuhalten, nur eine kurze Pause einzulegen, die genauso gut sein Verderben bedeuten würde, aber er musste Madeleine und sich selbst hier raus schaffen und so folgte er Alec stetig, wenn auch auf leicht wackligen Beinen und konnte nur hoffen die anderen Seite der Tür zu erreichen, nur um wieder atmen zu können.
Die Nachtluft hatte nicht ganz den gewünschten Effekt, zu warm, zu stickig um wirklich erfrischend zu sein und doch um so viel mehr frischer und erleichternder als er sich erhoffen konnte, als er noch wenige Momente zuvor in dem mit Qualm gefüllten Club gefangen wähnte, bis er auf die eine oder andere Weise qualvoll verendet wäre.
Die frische Luft, wenn auch noch immer viel zu warm, ließ ihn leicht erzittern, seine Haut überzogen von Schweiß und Blut.
Vorsichtig setzte er Madeleine neben Lexi ab, wagte es nicht, sich selbst zu setzen, würde er vermutlich nicht den Willen finden, sich wieder zu erheben.
"Fast geschafft", stellte er atemlos fest. Die nächste Hürde würde der Rückweg zum HQ sein, wenn sie Glück hatten, und keine der Rouges sich hierher verirrten.
Henry wischte sich das Blut, das noch immer aus der Wunde an seiner Stirn sickerte, aus den Augen.
Er holte tief Luft und unterdrückte nur knapp und mit Mühe den Hustenanfall, den seine Lunge als Antwort aussandte.
Sein Arm hing erneut schlaff und nutzlos an seinem Körper herab, nachdem er seine Aufgabe erfüllt und seine Schuldigkeit getan hatte. Die Hand des anderen Arms gegen die verletzte Schulter gepresst, gruben sich seine Finger in das Fleisch, als würde der Druck in irgendeiner Weise helfen, während sein Blick die drei Wölfe in seiner Begleitung streifte, schmerzvoll an seinem schwer verwundetem besten Freund hängen blieb, bevor er zu den Überbleibseln des Clubs glitt.
"Wenigstens hat es einige der Biester auch erwischt", sagte er mit einem bitteren Lächeln.
Das war einer der Gründe, weshalb er ständig auf dem Sprung war, stets auf Reisen, nur selten seine Zelte irgendwo für längere Zeit aufschlug, und noch seltener nach Hause zurückkehrte.
Wenn er unbeteiligt blieb gab es niemanden, den er missen würde und niemanden der ihn missen würde.
"Ich glaube da steckt eine Kugel in meiner Schulter", stellte er mit grimmiger Leichtigkeit fest.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1Mo Feb 03, 2014 9:12 pm

Sie nickte nur Wortlos, eine schwache Geste, die von einem Hustenanfall zerrüttet wurde. Voller Panik drückte sie ihren Arm, gegen ihren Bauch.
Hollie schlang ihre zarten Arme um Matts, in der Absicht diesen zu stützen. Ertappte sich jedoch dabei, wie sie sich immer mehr an ihm stützte und nur neben ihm her stolperte.
Ihr wurde viel zu spät klar das Matt einen rettenden Ausgang gefunden hatten, erst als die kühle Luft sie umhüllte begann sie zu verstehen.
Konnte nichts erkennen, weil die blauen Augen voller Tränen waren, ihre Atemwege verpestet von dem dichten Rauch.
Hustend brach sie zusammen, nur wenige Meter von dem Schlund entfernt. Eine Höhle die schwarzen Rauch ausspuckte. Die Seelen vieler Wölfe und Unschuldiger gen Himmel schickten.
Hätte sie die Kraft gefunden zu weinen, in Panik auszubrechen, wäre sie diesem Drang nachgekommen. So jedoch konnte sie nur husten, blind und verwirrt. Hollie wischte sich über die Augen die tränten und Bahnen über das rußverschmierte Gesicht zogen. Nur schwer Atem fassend öffnete sie die Augen und suchte nach Matt. Sie robbte zu dem Rußriesen, schmiegte sich an ihn und benetzte ihn mit salzig, grauen Tränen.
Sie war gerettet, doch sie konnte die gequälten Schreie nicht ausblenden die aus dem rauchenden Schlund drangen. Mit tränenden Augen sah Hollie erst zu Matt, musterte sein verschmiertes Gesicht und sah dann zu Chandley, die anderen Werwölfe die sich versammelt hatten, so wenige. So viele die gestorben waren, noch mehr die es würden. Die Menschen würden das Feuer nicht schnell genug löschen. Sie konnte noch gehen, sie war nicht weiter verletzt, ihr Grenzen noch nicht erreicht. Wenn sie Chandley die Gasmaske abnahm, könnte sie doch…
Ohne weiter darüber nachzudenken beugte sich Hollie über Chandley und nahm ihm die Gasmaske wieder ab.
„Tut mir leid.“ Sie strich dem Jungen über die Wange und setzte sich die Maske auf. Als Matt von einem Hustenanfall geschüttelt wurde, richtete sich Hollie auf und ging wieder auf den Ausgang zu.
Sie würde sich niemals verzeihen, sollte sie nicht wenigstens versucht haben die noch lebenden Werwölfe aus diesem Massaker zu holen.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1Sa Feb 08, 2014 4:38 am

Keinen Zentimeter rührte Alec sich von der Stelle, bis Henry - und somit auch Madeleine – wieder in unmittelbarer Nähe waren. Dort, wo sie vor allem jetzt, hingehörten. Auf einem Fleck stehenzubleiben stellte sich als schwieriger heraus, als die stetige Bewegung gewesen war. Sein gesundes Bein bebte vor Mühe und Anstrengung, nicht unter dem Gewicht seines plötzlich so schwer gewordenen Körpers zu zerbrechen. Trotz allem zu stolz, um die Wand als Stütze zu missbrauchen. Das gebrochene Bein trug kaum mehr zur Unterstützung seines Körpergewichtes bei, war lediglich für die Erhaltung der eigenen Balance zuständig und meisterte auch das nur mit wenig Bravour.
Ruhig, weil ihm für alles Andere die Kraft fehlte, beobachtete er die drei Personen, die er zumindest hatte retten können, während so viele Andere in der Hölle verbrennen mussten. Sonderstellung hin oder her, ein Leben war ein Leben. Ein Verlust war ein Verlust. Jedes Mitglied des Packs war tief miteinander verwoben und alle Stränge führten letztendlich zu ihm, dem Alpha. Auch der feinste zerrissene Faden erschütterte das Netz und dadurch auch ihn selbst.
Keine Verantwortung war belastend genug, als dass er ihr entkommen würde. Trotzdem fiel es ihm schwer, den Blick länger als den Bruchteil einer Sekunde über seine schwer verletzten Begleiter schweifen zu lassen. Einzig der Gedanke an die wundersame Heilkraft seiner Rasse milderten die Umstände und ließen vielleicht irgendwann auf einen endgültigen Sieg der Werwölfe hoffen. Blutergüsse verblassten, Wunden schlossen sich, Brüche wuchsen wieder zusammen, Narben blieben.
Wäre nicht noch immer jede Faser seines Körpers auf Alarmbereitschaft gestellt, hätte er Lexi vielleicht gar nicht mehr bemerkt. Wie sie die Kraft fand, sich zu erheben, den Mut, diesen Ort zu verlassen, um irgendwann einen neuen Tag zu beginnen. Alec schüttelte stumm den Kopf. Sorge spülte das Grün seiner Augen so weich wie selten zuvor. Die Zähne trotzdem fest zusammengebissen, um Lexi die Stütze zu sein, die sie vielleicht von ihm erwartete. Vor allem aber, die Stütze, die er selbst von sich erwartete. Er würde diesen Tatort erst am bitteren Ende verlassen. Wenn er darin versagt hatte, sein Pack zu schützen, würde er nicht auch noch davon laufen wie ein räudiger Straßenköter. Diesen Respekt war er jedem Gefallenen schuldig. „Setz dich wieder hin“ Was wie ein Befehl klingen sollte, verließ seine Lippen doch nur als sanfte Aufforderung, warf daraufhin auch Henry einen eindringlichen Blick zu, der ihm denselben Vorschlag machte. Wohl wissend, dass es wahrscheinlich zwecklos war.
Er hatte nicht geglaubt, irgendjemand wäre zu diesem Zeitpunkt noch in der Lage zu scherzen, hatte geglaubt er würde demjenigen sofort an die Kehle springen, der es trotzdem tat und hatte die Natur seines besten Freundes dabei wohl vollkommen außer Acht gelassen. Ein nur sehr, sehr müdes Lächeln zog sich über seine Lippen. Verfälscht und verzerrt durch Bitterkeit und Schmerz. Trotzdem war er Henry irgendwo tief vergraben dankbar für dessen ganz andere Ansicht der Dinge.
In jedem anderen Fall hätte er Henry wohl absichtlich mit zu viel Kraft auf die Schulter geklopft, hatte in diesem Moment aber weder selbst Energie noch die Muße für eine Neckerei. „Ich bin erleichtert, dass dein Kopf anscheinend nichts abbekommen hat“ merkte er stattdessen trocken an, die Stimme so tief und rau, dass sie fast von der Geräuschkulisse des zusammenfallenden Clubs verschluckt wurde.
Nur wenige Momente später erklang ein zittriges Wimmern und ehe Alec den schweren Kopf drehen konnte, kroch eine wahrhaft klägliche Gestalt auf allen Vieren hinter einer Mülltonne hervor. Ein junger Mann, kaum älter als er selbst. Aber vor Allem: Ein Mensch. Wahrhaft kein schöner Anblick. Die empfindliche Haut rot und aufgequollen, Verbrennungen der gefährlicheren Sorte und tiefe Fleischwunden, die sich jetzt schon im Dreck und Rauch entzündet hatten. Völlig entstellt auch das Gesicht, nur noch grobe Züge seiner Mimik erkennbar. Für den Bruchteil einer Sekunde erhellte seine Miene sich aber, als er die Gruppe von Wölfen bemerkte, nicht wissend, dass er nicht seinesgleichen gegenüber gestellt war.
Plötzlich angewidert hob Alec nur sehr langsam die Waffe des Rogues, die er noch immer fest in den Händen gehalten hatte. Er sog die Luft sehr scharf durch die Nasenflügel ein, der Finger lag bereits auf dem Abzug. Der Mensch begriff plötzlich, dass er sich Hilfe an der falschen Stelle gesucht hatte. Schluchzen und Wimmern erschütterte seinen Körper in Form von wellenartigen Schüben und aus purer Ignoranz konnte Alec kaum verstehen, wie er um Gnade winselte.
Als Alec den Abzug ohne einen Wimpernschlag betätigte und der Schuss überraschend Präzise den Schädel des Menschen traf und von einem unschönen Geräusch begleitet zerschmetterte, wuchs die Wut auf die Rogues. Das hier war keine Art zu kämpfen. Die Kugeln pusteten den Kampfgeist ebenso schnell weg, wie die Herzen und Schädel der Opfer. Bis systematisches Abschlachten die Routine war und den Krieg zwischen Wölfen und Vampiren auf eine neue Ebene brachte, die Alec nur ungern betreten wollte.
Der Mensch musste sterben, weil ihm niemand mehr hätte helfen können. Außerdem hatte er bereits zu viel gesehen. Die Betätigung des Abzugs erschien einfacher als der viel langsamere Tod durch Klauen und Zähne. So wie man auf das bereits verletzte Insekt trat, um dessen Leiden frühzeitig zu beenden, hatte er auch dem Menschen nur einen Gefallen getan.
Aber die Vorstellung, dass die Rogues seinesgleichen auf ein und dieselbe Art getötet hatte, dadurch aber pure Freude empfunden haben, widerte ihn an.
Die Verletzungen für den Moment vergessend, holte er mit dem relativ gesunden Arm aus und warf die Waffe mit voller Wucht gegen die Wand über dem Opfer, welches sie zuletzt gefordert hatte. Laut scheppernd zerschmetterte sie in ihre Einzelteile. Es war alles, was er tun konnte, um nicht zurück in den brennenden Club zu rennen und sich an Alexander persönlich zu rächen.
Er wandte sich wieder seinen Freunden zu, kniete sich noch in der selben Bewegung neben Madeleine, dessen Zustand ihm noch immer Sorgen bereitete. Sanft strich er ihr mit dem Handrücken über die Wange, verteilte dabei unwillkürlich Ruß auf ihrer hellen Haut. „Bleib jetzt bei mir, Madeleine“ raunte er ihr noch immer heiser zu, hatte dieser einfache Befehl doch auch bei Lexi seine Wirkung gezeigt. Schlussendlich würden sie dem momentan Stand nach zu urteilen, auch zu dritt Probleme haben, Madeleine tragen zu können.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1So Feb 09, 2014 4:10 am

Es war kaum zu unterscheiden, ob Hollies Worte nur deshalb so unverständlich bei ihm ankamen, weil ihre Lautstärke nicht gegen die Geräuschkulisse von zügellosem Chaos und Zerstörung ankam oder ob die eigenen träge gewordenen Synopsen im Hirn die Verantwortung dafür trugen. Aber Hollies geschwungene Lippen bewegten sich und sie sprach zu ihm. Kein Wort verstehend, unfähig, die Bedeutung alleine von den Lippen abzulesen, nickte er, bekam sofort die Quittung für die voreilige Bewegung. Nachdem die Wirkung des Adrenalins, das wie Rauschgift durch seine Blutbahnen gepumpt wurde, langsam abebbte, stürzte der Schmerz über ihm ein wie die Zimmerdecke es zuvor getan hatte. Erschütterte seine Welt mit solcher Heftigkeit, dass der schnelle Tod durch die Hand des Rogues wie die bessere Lösung gewirkt hätte.
Der Plan, Hollie auf die Beine zu helfen, wurde ihm durch den unbarmherzigen Schmerz durchkreuzt, dem ihm alleine die unnötige Bewegung des schwer mitgenommenen Kopfes bereitete. Das durfte ihm nicht passieren. Er konnte nicht der Grund dafür sein, dass auch nur einer der Beiden zurückblieb, weil er nicht stark genug gewesen war. Was nützte ihm das eigene Überleben dann?
Erleichterung war auf dem Weg, als Hollie ihre Gasmaske an ihn abgab. In der Theorie, zumindest. Stickig war es darunter. Trotz abgeschirmter ätzender Luft von Außen, nicht angenehm zum Atmen. Ein knapper Hustenanfall erklomm seine Luftröhre. Hör- und Sehfähigkeit waren eingeschränkt. Mehr noch, als der Rauch und die betäubenden Schüsse es zuvor getan hatten. Platzangst schürte sich um sein Herz. Wie der verletzte Hund seinen Kragen, versuchte er instinktiv das menschliche Hilfsmittel von seinem Gesicht zu streifen, wurde aufgehalten, als er die Berührungen auf seiner nackten Haut wahrnahm, zuckte zusammen, weil es schier unmöglich war, dabei nicht einen der zahlreichen Blutergüsse zu treffen, zwischen denen kaum mehr gesunde Haut hervorblitze. Ein gehauchtes Dankeschön entwich seinen Lippen, ging aber irgendwo zwischen Maske und Lärm dahinter verloren.
Nur trübe konnte er erkennen, dass Hollie ihm aufhelfen wollte und obwohl es ihm nun wirklich an Größe und Muskelmasse fehlte, wusste er, dass Hollie wahrscheinlich selbst im gesunden Zustand Probleme mit dieser Aufgabe gehabt hätte. Außerdem eilte Matt zur Hilfe. Der große starke Matt, den er niemals wieder mit den gleichen Augen sehen würde. Viel mutiger, viel selbstloser als Hollies Erzählungen es jemals hätten erträumen lassen.
Sein schlaffer Körper wurde angehoben. Verzweifelt versuchte er, die ausgelasteten Muskeln anzuspannen, sein Gewicht zu verringern. Unweigerlich so fest an die Brust des größeren Werewolfs gepresst, spürte er, wie Matts Körper kaum merklich vor Schmerzen bebte. Noch nie zuvor hatte er sich gewünscht, so leicht wie eine Feder zu sein, einfach fliegen zu können, um dann niemandem mehr zur Last zu fallen.
Den Wunsch immer zu im Kopf wiederholend schloss er träge die Augen, ließ seinen Kopf endgültig gegen Matts warme, weiche Brust fallen und lächelte, als er dessen Herzschlag hören konnte. Das Symbol des Lebens. Vielleicht sogar des Überlebens. Sie würden es schaffen. Hollie und Matt würden es schaffen. Dann vielleicht auch er selbst.
Die Bestätigung kam mit dem frischen Luftzug einer angenehmen Sommernacht, der den feurig brennenden Verletzungen seiner Haut endlich Heilung versprach. Gänsehaut legte sich augenblicklich über seinen Körper und er fröstelte, als er sich instinktiv näher an Matt presste, um Schutz vor den schwachen Windzügen auf seiner unbedeckten Haut zu finden, nicht darüber nachdenkend, was er tat. Sein Körper ohnehin zu blutleer, als dass die Flüssigkeit seine Wangen hätte erröten lassen können.
Er stöhnte leise auf, weil der Boden so furchtbar kalt und hart im Gegensatz zu dem Körper des anderen Wolfes gewesen war. Sein Kopf klappte schwer nach hinten, wurde von der Wand hinter sich aufgehalten, aber der kühle Stein wirkte wahre Wunder für seinen dröhnenden Schädel.
Langsam hob er die Hände, wollte sich endlich von der Maske befreien, um ungehalten und gierig die neue, frische Luft einzuatmen. Aber Hollie kam ihm zuvor. Mit dem erleichterten Lächeln, seine Cousine wieder klar vor sich zu sehen, wissend, dass sie am Leben war, entspannte sich auch der Rest seines Körpers. „Dazu gibt es keinen Grund…“ Die Worte verließen seine Lippen als ein schwaches Krächzen. Gerade streckte er die Hand nach ihr aus, musste sich einfach vergewissern, dass sie echt war. Wollte ihr Hand halten, um sich stumm für etwas zu bedanken, für das es keine Worte gab.
Stattdessen stand sie auf. Chandley kniff die Augen zusammen, blinzelte mehrmals, wollte nicht verstehen, was er da sah. Konnte nicht verstehen. „Hollie!“ schrie er, seine Stimme sich dabei fast überschlagend. “Wo willst du hin?!” In dem Versuch, aus eigener Kraft aufzustehen, fiel er schwach zurück auf Hände und Knie. Kleine Steinchen vom Asphalt bohrten sich unnachgiebig in die offenen Wunden. Hilflos suchte sein Blick Matt, zuckte innerlich zusammen, weil er ihm niemals für seine Taten würde danken können. Flehte dabei um das Offensichtliche. Denn irgendjemand musste Hollie aufhalten.

(No, not gonna die tonight
We’re gonna stand and fight forever
Don’t close your eyes
No, not gonna die tonight
We’re gonna fight for us together
No, we’re not gonna die tonight)
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1So Feb 09, 2014 8:02 pm

Leonora riss sich aus ihren Gedanken los und schaute die Kleine belustigt an. Wie sie den Rest des inzwischen erkalteten Tees trank, gab Josie ihr ein Gefühl der Endgültigkeit. Das Gespräch der beiden neigte sich dem Ende zu und das war auch gut so. Selbst wenn die Schwarzhaarige keine Ahnung von Kindern hatte, war ihr trotzdem klar, dass die Kleine eigentlich schon längst im Bett sein sollte. Das Licht der Digitaluhr in der Küche kratzte am Rand ihre Blickfeldes und die Zahlen, die ihr die Uhrzeit zeigten, bestätigten ihren Verdacht nur. Die Euphorie Josies bewirkte, für den Bruchteil einer Sekunde, ein Aufwallen des Werwolfes in ihr, der eigentlich in den Tiefen ihres Unterbewusstseins schlafen sollte. Das Mädchen würde einmal einen guten Werwolf abgeben, das wusste Leonora. „Natürlich können wir uns morgen wieder unterhalten. Mir hat es auch großen Spaß gemacht. Und wenn du möchtest können wir bald mal zusammen in den Wald gehen und ich zeige dir ein bisschen wie man kämpft. Je früher man das lernt desto besser!“ Dass Josie eigentlich noch zu jung und zerbrechlich sein könnte, kam der jungen Frau nicht in den Sinn. Im Gegenteil, sie war der Meinung, dass es nie zu früh war, einem Kind beizubringen, wie man sich und seine Familie verteidigte. Sie griff seitlich zu ihrer Handtasche und zog, ohne den Blick von ihrer halbvollen Tasse zu wenden, eine Schachtel langer Zigaretten aus der Tasche. Das Logo auf der schlanken, schwarzen Packung war in beiger Farbe und so verschlungen, dass man den Namen unmöglich fehlerlos lesen konnte. Sie klopfte mit geübter Bewegung eine lange, dünne, schwarze Zigarette aus der Hülle und ihr Blick huschte suchend über den Küchentisch. Sie hatte erst vor kurzem wieder zu rauchen begonnen, eher unbewusst als absichtlich. Deshalb hatte sie sich noch nicht angewöhnt ein passendes Feuerzeug in der Tasche zu haben. Resigniert legte sie die Zigarette zurück auf den Tisch und nahm einen Schluck aus der Tasse. „Du solltest jetzt aber wirklich ins Bett gehen. Sonst bekomme ich noch Ärger mit Madeleine, wenn sie sieht, dass ich dich wachgehalten habe.“, Leonora zwinkerte der Kleinen zu und unterdrückte zeitgleich ein Gähnen. Das war der Moment, als der unerwartete Gast an der Tür klingelte. Der Ton schnitt unangenehm laut durch die Nacht. „Oh da sind sie schon“, wisperte Leonora und machte eine scheuchende Handbewegung in Richtung Josie. Dann rutschte sie vom Stuhl und lief eiligen Schrittes zur Tür. Irgendeine leise Stimme in ihrem Kopf fragte sich, warum die Leute ihres Packs wohl keinen Schlüssel mitgenommen hatten und klingelten. Sie konnten ja schließlich nicht wissen, dass sie noch wach und in der Küche war, um zu öffnen. Trotzdem riss sie nichtsahnend die Tür auf und erstarrte, als sie ein bekannter und doch gleich fremder Geruch umwehte.

(Oh Gott Feu ich hab gerade deinen letzten Post gelesen und genau dieses Lied gehört O.o)
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1So Feb 09, 2014 8:15 pm

Seth konnte sich partout nicht mehr erinnern, was in den letzten Minuten geschehen war. Ob nun der beißende Rauch des Feuers seine scharfen Werwolfsinne vernebelt hatte oder sein Unterbewusstsein seinen Verstand vor traumatischen Folgen beschützen wollte, das war ihm egal. Als er die Augen wieder öffnete, schaute er in das Gesicht von Rachel. Und das reichte ihm vollkommen, seine Schmerzen zu vergessen. Sie wurden zu einem dumpfen Hintergrundgefühl, wie alles in seiner Umgebung. Langsam und schwerfällig raffte er sich auf und stolperte in ihre Arme. Fast glaubte er, er würde nur träumen, ein schrecklicher Albtraum in dem sich im letzten Moment, da sich ihre Finger berühren sollten, aus dem Nichts erneut die massive, heiße Stahlwand auftauchen würde. Doch nichts passierte. Er musste blinzeln, als ihm das Blut des nun toten Rouges in Strömen in die Augen und über sein Gesicht ließ. Doch all das war nebensächlich, die anderen waren es, das Feuer war es, die wenigen Rouges, die noch lebten, waren es, selbst die Sorge über seine eigenen Leute, Lou, Cassie, all die anderen. Sie waren unwichtig, als er seine Lippen auf die seiner Rothaarigen Liebe presste.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1So Feb 09, 2014 8:29 pm

Enyas Körper war taub und sie fühlte eine beängstigende Kälte, die ihren Körper in seinen Klauen hielt. Sie hätte vermutlich hysterisch gekichert, wenn sie dazu nur irgendwie in der Lage gewesen wäre, als Jude seine letzten Kräfte mobilisierte und, entgegen ihrer Befehle, ihr das Leben rettete. Sie gab es nicht gerne zu, aber der Brite hatte mehr Mumm, als sie erwartet hätte. Für einen Großstadtbubi, der vermutlich nie wirklich die Kalte Umarmung von Mutter Natur kennengelernt hatte, schlug er sich verdammt gut. Das Knacken des Feuers, die ersterbenden Geräusche und die Kenntnis, dass sie zusammen der flammenden Hölle für den Moment entkommen waren, betteten sie in einer Welle der Glücksgefühle. Selbst als Jude neben ihr zu Boden sank hustete sie leise und lachte erschöpft. Sie würden hier nicht sterben. Sie hatten es geschafft und egal was nun passieren würde, sie würden leben. Sie klammerte sich fest an den Gedanken und baute damit einen Schild gegen die lähmende Ohnmacht, die, immer wieder, wie eine große, schwarze Welle über ihr Bewusstsein hereinbrechen wollte. Sie hob flatternd ihre Lieder und schaute in Judes große, graue Augen, die sie unablässig anschauten. Sanft pustete sie ihm eine Strähne aus dem Gesicht, doch diese rutschte sofort wieder zurück. „Du bist ein verdammter Poser. Danke dafür.“,wisperte sie und ihr Atem wirbelte den trockenen Staub des Bodens auf. Dann lachte sie ein schwaches, kehliges Lachen, dass jedoch sofort in einem Husten unterging.
 
(The last thing I heard
Is you whispering goodbye
And then I heard your flatline
No, not gonna die tonight!)
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1So Feb 09, 2014 9:16 pm

Josie beobachtete Leonora und legte den Kopf schief. Sie hatte schon viele Leute rauchen gesehen, aber bei Leonora hatte sie dies noch nicht entdeckt. Sie hörte von allen Seiten, wie schlecht es für jemanden sei, und doch taten es so viele. Ein Rätsel, das sich dem Mädchen als kaum lösbar zeigte. Auf den Vorschlag hin nickte sie mit leuchtenden Augen, bis bunte Punkte in ihrem Blickfeld umher tanzten.
»Au ja! Und dann kann ich dir zeigen, was ich schon alles ka-« ihre Worte wurden von dem erschlagend lauten Klingeln der Tür unterbrochen. Verwirrt blickte sie auf die Uhr, die an der Wand der Küche hing. Als Leonora meinte, es seien die anderen, blickte Josie erschrocken drein. Es würde nicht gut für sie ausgehen, wenn die Erwachsenen sehen würden, die lange sie wach geblieben war. Hastig lief sie hinter der jungen Frau her, blieb aber dann weit genug von der Tür an einer Ecke stehen und versteckte sich, blinzelte nur kurz um die Mauer.
Aber an der Tür standen nicht die anderen, sondern eine fremde Frau in einem ungewöhnlichen Kleid.

Meena bereute es, geklingelt zu haben, sobald sie ihren Finger wieder eingezogen hatte. Doch es war schon zu spät gewesen. Ein dunkles Ding-Dong erschallte aus dem Gebäude, war sogar hier noch zu hören. Es war scheinbar dazu prädestiniert, alle Menschen, die in dem Haus lebten darauf aufmerksam zu machen, dass jemand vor der Tür stand.
Und tatsächlich öffnete sich die schwere Türe nicht viel später. Vor ihr stand eine junge Frau, die ihr tatsächlich flüchtig bekannt vorkam. Sie hatte sie nur einmal kurz gesehen, an dem Tag, als sie angekommen war. Meena war einen Tag später in eine andere Stadt gereist, um dort Freunde zu besuchen. Deshalb war sie auch nicht da gewesen als… alles passiert war.
Sie musste schlucken, bevor sie einen Ton heraus bringen konnte. Und das einzige, was ihre Lippen verlor, war ein unsicheres »Leonora?«.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1So Feb 09, 2014 9:29 pm

Zuerst zogen sich Judes Augenbrauchen irritiert zusammen, als er Enyas leises Lachen vernahm. Wie konnte sie in so einer Situation nur lachen? Aber als er sah, wie sich ihre Mundwinkel nach oben verzogen hatten und ihre Augen eine solche Erleichterung zeigten, kräuselte sich auch auf seinen Lippen ein leises Lächeln.
»Ein Poser?« wiederholte er mit hochgezogenen Augenbrauen und legte einen Arm über seine Augen, um gespielte Verzweiflung anzudeuten. Die Dunkelheit, die sich daraus ergab, dass sein Arm seine beiden Augen bedeckte, ließ ihn merken, wie erschöpft er war. Am liebsten würde er hier liegen bleiben, einschlafen und erst wieder aufwachen, wenn dieser Albtraum vorbei war. Doch dann hob er den Arm wieder, zischte leise, als die Nervenenden den Befehl von Schmerz in sein Gehirn schickten.
»Ich dachte, es ist die Rolle eines Helden, die Jungfrau in Nöten zu erretten!« sagte er schmunzelnd und bedachte er sie wieder mit einem nachdenklichen Blick. In der Ferne hörte er die Sirenen von Feuerwehrwägen. Die Polizei würde auch bald folgen.
»Wir sollten weg von hier!« murmelte er mit gerunzelter Stirn und drehte sich auf den Bauch, um sich zuerst auf alle viere zu begeben. Sein Bein schmerzte sehr. Er wusste nicht, wie lange er es noch strapazieren konnte. Aber er wollte auch nicht riskieren, hier von den Menschen vernommen zu werden und erklären zu müssen, warum er nackt war. Außerdem konnte selbst der beißende Geruch von verbrennendem Fleisch den widerlichen Duft der Rogues nicht übertönen. Zweifellos waren nicht alle in den Flammenfluten gestorben und für heute Abend hatte er definitiv genug von dieser verabscheuungswürdigen Rasse gesehen.
Seine Wohnung war zwar nicht besonders weit weg – vielleicht eine U-Bahn-Station, aber seine Wunden waren nicht zu unterschätzen. In ein Krankenhaus wollte er auf keinen Fall. Aber er hatte einen Verbandskasten zuhause, dort könnte er alles Nötige tun.
»Ich wohne nicht weit von hier. Willst du mit zu mir, oder soll ich dich irgendwo hin bringen?« Er wartete auf ihre Antwort, während eine völlig unerwartete neue Frage durch seine Gedanken blitzte: Lieber als nackter Mensch quer durch die Stadt oder als riesiger Wolf? Zweifellos würde beides wohl für Schlagzeilen sorgen.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1Mo Feb 10, 2014 2:18 am

Man konnte vom so bekannten und gleichzeitig so seltenem Glück im Unglück sprechen, dass Lou sich, als die Welt noch in Ordnung gewesen war, aus eigentlich ganz anderen Gründen in eine der entlegensten Ecken des Nachtclubs verzogen hatte und Cassandra ihn genau dort aufgesucht hatte. Weil es auch für Rogues ein beschwerlicher Weg durch Rauch, über Scherben und zwischen herabgestürzter Decke war, waren die Blutsauger hier hinten genauso rar wie ihre Opfer, die Wölfe. Solange er und Cassandra sich hier aufhielten, waren sie zwar noch längst nicht in Sicherheit, konnten sich aber glücklich schätzen, bisher nur mit einem Rogue Bekanntschaft gemacht zu haben und mit Verletzungen davon gekommen zu sein, die das Leben zwar nicht einfacher machten, es aber auch nicht vorzeitig beendeten.
Aber für immer konnten sie nicht in diesem Bereich bleiben. Denn ein Ausgang würde nicht aus heiterem Himmel auftun. So sehr er es sich auch wünschte. Weil jeder Schritt sich wie sein Letzter anfühlte. Weil die Beine drohten, unter seinem Gewicht einzuknicken. Weil die durch Tränen und Rauch verschwommene Silhouette seiner Alphawölfin direkt vor ihm immer weiter verzerrte. Und das Atmen eine größere Last als eine Erleichterung war.
Er verstand, wonach sie suchten. Wollte Elena und Finn selbst finden. Wenn möglich am Leben. Und Hollie. Die schöne, zarte Hollie. Mit Sonnenschein in den Augen und nichts als Unsinn im Kopf. Wie er musste sie ganz auf sich alleine gestellt gewesen sein, als die Decke über ihnen eingestürzt war. Weil er sie dazu gebracht hatte, sich von ihren Freunden zu trennen. Wenn sie starb…wenn sie alleine starb, wäre es seine Schuld. Und der Gedanke, dass er vielleicht niemals davon erfahren würde, war gleichermaßen tröstend, sowie herzzerschmetternd.
Nach Rogues roch es mittlerweile überall. Dominanter noch als das verkohlte Holz und das vergossene Blut seinesgleichen. Dass sich der Geruch jedoch stetig intensivierte war nicht zu ignorieren. Längst wäre Lou umgekehrt. Überhaupt hätte er sich in jedem anderen Fall bereits im Alleingang aus dem Staub gemacht, die Toten als ein Teil des Lebens und seiner Rasse hingenommen als Ausrede dafür benutzt, warum er den Großteil seines Lebens als Einzelgänger verbracht hatte. Dass der Beitritt in ein Rudel auch die selbstlose Aufopferung für diejenigen, die er in sein Herz geschlossen hatte, bedeutete, wurde ihm erst bewusst, als es tatsächlich dazu kam. Niemals hätte er damit gerechnet, hätte nicht mal gewusst, dass er überhaupt dazu fähig war. Er, der immer nur für sich gelebt hatte. Mit allen Vorteilen und Nachteilen, die langjährige Einsamkeit mit sich brachte.
Jetzt war alles anders. Und es war längst zu spät, von dem fahrenden Zug abzuspringen. Vor allem dann, als erneute Feuer der Rogues ausbrach. Diesmal nicht nur auf ihn zielte, sondern auf gleich drei seiner neu gefundenen Freunde. Denn gemeinsam mit Cassandra war er mehr oder wenig zufällig auf Elena und Finn gestoßen. Sie waren am Leben. Zumindest das. Fragte sich nur, für wie lange noch.
In dem plötzlich wieder ausgebrochenen Geschützfeuer, kam Lous überdurchschnittliche Schnelligkeit endlich zum Tragen. Aber die Fähigkeit, den wetternden Schüssen auszuweichen, würde seinen Freunden nicht das Leben retten. Nur das eigene. Das hätte ihm Früher gereicht. Die eigene Haut zu retten war oberste Priorität gewesen und nicht zuletzt ein wichtiger Grund, weshalb er der Polizei so lange hatte entkommen können. Weil er nicht an Andere denken musste.
Weil er mit deutlichem Abstand nach Cassandra angekommen war - der Blutverlust durch die beiden Schusswunden zu stark – hatte er jetzt aber den zusätzlichen Vorteil, nicht im direkten blinden Schussfeuer der beiden Rogues zu stehen. Dadurch ergab sich ihm die Möglichkeit, den Schmerz, der seinen Körper dominierte, ein weiteres und hoffentlich letztes Mal herunterzuwürgen und sich von hinten auf zumindest einen der beiden Rogues zu stürzen. Dessen Schüsse wurden an die Zimmerdecke fehlgeleitet, bevor ihm die Waffe endgültig aus der Hand schleuderte. Plötzlich geübt im Kampf, weil die puren Instinkte überhand genommen hatten, biss und kratzte Lou den Vampir, steckte die eigenen Treffer heldenhaft ein und hoffte, dass Cassandra, Finn und Elena Erfolg hatten, sich selbst zu verteidigen. Wenn er nicht stark genug war, den Rogue zu besiegen, so könnte er ihnen vielleicht wenigstens die nötige Zeit verschaffen.

(Feu postet vor 4 Uhr morgens?
 Witchcraft! )


Zuletzt von Feuerchen am Mo Feb 10, 2014 4:25 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1Mo Feb 10, 2014 3:51 am

Der große starke Wolf. Mutig und furchtlos, selbstaufopfernd und majestätisch. Im Kampf gegen die kaltblütigen Monster, die auch in den kühnsten Träumen keine Chance hatten. Ein beliebtes Spiel aus Kindertagen. Die Rolle des Vampirs unbeliebt, musste daher durchs Ziehen von Streichhölzern ermittelt werden.
In der Realität aber alles Andere als ein Spiel. Unvorstellbares Grauen und Schrecken, das keine Fantasie eines Kindes je hätte nachbilden können. Nur unterbewusst, in wiederkehrenden Albträumen, die auch den Stärksten und Mutigsten den Schlaf raubten.
Selbst der Mensch gewordene Optimismus mit dem wirren Lockenkopf blieben Lachen und Scherze im Halse stecken, als die Schüsse wie Hagelschauer fielen und alles zu Boden rissen, was zur falschen Zeit am falschen Ort war.
Vor wenigen Sekunden noch mit seinem Bruder an der Bar gestanden, war Cade nun von allem getrennt, was im Lieb und Teuer war.
Caleb.
Ricky.
Rachel.
Enya.
Gerade eben hatte er sie doch noch alle im Blick gehabt. Jetzt konnten sie genauso gut einer von den vielen am Boden liegenden Körpern sein. Ein Anblick, der ihm auch ohne Bezug zu den gesichtslosen Opfern die Galle in der Kehle aufsteigen ließ.
Aber nicht Caleb. Nein. Caleb lebte. Das spürte er. Das war die tiefe Verbindung zwischen ihnen. Er musste ihn nur finden. Um dann gemeinsam Ricky zu finden und zu retten. Sie waren nicht den weiten Weg nach New York gereist, damit seiner Alphawölfin und besten Freunden das selbe Schicksal widerfuhr wie ihren eigenen Eltern. Ehe wäre er dran, als dass er auch nur einen der Beiden verlor.
Geübt darin, über Möbelstücke zu springen, hatte er schon längst Unterschlupf hinter der Theke gefunden. Aber nicht für lange. Weil er nicht würde untätig herumsitzen können, solange er nicht wusste, wie es um die Anderen stand.
Ein Spiel. Nur so konnte er es sehen, würde es durchstehen. Er war ein großer böser Wolf. Nur waren die Vampire, die es zu bekämpfen galt kein harmloser Verschnitt von Graf Zahl mit furchtbar imitiertem Akzent und Bettdecke als Umhang, sondern die realen Monster, über die sich junge Werwölfe die waghalsigsten Schauermärchen erzählten, die doch nicht an die tatsächliche Grausamkeit heranreichte.
Längst hatte er die Gestalt des eher kleinen und schmächtigen grauen Wolfes angenommen. Ungewohnt, nutzte er sie doch normalerweise nur für die Raufereien mit seinem Bruder. So überwand er wieder die Hürde der schützenden Theke. Diesmal mit einem Ziel. Noch nicht klar genug, als dass er eine bestimmte Richtung einschlagen würde, aber seine vom Rauch und Lärm getrübten Sinne waren nur auf einen bestimmten Geruch getrimmt.
Dadurch unaufmerksam für alles Andere, bemerkte er den sich nähernden Rogue nicht. Ein Schuss traf ihn in der Hüfte, noch bevor alle vier Pfoten auf dem mit Scherben übersäten Boden aufgekommen waren. Jaulend wurde er durch die Wucht des Einschlages ein paar Meter zurückgeschleudert, schlug mit dem Kopf hart gegen den Boden auf.
Die Welt drehte sich. Normalerweise ein Grund zur Freude. Wer fuhr nicht gerne Karussell? Cade war auch jetzt noch immer der erste in der Schlange. Jetzt ein völlig unbrauchbares Gefühl und wahrscheinlich das erste Mal, dass Cade sich wünschte, die Sternchen vor seinen Augen würden verschwinden.
Das Glück der Wrigleys bewirkte, dass der Rogue so sehr an seine Treffsicherheit glaubte und sich längst anderen potenziellen Opfern zugewandt hatte, als Cade langsam wieder Klarheit bekam. Mit den Vorderpfoten voran versuchte er aufzustehen, hatte die Kugel in der Hüfte längst wieder vergessen. Die Kugel hatte ihn aber nicht vergessen, hatte sich eine ganz besondere Überraschung in Form von einem durch alle Nervenbahnen treibenden Schmerz zum Anlass des freudigen Wiedersehens ausgedacht.
Wieder jaulte Cade auf. Der Klang ganz anders als das übliche Lachen, das seine Lippen verließ.
Trotzdem rappelte er sich auf. Die sonst so quirligen Bewegungen nur noch träge. Die Augen nur halb geöffnet, vom aggressiven Rauch gereizt und noch immer die Nachwirkungen der wahrscheinlich aufgeplatzten Kopfverletzung spürend. Er glaubte, jemanden erkennen zu können. Kein Vampir, das war mit Sicherheit festzustellen. Und ihm blieb nichts Anderes übrig, als loszuhumpeln. Mit der großzügig und viel zu schönen Hoffnung, dass es sich dabei um einen geliebten Menschen handelte.

(How long will this take?
How much can I go through?
My heart, my soul aches
I don't know what to do
I bend, but don't break
Somehow I'll get through
'Cause I have you

And if I had to crawl
Well, you'd crawl too
I stumble and I fall
Carry me through
The wonder of it all is you
See me through~

Wer bin ich und was hab ich mit Feu gemacht? Hüüüü! )
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1Mo Feb 10, 2014 5:17 pm

(Ja, das frage ich mich auch - 'feu'.  I see what you did t )

Noch immer hielt die Rothaarige Seth' Kopf und spürte zwar, dass sich seine Brust weiter hob und senkte, was ganz klar ein Lebenszeichen war, doch seine Augen nah wie vor nur abu nd an flatterten sich aber nicht öffneten. Ihr Gesicht wa rußverschmiehrt, ihre Lunge schmerzte noch immer von dem niedrigen Luft- und der hohen Dosierung von Rauch in dem Club und ihre Hände, Füße und Knie sahen total aufgeschnitten aus - doch all das rückte schlagartig in den Hintergrund als sich die strahlenden Augen ihres vom Schicksal bestimmten Gefährten öffneten, er sie realisierte und sogleich in seine Arme schloss bevor seine weichen Lippen sich gegen die ihren pressten. Rachel kam nur noch dazu erleichtert wie sie noch nie in ihrem Leben war in den Kuss zu seufzen. Und wenn ihr nicht allzu schnell die Luft wieder ausgegangen wäre, von der ihre Lunge nach der Tortur in dem Nachtclub scheinbar nicht genug bekommen konnte, und es nach ihr gegangen wäre dann hätte der Kuss die ganze Nacht dauern können. Schließlich löste sie sich von ihm, konnte einen rasselnden Husten nicht unterdrücken, und widmete sich dann wieder Seth - mit Tränen in den Augen und einem glücklichen Lächeln. "Dir geht es gut..." wisperte sie und umarmte ihn erneut. "Ich hab dich so vermisst" flüsterte sie ihm zu und vergrub ihr Gesicht in seinem Haar. "Ich hab gedacht ich seh dich nie wieder" kam es mittlerweile nur noch gehaucht von ihr ehe die erste, warme und salzige Träne ihre Wange hinablief. Das Knacken des verbrennenden Holzes ebenso wie die Hitze die es noch ausstrahlte rückten, wie alles andere auch, in den Hintergrund. Ihr Universum drehte sich nun nur noch um Seth und die Tatsache, dass es ihm gut ging.

(Yey, Dramatik. :D)
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1Mo Feb 10, 2014 6:05 pm

Cassandras Augen, die tränten und von dem Rauch brannten, und ihre Lunge die kaum noch frische Luft bekam rebellierte nun lautstark. Immer wieder verschwamm der Alphawölfin die Sicht und ein Keuchen, das Husten in ihrer Wolfsform hörte sich äußerst merkwürdig an wenn man es noch nicht oft gehört hatte, bahnte sich alle paar Minuten den Weg ihren Hals nach oben. Finn und Elena waren gefunden doch die bedien Rouge, die die kleine Gruppe inmitten dieses nun eher stiller gewordenen Chaos asugemacht hatte, was nicht mehr allzu schwer war, da nicht mehr viele Personen aufrecht standen, schienen sich nun mit ihnen vergnügen zu wollen und der Kugelhagel wollte wohl gar nicht mehr aufhören - Cassandra kam es so vor als würden sich unendlich viele Kugeln im Magazin der Waffe befinden. Gerade als sie einen weiteren Schritt in Richtung des Rouge machte, den Lou gerade angefallen und soweit außer Gefecht gesetzt hatte, bohrte sich ein schneidener, gleißender Schmerz in ihre linke Pfote. Sie jaulte auf und geriet ins Straucheln ehe sie ihr Gleichgewicht wieder fand und die Ursache für den Schmerz begutachtete: Aus der mit schwarzem Pelz überzogenen Pfote ragte eine verhältnismäßig große Scherbe heraus welche sich wohl bereits tief in das Fleisch geschoben hatte und das Laufen und Belasten der Pfote schier unmöglich machte. Als hätte ihr Körper das in der nächsten Sekunde verwirklicht was sie gedacht hatte saß sie nun zusammengesunken in ihrer menschlichen Gestalt da und hatte einige Augenblicke mit ihrer Sicht und den Tränen zu haddern ehe sie dazu kam was sie eigentlich hatte machen wollen. Sie packte die Scherbe, atmete einmal tief durch, hielt die Luft dann an und zog das Glasstück mit einem Ruck heraus. Glücklicherweise handelte es sich um eine Scherbe welche recht geradlinig war und keine Splitter oder kleineren Stücke hinterließ. Nun, da der Fremdkörper entfernt war floss das Blut den Schnitt die Hand hinunter und tropfte allmählich ihre Oberschenkel voll. Kleidung hatte sie keine bei sich um die Wunde zu verbinden und Kleidung von einer der umherliegenden Leichen zu nehmen war, bei deren Zustand und dem der Umgebung, wohl keine gute Idee. Als sie jedoch trotzdem, den Blick mehr unbewusst als gewollt durch die Gegend schweifen ließ fiel ihr ein ihr bekannter, blonder Schopf auf. Nicht weit von ihr entdeckte sie Chase' blonde Haare und robbte so gut es möglich war zu ihm hinüber. Sein Gesicht war, obwohl vom Ruß bedeckt, blass - unnatürlich blass. Seine grünen Augen wirkten lange nicht mehr so lebendig wie sie sie noch vorhin gesehen hatte und auch seine Brust hob und senkte sich mehr - das Leben war mit Gewalt aus ihm gepresst worden, Stück für Stück oder mit einem Mal. Die beiden grünen Seelenfenster starrten unbeweglich und tot Richtung Decke. Obwohl Cassandra ihn kaum hatte kennenlernen tat es ihr, wie auch um jeden anderen Wolf und Menschen der hier gefallen war, leid. Die Menschen waren wohl die, die für das hier am Wenigsten konnten und am Wenigsten damit zu tun hatten. So schnell ihre Motivation bei diesem Gedanken sank so schnell war ihre Wut am steigen wenn sie daran dachte, dass die beiden Rouge nun auch Lou, Elena und Finn zu diesen Opfern hinzufügen könnten. Und auch wenn ihr Becken sowie ihre Hand furchtbar schmerzten ließ sie erneut ihre uralten Instinkte die Überhand über ihren Körper übernehmen womit sie sich dann auf den zweiten Rouge stürtzte, allerdings ohne die verletzte Pfote zu belasten, um diesen davon abzuhalten Elena und Finn mit Blei vollzupumpen - Schnell landeten ihre Zähne in der linken Hand des Rouge welche sich auch recht schnell verabschiedete, da die Knochen am Handgelenk lange nicht stabil genug waren um ihren Zähnen Stand zu halten.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1Mo Feb 10, 2014 8:39 pm

Kein Blick auf das Ziffernblatt der nicht vorhandnen Armbanduhr war nötig, um resigniert festzustellen, dass die Nacht sich ihrem bitteren Ende zuneigte. Die noch immer hoch am Himmel stehenden Sterne und der Mond, der sich irgendwo zwischen der New Yorker Skyline versteckte, bewiesen das Gegenteil. Aber die simple Tatsache, dass Flavio und Celio keinen Fuß in auch nur eine der vielen Ausgehmöglichkeiten New Yorks gesetzt hatten und der Morgen jeden Moment grauen konnte, waren Grund genug für diese pessimistische Annahme. Realistisch, aus Flavios Sicht. Aber sein bester Freund würde wohl eine Möglichkeit finden, ihm zu widersprechen.
Das bisschen Alkohol, das er zu Beginn der Nacht noch intus gehabt hatte, hatte mittlerweile längst eine Runde durch seine Blutbahnen gezogen und zeigte keinerlei Auswirkungen mehr. Obwohl ein professioneller Test wohl etwas Anderes ausgesagt hätte.
Was auch immer Celio zu seiner Verteidigung zu sagen hatte, Flavio hatte letztendlich recht behalten und ihnen war der Zugang zu dem mysteriösen Nachtclub verwehrt geblieben. Keine Überraschung. Nicht zuletzt deshalb, weil sie einen Türsteher finden mussten, der über ihr Geburtsjahr auf den Ausweisen hinwegsah. Und das geschah einfach viel zu selten. Den Charme einer vollbusigen jungen Frau konnte schließlich keiner von ihnen aufweisen.
In der Manier eines trotzigen Kindes, das genug davon hatte, die eigenen Beine zum Laufen zu benutzen, blieb Flavio direkt am Ende der Gasse zu dem geheimen Club stehen und ließ seine Hände demonstrativ so tief wie nur möglich in den Taschen versinken. Als er sie kurz darauf wieder zum Vorschein brachte, zog er gleich das Futter der Taschen mit hervor. Das Portemonnaie und somit sein Geld befand sich in der hinteren Hosentasche, aber seine kurze Demonstration sollte ausreichen, um seine Argumentation zu unterstreichen.
„Ich habe kein Geld mehr für ein Taxi“ Vielleicht nicht die ganze Wahrheit. Er hatte sehr wohl gerade genug Geld, würde damit aber nicht unnötig herausrücken, damit Celio vielleicht gezwungen war, seinen eigenen Beitrag zum Preis beizutragen.
Damit steckte er das Futter wieder dahin, wo es hingehörte, lehnte sich noch in der selben Bewegung gegen die Wand hinter sich, warf auch den Kopf zurück und schloss die Augen, als ein durch die schmale Gasse hallender Schuss ihn aus der gerade gefundenen Ruhe riss.
In gewissen Bezirken New Yorks war ein nächtlicher Schuss kein Grund zur Aufregung, gehörte wahrscheinlich sogar dazu, wie der Schrei einer Eule oder die verzweifelten Rufe der Betrunkenen nach einem Taxi.
Aber bei einem Schuss blieb es nicht. Und das war vor allem deshalb besorgniserregend, weil die Schießerei in unmittelbarer Nähe stattzufinden schien. Um genau zu sein, in dem Club, den sie sich selbst als ihr letztes vergebliches Ziel ausgesucht hatten.
Plötzlich in angemessener Alarmbereitschaft, griff Flavio ganz automatisch nach dem Ärmel seines besten Freundes, um ihn näher zu sich zu ziehen, obwohl die Schüsse dafür zum Glück noch weit genug entfernt waren. Nur kurze Zeit später stieg schwarzer Rauch über dem Club auf, verdeckte die Sicht zu den Sternen und war der eindeutige Hinweis, dass sie hier Zeuge einer weit größeren Katastrophe waren, als eine gewöhnliche Schießerei, die wahrscheinlich viel häufiger in New York vorkam, als man es zu glauben wagte.
Was zu tun war, ergab sich Flavio trotzdem nicht einfach. Die Polizei rufen? Oder gleich die Feuerwehr? Ein Handy trug er gar nicht bei sich. Den Helden spielen und nach Verletzten suchen? Oder sich einfach selbst aus dem Staub machen?

(Merkt man, dass ich Langeweile habe? God...why... )
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1Di Feb 11, 2014 7:00 pm

Madeleine, das war ihr Name.
Bleib bei mir. Bei wem sollte sie bleiben, wer war so grausam sie aus ihrer nahenden Bewusstlosigkeit zu reißen?
Bleib bei mir, Madeleine.
Es war Alecs Stimme, rau von dem Rauch des Feuers und dem Schmerz in seinen Gliedern. Schwer unter dem Verlust seiner Rudelmitglieder. Sie musste bei ihm bleiben, sie konnte ihm nicht auch noch zur Last fallen.
Unter größter Anstrengung öffnete sie die Augen und dicke Tränen verklärten ihren Blick, aber sie hatte Alec gesehen, voller Blut und aschfahlem Gesicht.
Es tat so weh, ihr Körper tobte unter den Wunden und versuchte sich zitternd gegen das Gift in ihren Blutbahnen zu wehren.
Der Schmerz verklang nur, weil das Gift begann ihre Glieder zu lähmen, taub wurden ihre Fingerspitzen und ruhig ihr Herzschlag, gefährlich ruhig.
„Mhm.“ Zu mehr war sie nicht im Stande, versuchte ihre Tränen hinweg zu blinzeln als sie nach ihrer ungebrochenen Sturheit suchte. Die ihr helfen sollte, endlich aufzustehen und nicht das schwache Anhängsel zu sein. Doch ihr Körper folgte nur bedingt ihren abgehobenen Ansprüchen.
Sie war wütend, als sie stöhnend und zitternd ihren Körper aufrichtete und bereits hustend und kraftlos vornübergebeugt nach Luft rang.
Sie presste ihre Unbrauchbare Hand gegen ihren Bauch, presste den Kiefer zusammen als sie aufstand, nur mit Mühe aufrecht blieb und taumelnd dastand. Ihr Blick war trüb, als er sich auf Alec richtete, der ungeschützt und verletzt hier vor ihr Stand.
Ihre Loyalität als Mensch war bereits bemerkenswert, aber ihre Loyalität als Werwolf kannte keine Grenzen, was ihr auch half ihre Schmerzen zu überspielen.
„Wir müssen Alec in Sicherheit bringen!“ ihre Augenbrauen neigten sie leicht als sie Lexi bedachte, die sich an den Alpha stütze, wäre es eher angebracht ihn zu stützen, vorzulaufen und das Gebiet zu erkunden. Mit vernebelten Gedanken sah sie zu Henry. Blinzelte einige Male verwirrt, bevor sie dessen Blick begegnen konnte. „Das hat oberste Priorität!“
Als sie einen Schritt tun wollte, kam sie ins Straucheln und fiel beinahe, fing sich aber rechtzeitig um nicht auf ihrer entstellten Hand zu landen die unnatürlich brannte, sowie ihre Schulter. Es war schwierig ihre Gedanken nicht auf diesen Schmerz zu konzentrieren, sie fürchtete sich davor die Augen zu schließen. Konzentrierte sich aus panischer Angst darauf, Alec hier weg zu schaffen.
„Wir brauchen ein Auto, oder einen Unterschlupf. Nur weg von hier!“ sie blickte zum Ende der Gasse, das in eine Seitenstraße mündete. Konzentrierte sich nun einen Schritt vor den anderen zu tun, aber sie kam nur langsam voran und war Balast.
„Henry. Lexi? Ihr müsst ihn jetzt hier weg bringen. Egal was er sagt.“ Sie sprach nur langsam und undeutlich, bemühte sich aber die Dringlichkeit der Sache zu verdeutlichen. Es ging hier um ihren Alpha, sollten die Rogues wiederkommen und ihn doch noch töten, war der damit verbundene Verlust schwerwiegender als alle verlorenen Seelen zusammen, die in diesem Anschlag umgekommen waren.
„Schnell.“
Madeleine hob so gut sie konnte ihr Kinn und markierte die Starke, anders würde sie Alec niemals überzeugen und sich selbst auch nicht.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 17 Icon_minitime1Do Feb 27, 2014 5:43 pm

Ein einziger Blick, verborgen hinter der Maske eines blutrünstigen Monsters - hatte sie zuvor geholfen Leben zu fordern, bestand ihre Aufgabe nun darin, die Welt etwas erträglicher zu machen.
Ihr Herz schmerzte als sie Chandley ansah, doch sie durfte nicht umkehren! Nochmals wäre der Mut nicht da, der Schmerz nicht mehr so präsent, da drinnen waren vielleicht immer noch Belle und Helen, Lou der Kunawolf und noch so viele weitere Freunde aus ihrem eigenen Rudel, dicke heiße Tränen wuschen den Dreck von ihren Wangen und verfingen sich in dem Gummi der Maske.
Bevor sich Hollie von dem Anblick Matts losreißen konnte, vor den Schreckgeweiteten Augen ihres Cousins, legte sie die Fingerspitzen über die Stelle, wo ihr Mund sein sollte, schickte den beiden einen Kuss, hoffte das Matt nicht zu wütend sein sollte. Ihr auf keinen Fall folgen würde, gegen alle Vernunft hoffte sie das seine Verletzungen zu groß waren, so groß um ihren starken Riesen vor ihrer Dummheit zu bewahren.
Auf ihren schlichten Sandalen, lief sie zu der Tür, zuckte zurück, als ihr die heiße Luft entgegenschlug, stöhnte auf, als das heiße Metall der Tür sich in ihr Fleisch brannte. Dunkel wie der Abgrund des Hades sah ihr das innere des Gebäudes entgegen, das lodernde Feuer griff wild um sich und griff nach den wandelnden Seelen um sie zu verschlingen, erbarmungslos.
In ihrer Nähe stolperten zwei nackte Gestalten über die fließen, stützten sich gegenseitig und versuchten durch den Rauch etwas auszumachen, hatten sich noch nicht damit abgefunden zu sterben, suchten noch immer einen ausweg.
Hollie lief zu den beiden, riss sich die Maske vom Gesicht, kniff die Augen zusammen, beinahe Blind, brüllte dem Paar einen Ausweg zu. Als plötzlich eine dritte Gestalt nach ihrem Knöchel fasste und sie erschrocken zur Seite springen ließ, vor ihr lag ein Mann, Hollie sah nur mehr das rote Blut an ihm, das Fleisch und das weiß der Knochen, der Werwolf zitterte unter Schmerzen und der Anstrengung Luft zu holen. Der Anblick war schrecklich, Hollie hoffte nur, das nicht alles sein Blut war, versuchte den Blick von seinem Arm fernzuhalten, obwohl sein gesamter Körper von Schrammen überzogen war, war sein Arm zu schrecklich um ihn zu betrachten.
Die Rothaarige, nun die Maske wieder auf, drehte sich zu dem Paar um, umfasste den Arm des Rechten und bedeutete ihr zu helfen, den schwer verletzten hier raus zu bringen, doch die beiden schüttelten nur erschrocken den Kopf, als das Mädchen fester zudrückte und sogar an dem Arm zog. Rührte sich die Menschlichkeit im ersten und der zweit folgte. Es war keine Frage das Hollie und die beiden lädiert waren, selbst unter Schmerzen litten und schreckliche Angst hatten. Aber ohne ihre Hilfe würde der Wolf zu ihren Füßen sterben, an dem Feuer oder seinen Verletzungen.
Ächzend bückte sich die Dakabiwölfin um seinen Oberkörper hochzuheben, gemeinsam mit einem der beiden anderen, der dritte hob die Beine des Wolfes hoch.
Sie stolperten über den Club die wenigen Meter zu dem Ausgang, fielen nur durch reines glück nicht hin. Hollie versuchte die Schreie des Wolfes zu ignorieren, die es schafften das Toben des brennenden Clubs zu übertönen.
Von der kühlen Luft begrüßt, legten sie den Körper auf den kühleren Asphalt, Hollie wischte sich den Schweiß von der Stirn, presste die Augen zusammen um ihren Schmerz zu verdrängen.
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