A Night's Howl
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 Part I ~ Ancient Legends

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Minzi
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Mi Jul 30, 2014 10:57 pm

Rachel würde nicht behaupten, dass Seth sie davon gejagt hatte. Dass Sie vor ihm floh. Viel mehr war der Grund für ihre Enttäuschung seine Reaktion und seine scheinbare Angst vor ihr. Hatte sie etwas falsch gemacht? Etwas, das in dem Trauma von gestern Nacht untergegangen war? Hatte sie ihn verletzt - physisch oder psychisch? Sie wusste es nicht. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie soetwas nicht fertig bringen würde - nicht einmal in einer Panik wie sie die Rothaarige gestern empfunden hat - doch irgendetwas musste ihren Gefährten zu solch einer Reaktion verleitet haben. Ihre Niedergeschlagenheit und nur noch teilweise vorhandene Konzentration für ihre Umwelt führte beinahe zweimal dazu, dass sie mit einem jungen Mann und einer jungen Frau zusammen stieß welche es scheinbar eilig hatten und ein Tablett mit allerlei medizinischen Utensilien vor sich her trugen als handle es sich um ein Tablett roher Eier. Wenn man aber in Betracht zog wie wichtig diese Werkzeuge für einen verletzten Werwolf sein konnten, dann war das vielleicht auch richtig. Ihrer Unaufmerksamkeit hatte sie es auch zu verdanken, dass sie nicht einmal die hallenden Schritte spürte. Auch die Stimme von Seth hörte sie erst als er schon bei ihr angekommen war und sich, zitternt und schnaufend, an sie von hinten klammerte. Er sagte nicht ein Wort und doch sprach sein Tun Bände. Nicht, dass Rachel an soetwas wie Telepathie oder dergleichen glauben würde, aber in jenem Augenblick war da ein... Band zwischen Seth und ihr und sofort wusste sie was in ihm vorging. Sein Innerstes war aufgewühlt und er schien in einem psychischem Widerspruch zu stehen. Kurz war sie wie versteinert, eine kühle, hübsche Marmorstatue, ehe sie wieder zum Leben erwachte, sich aus Seth' Umklammerung löste und sich zu ihm umwandte während sie lächelte und sich die letzte Träne aus dem Augenwinkel wischte die es nicht mehr schaffte vergossen zu werden. "Ruh dich besser auch etwas aus. An dir scheint die gestrige Nacht auch nicht spurlos vorbei gezogen zu sein. Ich bestehe darauf" sagte sie nur, nahm sich das Privileg heraus sich einen kurzen Kuss von seinen bebenden Lippen zu stehlen und deutete dann in Richtung Betten. "Ich komme dann auch nach dir sehen. Du kannst mich also als deine persönliche Krankenschwester ansehen" fügte sie noch hinzu, ehe sie ihm vermittelte, dass in ihr wieder Ruhe herrschte, als wäre nichts passiert, und dann wieder davon lief um die Verbände auszuwaschen - wie sie es ursprünglich vor gehabt hatte - nur vermittelte nun ihre komplette Körpersprache, dass ihr aus jeder Pore Freude sprühte. Ein Wunder, dass sie nicht zum blumenstreuenden, hopsenden Mädchen wurde das Sonnenstrahlen verbreitete - denn genau dazu war ihr nun Zumute.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Fr Aug 01, 2014 10:36 pm

Hätte Nick sein bestes, schmerzverzerrtes Gesicht stundenlang vor dem Spiegel geprobt, wäre er einhundert Mal gekünstelt humpelt den Motelflur auf und ab gegangen und wäre er seinen Text noch zwanzig Mal im Vorfeld durchgegangen, dann hätte er trotzdem auch den naivsten Zuschauer nicht überzeugen können, dass er wie alle anderen fremden Wölfe im Hause zu den Verletzen gehörte. Schon gar nicht im krassen Vergleich zu tatsächlich gegipsten Armen und Beinen oder blutverschmierten Mullbinden. Dass er die letzten Nächte wenig geschlafen hatte und sich heute Morgen in großer Eile nicht ausgesprochen lang mit der Auswahl seiner Kleidung beschäftigt hatte, sah man ihm vielleicht an, aber das war eine Tragödie ganz anderer Art.
Er hatte nicht erwartet, seine Anwesenheit hinterfragen und rechtfertigen zu müssen, als er der jungen Frau so selbstlos seine Hilfe anbot und beobachtete mit aufkommendem Amüsement, wie sie die verworfene Vermutung, er könnte ein Rogue sein, tatsächlich laut aussprach. „Hm…“ Er neigte den Kopf, die Stirn plötzlich nur ganz leicht in Falten gelegt, gut verdeckt durch die blonden Locken, die ihm locker halb im Gesicht hingen. Er schien tatsächlich nachzudenken. Etwas, das er – zugegeben – viel zu selten tat. Vor allem bevor echte Worte seine Lippen verließen.
Er war kurz davor, sich vorzustellen. Vielleicht sogar nach einem Alpha zu fragen, den er sprechen konnte. Aber selbst Nick realisierte, dass er zu einer furchtbar ungelegenen Zeit gekommen war. Etwas, das ihm vielleicht früher schon aufgefallen wäre, hätte er cleveres Vorausdenken bewiesen. „Aber ich bin einer von euch und man hat mich reingelassen“ argumentierte er. Obwohl ihn absolut niemand überhaupt beachtet hatte, seit er das Gebäude betreten hatte. „Und ich bin hier, um zu helfen“ Damit ihr, mir helfen könnt, die unausgesprochenen Worte dahinter. „Also, was kann ich tun?“ Sein Blick war ehrlich, die Absicht dahinter nicht. Er würde nicht blindlings um den Platz in einem Pack betteln. Er wusste doch nicht einmal, ob er überhaupt bleiben würde. Und bis dahin konnte er sich langsam an die beiden Packs antasten, sich vielleicht sogar über diesen Weg ganz unbemerkt einschleichen.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Mo Aug 04, 2014 10:43 pm

Er hatte nicht erwartet, jemanden hier zu treffen, so kurz vor seinem Ziel, nachdem er den Großteil der Nacht und des Morgens damit verbracht hatte, anderen Wölfen aus dem Weg zu gehen, doch die Begegnung hätte deutlich unangenehmer sein können. Matt war bereits darauf vorbereitet, sich mit einem knappen Nicken und schmalem Lächeln still an Chandley vorbei zu bewegen, um endlich aus der klammen, an der Haut klebenden Kleidung zu kommen. Zudem wollte er das Telefonat nicht stören oder gar unterbrechen, doch gerade als nach der Türklinke griff, beendete Chandley seinen Anruf und wandte sich ihm zu.
"Familie, mh?", erwiderte Matt mit einem verständnisvollen Lächeln, auch wenn er in Wahrheit wenig davon verstand und außer seinem Bruder - und Hollie, wenn man das Wort Familie nicht allein über Blutsverwandschaft definierte - keine Familie hatte, die sich Sorgen um ihn machen würde.
Kurz glitt sein Blick über den jüngeren Wolf, sicherzugehen, dass es ihm gut ging, nach den Verletzungen, die die vergangene Nacht mit sich gebracht hatte.
Er winkte Chandleys Entschuldigung nur ab. "Ich hoffe du hast dein Telefonat nicht wegen mir beendet. Ich hatte nicht vor zu stören."
Er war nur milde erstaunt, zu hören, dass Hollie in seinem Zimmer zu sein schien, war dieser Ort für sie ebenso sehr zuhause, wie für ihn, ein wenig mehr war er darüber erstaunt, dass beide nach ihm gesucht hatten, doch es war nicht zu ungewöhnlich, schließlich hatten sie gemeinsam ihren Weg aus den Trümmern des Clubs gefunden und Chandley hatte sich vermutlich nur an seine Cousine angehängt in der Suche nach ihm, auf der sie offenbar nicht weit gekommen waren, bevor er ihnen die Arbeit erleichtert hatte, denn Hollie hätte gewusst, wo er sich sonst aufhalten könnte, wenn nicht in seinem Zimmer, da war er sich sicher.
Die Erwähnung von Frühstück rüttelte seinen Magen wach, dessen erste paar Versuche auf sich aufmerksam zu machen Matt geflissentlich ignoriert hatte, aus Unwillen sich in die sicherlich längst geplünderte Küche zu begeben und nach etwas nahrhaftem zu suchen.
"Und wie", bestätigte er Chandleys Annahme, auch wenn das unterstreichende Magenknurren ausblieb und öffnete die Tür.
Er war froh Hollie zu sehen, weitestgehend unverletzt, äußerlich. Dennoch hatte es einen Grund, dass er ihre Gegenwart in den letzten Stunden gemieden hatte.


(I don't even know)
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1So Aug 10, 2014 11:01 pm

Chandley nickte knapp, schloss das Handy ein zweites Mal innerhalb seiner Hosentasche in eine Umarmung zwischen nervös schwitzigen Händen. Er fragte sich, ob er mitverantwortlich für eine sich sorgende Mutter war, weil er den Anruf auf dem fremden Handy nicht angenommen hatte und weil er es dann schamlos selbst missbraucht hatte, um die eigene Verwandtschaft genau an der Stelle zu Beschwichtigen, wo sie eigentlich allen Grund zur Sorge hatten. Und er fragte sich, wie es um Matt stand. Nicht gesundheitlich. Denn er konnte auf eigenen Beinen stehen und schien auch in jeder anderen Hinsicht so viel besser dran, als Chandley dank kreativer, visueller Fantasie befürchtet hatte. Viel mehr fragte er sich, wie es um Matts Familie stand. Von der er nichts wusste. Hollie war so gut wie Familie für ihn. Das behauptete seine Cousine zumindest. Und wenn er nicht dadurch gefährlich dicht über einem potenziellen Fettnäpfchen geschwebt hätte, hätte Chandley ihm vielleicht angeboten, das Handy zu nutzen, um die eigene Familie anzurufen. Oder er hätte ihn gefragt, ob er es vielleicht bereits getan hatte. Dann hätten sie darüber gelacht, wie nervig sie besorgten Fragen waren und wie sie sich nur mit immer gleichen Floskeln abtaten und sich doch still und heimlich gefragt, ob sie nicht genauso reagiert hätten, hätte ein ihrerseits geliebter Mensch in Lebensgefahr geschwebt.
Was sich wie stundenlange Verirrung im Labyrinth seiner eigenen Gedanken anfühlte, weil er normalerweise keinen Umweg ausließ, handelte sich in Wahrheit nur um den Bruchteil einer Sekunde, den er zögerte, bevor er seinem Nicken ein ebenso knappes, aber ehrliches Auflachen hinzufügte. „Nein, nein. Schon okay, ich hatte tatsächlich schon längst auflegen sollen“ Endlich ließ er das Handy los und wusste dann nicht so recht, was er mit seinen Händen anstellen sollte, jetzt, wo sie nicht mehr in der Hosentasche vergraben waren. Er ließ sie letztendlich einfach fallen. „Du hast mich quasi gerettet“ Als er realisierte, was er gesagt hatte und wie sehr es sich nicht nur auf das beendete Telefongespräch, sondern so schmerzlich viel mehr auf die vergangene Nacht beziehen konnte, war es längst zu spät und nur der klischeehafte Handschlag vor den erschrocken geöffneten Mund hätten seine unangenehme Realisation deutlicher verraten. Um all das aber trotz allem zu verstecken, sprach er einfach weiter. „Jedenfalls…“ Er schlüpfte eilig zwischen Matt und der sich öffnenden Tür hindurch, schenkte Hollie ein breites Lächeln, weil er den längst erwarteten Ehrengast mitgebracht hatte und widmete sich dann dem Frühstückstablett, dass er endlich in aller Ruhe neu herrichten konnte.
„Ich hoffe, ihr mögt euer Frühstück auch kalt“ kündigte er entschuldigend an, konnte seinen knurrenden Magen aber selbst längst nicht mehr ignorieren. Erst dann verstummte er tatsächlich, um Matt und Hollie die Ruhe zu lassen, die sie vielleicht für eine Begrüßung benötigten.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Mo Aug 11, 2014 8:57 pm

Mit einem stummen Nicken und dem Ansatz eines Lächelns reagierte Matt auf Chandley's Versicherung, nicht gestört zu haben und hielt die Tür einen Moment länger auf, bevor er sie schließlich hinter sich und Chandley schloss. Trotz der Feuchtigkeit, die sich nicht nur in seiner Kleidung sondern bereits in seinen Knochen festgesetzt hatte, zog er Hollie zur Begrüßung in eine kurze Umarmung, eine Angewohnheit die längst zu einer Art Reflex geworden war und sie somit in den Geruch und die klamme Feuchtigkeit des Regens einhüllte.
"Solange es Essen gibt, würde ich es auch gefroren nehmen." Ein sachtes Lachen schlich sich an seinen Lippen vorbei, während er sich zielstrebig auf seinen Schrank zubewegte, sich dabei seines nassen Shirts bereits entledigt hatte und nun damit begann, seine Hose aufzuknöpfen, ungeachtet der Tatsache, dass er sich nicht allein im Zimmer befand. Der Gedanke, irgendwelche Scham aufkommen zu lassen, präsentierte sich Matt nicht einmal. Hollie gehörte quasi zur Familie und Chandley hatte sich sicherlich auch schon einmal in einem Umkleideraum aufgehalten. Außerdem waren sie alle Werwölfe, es war nichts ungewöhnliches, einander unbekleidet zu sehen und dank seiner durchaus regelmäßigen Auseinandersetzungen mit Alec war seine Anatomie vermutlich eh bereits jedem vertraut, der sich nur häufig genug im Hauptquartier aufhielt.
"Was gibt es denn?", fragte er, endlich auf das Drängen seines Magens reagierend, während er beiläufig trockene Kleidung aus seinem Schrank zusammen suchte. Die Gesellschaft und das verlockend nahe Frühstück ließen keine Zeit für eine Dusche, deshalb musste ein Satz trockener Kleidung ausreichen, dennoch betrat er, das Shirt noch in der Hand, kurz das angrenzende Bad um sich ein Handtuch zu holen, mit dem er seine Haare zumindest etwas trocken rieb, bevor er sie locker zusammenband und sich schließlich das erste Mal über das Tablett beugte, um das vorhandene Frühstück zu begutachten.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Mo Aug 11, 2014 11:02 pm

Um seinen Blick und simultan auch seine Gedanken nicht irgendwo dort zu verlieren, wo sie nicht hingehörten und Hollie und Matt nicht in ihrer Zweisamkeit zu stören und sich dadurch nicht fehl am Platz fühlen zu müssen, nahm Chandley die Teller einzeln vom Stapel auf dem Tablett, um die Mitbringsel aus der Küche dann konzentriert und mit weitaus mehr Feingefühl, als es für ein simples Frühstück vielleicht nötig gewesen wäre, gleichmäßig auf den Tellern zu verteilen. Jeder bekam zwei Scheiben Toast, ein Spiegelei, ein paar Streifen knusprigen Bacon und eine Tasse Tee, weil die Kaffeemaschine konstant belegt gewesen war und seine Großeltern sowieso bekennende Teetrinker gewesen waren. Im Zentrum des Tablettes ließ er den Teller mit Wurst, Käse, Butter und Marmelade, damit sich jeder daran so bedienen konnte, wie er mochte. Eine Handvoll Weintrauben, Erdbeeren und geschnittene Äpfel verteilte er ebenso sorgsam auf den mittlerweile gut gefüllten Tellern.
Als Matts Stimme sich zum ersten Mal wieder an ihn richtete, musste Chandley abermals lachen. „Gefroren könnte man es vielleicht sogar wieder als eine Art Spezialität verkaufen“ schlug er belustigt vor und stocherte demonstrativ mit einem Messer in das Toast, das er bereits für sein eigenes erklärt hatte. Weil er sich mittlerweile selbst kaum mehr zusammenreißen konnte, klaute er sich kurz darauf eine Weintraube von seinem eigenen Teller und schob sie sich schnell genug in den Mund, um vielleicht nicht erwischt zu werden, während er gleichzeitig aufsah, weil Hollie und Matt offensichtlich voneinander abgelassen hatten.
Die Weintraube hatte seine Speiseröhre längst nicht erreicht, als sich sein Blick ganz unfreiwillig längst direkt auf Matt gerichtet hatte. Nicht nur von Hollie hatte er sich gelöst, sondern ganz eindeutig auch von seinen Klamotten. Seinen gesamten Klamotten. Bevor sich Chandley überhaupt losreißen konnte, entfuhr ihm ein gurgelnder Laut, der sich ziemlich schnell in ein unterdrücktes Husten verwandelte, weil ihm die Weintraube so dreist in der Kehle steckengeblieben war. Hastig hielt er sich den Handrücken vor den Mund. So lange, bis ihm das verschluckte Husten die Tränen in die Augen trieb und er sich dann immerhin wieder beruhigen konnte.
Immerhin ließ sich die Hitze in seinen Wangen und das damit verbundene errötete Gesicht dadurch erklären. Alles nur Ursache der verirrten Weintraube. Es lag nicht an den Muskeln, die sich nach jeder Bewegung unter der Haut des Älteren spannten. Und schon gar nicht an allem, was direkt nach der versehentlichen Begutachtung seines Oberkörpers kam. Es gab keinen besonderen Grund für Chandley, sich den Hinterkopf zu reiben und sich ein kleines bisschen aufrechter hinzusetzen, um einen anderen…einen besseren Blick auf Matt zu werfen, bevor er räuspernd wieder in sich zusammensackte und das Frühstück mit unnatürlicher Konzentration beobachtete, heimlich froh darüber, dass das Tablett so zentral auf seinem Schoß ruhte.
Dabei war es kein anderer Anblick, als die Nacht zuvor. Aber gestern Nacht hatte es keine Rolle gespielt. Da hatten Leben auf dem Spiel gestanden. Da hatten ihn die Verletzungen unzurechnungsfähig gemacht und er hatte bei Gott nicht darauf geachtet, ob er selbst oder irgendjemand anderes vollständig bekleidet gewesen war.
Gestärkt durch das Mantra, das er sich selbst gedanklich zusprach, in einer Tonlage, mit der er sich eindeutig für seine eigene Lächerlichkeit schalte, hob er den Kopf wieder, als wäre es auch für ihn die normalste Situation der Welt. Immerhin war Hollie auch hier. Alles war vollkommen in Ordnung. Außerdem waren sie Werwölfe. Es passierte ständig. Auch wenn man nicht in einem Pack aufgewachsen war. Und, Gott verdammt, konnte Matt sich nicht endlich wieder etwas anziehen?
Wieder räusperte er sich, sein Hals kratzte noch immer von dem unerwarteten Angriff der Weintraube und seine Stimme klang so weinerlich und heiser, wie es nach dem Verschlucken nun mal unvermeidbar war. „Toast und Eier….Spiegeleier…“ Er schluckte das unangenehme Gefühl einfach herunter und klang wieder halbwegs normal, als er fortfuhr, alles Mitgebrachte gewissenhaft aufzuzählen und dabei nur ganz leicht die Stirn runzelte, als sehe er das Angebot auf dem großzügigen Tablett zum ersten Mal. „…genügend Beilagen, Obst. Ich hoffe, du magst Tee. Sonst hohle ich noch Kaffee. Die Nachfrage nach Kaffee war vorhin so groß, da hatte ich keine Zeit-„ Er unterbrach sich selbst, war wieder in seinem gesunden Redefluss angekommen. Er erschrak nur ein kleines bisschen, als Matt ihm plötzlich zu Nahe gekommen war, konnte beim Aufsehen dann aber immerhin erleichtert feststellen, dass er mittlerweile wieder vollständig bekleidet war und hielt ihm lächelnd den Teller mit dem kaum merklich meisten Essen entgegen. „Wir sollten anfangen, ich bin halb am Verhungern“
Er zog das Besteck aus einer Serviette und stattete sie alle mit Messer und Gabel aus.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Mi Aug 13, 2014 1:37 am

"Gefrorenes Frühstück wäre jedenfalls mal etwas anderes", stimmte Matt zu, während er noch in seinem Kleiderschrank nach einem Shirt kramte. "Ich bin mir aber nicht sicher, ob sich gefrorenes Spiegelei verkaufen würde", fügte er nach einer kurzen Pause an.
Besorgt richtete er seine Aufmerksamkeit auf Chandley als dessen Husten nicht abreißen wollte, drehte sich zu diesem um noch bevor er dazu gekommen war, sich wieder komplett zu bekleiden. Er hatte den jüngeren Wolf in der vorausgehenden Nacht nicht gerettet, damit dieser nun an.. was immer erstickte. "Alles okay?", fragte er, als Chandley sich wieder etwas von seinem Hustenanfall erholt hatte und musterte diesen aufmerksam, sich nicht bewusst, dass er daran nicht ganz unschuldig gewesen war.
"Mmh, das sieht gut aus", bemerkte er anerkennend, während er die Auswahl an Frühstück betrachtete, sich eine verirrte Strähne aus der Stirn strich, die sich aus dem Zopf gelöst hatte. Das Essen war weitaus großzügiger ausgefallen, als er sich bei dem regen Betrieb der im gesamten Hauptquartier herrschte, vorgestellt hatte, doch die meisten hatten wohl andere Sorgen als zu frühstücken, und der Rest hatte scheinbar genug für sie übrig gelassen. Oder Chandley hatte einfach sehr gute Arbeit geleistet, ausreichend Nahrung zu sichern. Was immer es war, Matt war sehr dankbar darum, war es doch schwer, nun mit dem Essen direkt vor der Nase seinen Hunger zu ignorieren.
Er winkte ab. "Mach dir keine Umstände, Tee ist in Ordnung." Er nahm die Tasse, mit der mittlerweile nur noch lauwarmen Flüssigkeit und nahm demonstrativ einen Schluck, um seine Worte zu untermauern. Kaffee wäre ihm lieber gewesen, doch Tee würde es auch tun. Er würde Chandley sicher nicht wegen einer Tasse Kaffee für ihn rennen lassen, der Junge war schließlich nicht sein Laufbursche.
Er erwiderte das Lächeln des Jüngeren knapp, als er den Teller entgegen nahm und sich nun ebenfalls setzte, sich bereits an Käse und Wurst bediente.

(oblivious Matt plus I don't know what to write)
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Fr Aug 15, 2014 12:23 am

Nachdem Chandley Matt eher mit hektischen Handzeichen, darunter das Wedeln seiner Hand und dem Zeigen auf den eigenen Hals, der unter den Auswirkungen der verschluckten Weintraube hatte leiden müssen, hatte zu verstehen geben können, dass die kleine Frucht nicht sein Todesurteil bedeuten würde, konnte er nur noch peinlich berührt über die unfreiwillige Missfunktion seines eigenen Körpers hoffen, dass ihm das Missgeschick kein zweites Mal passieren würde und, dass die Kleidung aller im Raum Anwesenden ab jetzt vollständig an ihren Körpern blieb.
Immerhin ließ ihn der schiere Gedanke an Frühstück alles Andere vergessen. Die zusätzliche Aussicht, dabei nicht alleine sein zu müssen und dadurch die rote Marmelade auf dem Teller als das sehen zu können, was sie war und nicht als das vergossene Blut fremder Artgenossen, brachte ihn fast schon zum Lächeln. Er konnte nur beten, dass es seiner Cousine genauso ging. Zumindest für diesen Moment, Aber er hatte sie schon wieder Lächeln gesehen. Ein Lächeln, das Gold wehrt war. Nur kurz drehten sich seine Gedanken auch um Matts geistliches Wohlbefinden, fragten sich, ob er die selben Bilder nicht aus dem Kopf bekam, wenn er alleine war oder ob er vielleicht schon viel Schlimmeres gesehen hatte.
Aber dann wurde es wirklich Zeit fürs Frühstück, wie es ihm auch sein Magen lautstark mitzuteilen versuchte. Und das schon seit Stunden. „Jaja…“ murmelte Chandley, die Worte dabei einzig und alleine an seinen Magen gerichtet, so selbstverständlich konzentriert auf seinen imaginären Gesprächspartner, dass er kurzzeitig vergaß, dass auch Andere ihn hören konnten und, dass sein Magen es nicht konnte.
Tischgebete gab es nicht mehr, seit er von Zuhause ausgezogen war, aber der Drang, irgendetwas zu sagen, bevor er sich eine erkaltete und dadurch auch erhärtete Scheibe Toast nahm, war groß genug. „Guten Appetit“ Er lächelte, obwohl Matt längst eigenmächtig begonnen hatte.
„Ich hab den ganzen Morgen lang Frühstück gemacht“ erklärte er sein außergewöhnliches Talent, genau die richtige Mischung von Lebensmitteln auf einem Tablett anzuordnen, während er sich die Scheibe Toast mit ausreichend Butter bestrich. „Nicht nur das hier“ fügte er dann schnell hinzu, als bestehe tatsächlich eine Möglichkeit, dass man ihn falsch verstanden hätte. „Für alle Anderen, meine ich…“ Er nahm den ersten Bissen und zierte sich nicht, auch mit vollem Mund weiterzureden, wenn es darum ging, keine peinliche Stille aufkommen zu lassen. „Den Meisten ging es schon wieder relativ gut…gut genug, um zu essen“ Es fühlte sich nicht richtig an, über die vergangene Nacht zu reden und dabei so sorglos zu essen. Aber es war kein Thema, über das sich Schweigen ließ.
„Hattest du…?“ er runzelte die Stirn, als er die Frage bereits umformulierte, weil er nicht ganz wusste, wohin mit den ersten Wörtern. „…warst du verletzt?“ Er war gestern in keinem Zustand gewesen, tatsächlich darauf zu achten, wie es Matt ergangen war. Gut genug, dass er ihn hatte tragen können. Aber zu welchem Preis?
Vor einigen Minuten hatte Chandley keine tragischen Verletzungen mehr an Matts Körper erkennen können. Aber er hatte – zugegeben – auch nicht so genau da hingesehen. Schnell nahm er einen extra großen Bissen seines Toasts, um die Erinnerung daran zu überspielen.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Mi Aug 27, 2014 12:03 am

Alec hatte vollkommen vergessen, dass sich New York samt unwissender Einwohner inmitten eines von der Natur gut gemeinten Hochsommers befand. Die Sonne lachte am unbewölkten Himmel, nachdem die Gewitter und knappen Regenschauer der letzten zwei Nächte der dauerhaften Hitze nur für den Augenblick die wohl verdiente Abkühlung verschafft hatte. Danach war alles wieder beim Alten gewesen. Die Großstadt kümmerte sich nicht um persönliche Verluste. Und ein gebürtiger New Yorker wie Alec mochte die Isolierung und Privatsphäre, die ihm New York selbst in überlaufenen Straßen bot. Nicht, dass er die Zeit gehabt hätte, all das tatsächlich wahrzunehmen. Nicht, dass es ihn tatsächlich kümmerte oder beschäftigte.
Er hatte jede freie Minute mit den Verlusten der vorletzten Nacht verbracht. Nicht auf persönlicher Ebene. Natürlich nicht. Es gab Dinge zu rechtfertigen und den ahnungslosen Menschen zu erklären. Seinen letzten Gang organisatorischer Zwecke hatte er zu Fuß hingelegt. Alle Anderen mit dem Taxi. Weil seine Hand auch nach zwei Tagen noch in einer lockeren Bandage steckte. Weil sein Bein manchmal zitterte, wenn er das Gaspedal ganz herunterdrückte. Weil er die anderen Autos nicht immer gleich von links und rechts kommen sah. Nichts davon hätte er tatsächlich zugegeben.
Auf persönlicher Ebene hatte er sich noch nicht an die Gefallenen und Verletzten herangetraut. Eine Liste der Verstorbenen hatte man mittlerweile anlegen können und sie nach Kuna und Dakabi Pack sortiert. Den Verletzten ging es dank natürlicher Heilung bereits bedeutend besser. Ohne Kratzen und Schrammen kamen sie noch immer im Hauptquartier unter. Bisher war er einem beratenden Gespräch mit Cassandra mehr oder weniger aus dem Weg gegangen. Im Moment teilten sie sich die selben Lasten auf ihren Schultern. Kris, der Betawolf des russischen Packs waren seine Aufgaben zugeteilt worden und nachdem Alec den Papierkram an Andere abgeschoben hatte und seine Stunden an Madeleines Bett abgesessen hatte, hatte er ungewöhnlich viel Zeit im Unternehmen seines Vaters verbracht und unter dem Vorwand, sich um wichtige Dinge zu kümmern, nur auf expliziten Wunsch im eigenen Hauptquartier gewesen. Dabei war die Nachfrage groß gewesen. Aber die verhältnismäßig unwichtigen Aufgaben hatte er immerhin abwälzen können. Er lief nicht davon. Alles lief nach strukturiertem Plan. Das tat es immer.
Die Luft hier draußen war trocken und schwer von Abgasen. Die Sonne prallte in Alecs ungeschütztes Gesicht und die Augen musste er nur ganz leicht zusammenkneifen, um sich zwischen den kahlen Hochhäusern orientieren zu können. Er spürte den schweren Druck auf der Brust und wurde den Tinnitus der Schreie und Schüsse nicht mehr los. Er hatte seit zwei mehr als zwei Tagen nicht mehr richtig geschlafen und seine Gedanken holten ihn schneller ein, als er laufen konnte. Alec zog sich keine positiven Aspekte aus schier grauenhaften Situationen. Auch dann nicht, wenn längst Gras über die Sache gewachsen war. Oder, wenn es ihm gut getan hätte. Aber, wenn es eines gab, was die Zerstörung des Clubs mit sich gebracht hat, dann war es die: Er wusste, woran er geraten war. Er wusste es so schmerzlich genau, dass er es im Vorfeld hätte verhindern können und doch nicht getan hatte. Bis vor kurzem hatten sie fälschlicherweise im Dunkeln gestochert, was die mysteriösen Anschläge der Rogues anging. Jetzt – endlich – gab es eine Struktur, einen Plan. Jetzt wusste Alec, wer oder was dahinter steckte. Jetzt konnte er diejenigen beschützen, die er selbstverschuldet beinahe verloren hätte.

(Now it’s here and it’s warm and bright
I can’t sleep, I worry through the night
When I see up the curtains high
In the morning I’ll detest the sky)

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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Mi Aug 27, 2014 8:53 pm

Einstieg Kelan Ramirez

Kelan hielt seine Maschine vor dem Hauptquartier des Darkabi-Packs an und schwang das lange Bein hinunter. Damit stand er mitten auf dem Gehsteig vor dem edlen Gebäude und hätte das schon wieder zum kotzen finden können. Dann zerrte er sich den Motorradhelm vom Kopf und verstaute ihn im Sattel bevor er auf die Eingangstüren zu eilte. Kein Türsteher, beziehungsweise Lakai, was auch besser für jenen war. Ein eigenes Hauptquatier, dass auch ausgebaut und funktionsfähig war, war seiner Ansicht nach dringend nötig, mehr als alles andere für das Überleben des Rudels wichtig. Sie konnten schließlich nicht ständig bei anderen Rudeln unterkommen, dass lieferte sie alle viel zu sehr deren Gnade aus und wie man gesehen hatte, hatte das bei den Dakabi schon einmal, wie seiner Meinung nach nicht anders zu erwarten, nicht lange vorgehalten. Ganz egal was der Hintergrund gewesen war. Mit der Gastfreundschaft und so, dass er nicht lachte, da war es nicht lange hin. War seiner Meinung nach von Anfang an keine gute Idee gewesen. Sie mussten selbst für ihren Schutz sorgen anders ging es nicht. Außerdem war dann jetzt auch noch der Angriff im Club gewesen, der viel zu viele Todesopfer gefordert hatte. Sie waren keine Gejagten, sie waren Wölfe, die, Gott verdammt noch mal Jäger! Mit einer miesen Laune und einer Mordswut im Bauch platzte er also auf der Suche nach seiner Alpha ins Hauptquartier der Darkabis hinein und seine aufsetzenden Motorradstiefel klangen viel zu laut. Cassie war diejenige, die das Sagen hatte und wenn nötig würde er ihr in den Hintern treten, damit sie endlich ein Machtwort sprach und die Kuna sich endlich wieder zusammen rissen und nicht länger Opfer spielten. Wer waren sie denn, dass sie ihren Stolz völlig vergessen hatten und dabei auch noch ihr Leben riskierten. Die Rougues würden nicht einfach aufhören sie umbringen zu wollen, nur weil sie gerade Schwäche zeigten und auch die Streitigkeiten mit den Darkabi würden nicht einfach für immer verschwinden, außer sie unterlagen und das war in Kelans Augen kein erstrebenswertes Ziel.
Aber neben all diesen Dingen machte er sich um seine Alpha und seine Rudelmitglieder fürchterliche Sorgen. Da fuhr man einmal gegen Süden zu einem Motorrad-Treffen und in New York brach die Hölle los. Kelan hatte ein mega schlechtes Gewissen, obwohl alle gewusst hatten, dass er für drei Tage unterwegs sein würde. Aber das milderte jetzt einfach nicht die Sorge um die Verletzten und auch nicht die Trauer und die Wut um die Getöteten. Das machte sie nicht wieder lebendig. Also schnappte er sich den nächstbesten Darkabi-Wolf und knurrte ihn an. "Wo finde ich die Alpha der Kunas? He?!" Seine rüde einschüchternde Art schlug durch und der weniger dominante Wolf hätte in Tiergestalt garantiert die Rute zwischen die Hinterbeine geklemmt und den Kopf eingezogen. So starrte er den fast zwei Meter großen düster schauenden Kelan nur erschrocken und leicht panisch aus großen Augen an, die aber seinem Blick auswichen. Kelan runzelte die Stirn und starrte den Wolf genauer an. Er war gar kein Darkabi, wer war das? Entnervt schubste er den Wolf von sich. Jetzt fiel ihm auch auf, dass der Wolf anders roch. Nicht wie ein Darkabi und schon gar nicht, wie einer von seinen eigenen Leuten. Mit einem Grollen in der Kehle sah er sich um, wo waren seine Leute, wo war Cassandra? Oder einer von den Darkabis, die ihm wenigstens Antworten geben konnten.
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Minzi
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1So Aug 31, 2014 9:58 pm

Zeit... Angebliche heilt sie jede Wunde. Cassandra würde, zumindest ihrer eigenen Meinung nach, diese Aussage weiter auslegen. Und zwar eher nur im körperlichen Sinne. Bei ihr ubd ihrer eigenen Rasse ging das sogar noch schneller, aber seelisch? Seth hatte noch am Tag danach teilweise den Eindruck gemacht als stünde er noch mitten in den Flammen zwischen den Rouge. Und auch der Alphawölfin wollten die Bilder, die Schreie und die Gerüche nicht mehr aus dem Kopf weichen. Doch was blieb ihr übrig als nach vorne zu sehen? Seit dem Anschlag auf den Club und ihren nur temporären Aufenthalt bei Alec und seinem Rudel hatte sich ihr Körper, den Umständen entsprechend, wieder halbwegs zusammen geflickt. Heute morgen hatte ihr eine Wölfin des Dakabi Packs, sie mochte vielleicht zwei, drei Jahre älter als Cassandra gewesen sein, die Nadel des Tropfes aus dem Arm entfernt. Viel besser, wie dir Schwarzhaarige empfand. Sie hatte auch viel Zeit an Lous Bett und an denen ihrer anderen Familienmitglieder verbracht. Was war sie froh, dass beispielsweise Seth zumindest körperlich verschont geblieben war - auch wenn das weniger Trost für seine Seele sein würde. Aber auch das würde er mit Rachel und seiner Familie zumindest lindern können. Gerade war sie vom letzten Bett aufgestanden als sie eine Stimme, tief und männlich, irgendeine arme Seele auf dem Flur anschnauzen hörte. Sie erkannte die Stimme ihres Betas sofort und wusste ehrlich gesagt nicht ob sie lächeln und sich über Kelans Unversehrtheit freuen oder den Kopf über sein hitziges Gemüt und seine Streitlust schütteln sollte. Sie seufzte kurz ehe sie sich auf den Flur begab. Das Schauspiel das sich ihr dort eröffnete war eine Sache für sich. Der 2 Meter Kerl, der Kelan auch war, und der Fremde dem Cassandra auf dem Flur begegnet war, 'dem helfenden'. "Kelan, lass ihn herunter. Wenn du so weiter machst wird er es sich mit seiner 'Hilfe' anders überlegen. Hier bin ich" rief sie ihm schlußendlich zu und sah auch kurz den Fremden an. In ihrer Stimme schwang zwar der Ton des Alphas mit doch überwiegend war da Freude über seine Anwesenheit und seine Unversehrtheit zu hören - ihren Teil über sein Verhalten dachte sie sich schon nur noch, nach den unzähligen Malen die sie sich schon über seine Manieren den Mund fusselig geredet hatte.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Mo Sep 01, 2014 2:33 pm

Kelan seufzte erleichtert als er Cass aus einer Tür etwas entfernt kommen sah. Sie sah heile aus. Er ließ den fremd riechenden Wolf los, der dabei gewesen war sich nass zu machen und der Kerl rannte regelrecht davon. Dann drehte er sich zu Cass und strebte zu ihr. Ohne auf sie und ihren Ton zu achten packte er sie und drehte ihren Kopf hin und her, bevor er seine Hände über ihre Schultern, den Brustkorb bis zu den Hüften gleiten ließ. "Bist du ok? Hast du was abgekommen?", grollte er, bevor er sie einfach umdrehte und auch ihren Rücken abzutasten begann. Kelan wusste, dass er gerade einen Prankenhieb riskierte und eine wütende Wölfin, aber das war ihm in seiner Sorge ziemlich egal. "Wie gehts unseren Leuten? Alle noch am Leben, Verluste, Schwerverletzte?" Kelan drehte Cassandra wieder zu sich herum und starrte in ihre Augen bevor er sie an sich zog und an sich drückte. Sie war warm und lebendig - zum Glück. Kelan war verdammt erleichtert, dass sie nicht still und bleich in einem Krankenbett lag, oder kalt und tot in einer Leichenhalle.
"Warum sind wir wieder hier, dass müssen wir erledigen Cass. Wir müssen uns unbedingt darum kümmern. Und dann sollte sowas nicht mehr passieren."
Der Beta wusste, dass er damit weiteren Druck aufbaute, aber dass musste er. Nach Cassandra war er derjenige, der sich um sein Rudel kümmern musste. Um ihre Sicherheit, weswegen ihn das Gewissen auch mächtig plagte. Cassandra musste gerade viel mitmachen, aber er musste sich um sie und um das Rudel kümmern, das war seine Priorität.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Di Sep 09, 2014 8:39 pm

Unter normalen Umständen würde Cassandra Keelan zurechtweisen. Wegen dem anderen Wolf, wegen seinen Manieren, wie sie es immer tat, und noch wegen vieler Dinge die der Schwarzhaarigen aber auf Anhieb nicht einfielen - die Meisten davon waren wohl situationsbezogen. Doch nun, jetzt und gerade im Moment war sie einfach nur froh über jedes Gesicht ihrer Familie das nicht zerkratzt, verbeult, verrußt oder einbandagiert war. Keelan war wohl einer der Wenigen die vollkommen ohne Verletzungen aus ihrem Rudel davon gekommen waren. Sie ließ seine 'Untersuchung' über sich ergehen - sie wollte ihrem Beta das Gefühl der Erleichterung geben das auch sie sicher wissen wollte, wenn ihm im Gegenzug etwas solch... Schreckliches widerfahren war. Ihr Hals und ihr Nacken taten nicht mehr weh man beides bewegte. Ihr Rücken dagegen wehrte sich noch immer mit Schmerzimpulsen gegen jegliche Berührungen - und das war auch der Grund, wieso die Alphawölfin diese Nacht so furchtbar mies geschlafen hatte und nun nicht nur Verletzungen sondern auch noch Ansätze von blauen Schatten unter den Augen mit sich herum trug. "Wie mans nimmt. Mir gehts gut" wiederholte sie sich und sprach eher in die Brust des riesigen Wolfes. Erst als er sie wieder aus seiner Umarmung entlies war sie ihm einen kritischen Blick mit leicht gerunzelter Stirn zu. "Ich weiß, dass dir die Situation hier herzlich wenig gefällt - ich fühle mich zusätzlich zu allem auch etwas unbehaglich hier Zuflucht suchen zu müssen. Aber glaubst du die Anderen hätten jetzt die Kraft einbandagiert, im Rollstuhl und mit ihrem Tropf aufzubrechen und als Karawane halb Verletzer durch halb New York zu wandeln um zu unserem Quartier zu kommen? Ich glaube nicht, denk auch an die Anderen, Keelan" ermahnte sie ihn. Er machte sich Sorgen um das Rudel, nach ihr war wohl er der Nächste der mit den Sorgen, Ängsten und allem Drum und Dran des Rudels zu kämpfen hatte, doch manchmal schien er zu vergessen, dass nicht alle in unserer Familie so stark waren wie er - oder den gleichen Willen besitzen wie er. Aber genug der Zurechtweisungen. Keelan war sicher froh in das ein oder andere nur einbandagierte und nicht tote Gesicht zu schauen. "Komm, vielleicht muntert es die Anderen auf wenn sie dich sehen" wechselte die Schwarzhaarige das Thema und packte den Riesen bei seinem Handgelenk ehe sie ihn mit sich zog - oder es zumindest versuchte. Schon immer hatte dieses Bild etwas seltsam ausgehen: Die kleine Alphawölfin und der riesenhafte Beta...
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Mi Sep 10, 2014 2:40 pm

Kelan gab nach und folgte Cassandra. "Ich weiß, dass sie nicht jetzt umziehen können. Das war auch nicht der Streitpunkt. Vielmehr, dass dieses Quatier nur behelfsmäßig ist und nicht einmal ansatzweise dem entspricht, was nötig wäre. Wir sind beschissen organisiert und fallen ständig zum Opfer. Die Rougues werden nicht einfach aufhören, nur weil wir gerade schwach und schlecht aufgestellt sind. Das ist doch gerade ihr Ziel.
Und das wir uns nicht auf Alec und sein Pack verlassen können, weißt du doch nur zu gut. Jetzt müssen wir wieder dankbar sein, dass sie uns Unterschlupf gewehrt haben. Aber wir sind doch keine winselnden Omegas Cass! Wir müssen endlich ein geeignetes Hauptquartier finden und dieses dann zurecht machen und wieder auf eigenen Füßen stehen und das sicher und stark. Dieser Angriff in dem Club macht alles nur viel schlimmer." Kelan ging neben ihr her und rieb sich mit der freien Hand die Stirn hinter der sich bereits Kopfschmerzen anzusiedeln drohten. "Außerdem musst du dich genauso ausruhen, wie die anderen. Du siehst leidlich gesagt scheiße aus.", knurrte er und ging langsamer damit sie ihren wunden Körper schonte. Die blauschwarzen Schatten unter ihren Augen und der schmerzverzerrte Zug um ihren Mund waren ihm nicht entgangen. Noch war ihre Alpha nicht gänzlich dem anstehenden Gewaldmarsch gewachsen, wenn sie ihr Rudel endlich wieder auf die Reihe kriegen wollten und Kelan wusste, dass er momentan auf sie aufpassen musste. Wer Alpha werden wollte würde ihr jetzt an den Kragen gehen, wo sie nicht auf der Höhe war. Kelan würde sie so gut es ging abschirmen.
Sie hatten gerade wirklich eine Menge Probleme, die wirklich dringlich immer lauter an ihre Tür hämmerten, ohne, dass Lösungen ersichtlich oder in Reichweite wären, ganz zu schweigen von einfach. Denn für ein Quartier, welches nicht in einem Lagerhaus oder Bürogebäude der Firmen ihres Packs lagen, brauchte man Geld und man brauchte Arbeitskräfte um alles zurecht zu machen. Und außerdem Alarmanlagen und Sicherheitsmaßnahmen, sonst wäre das neue Quartier gleich wieder Ziel der Rougues.
Kelan sah mit Entsetzen die vielen Verletzten und suchte die Reihen aber gleich nach allen bekannten Gesichtern ab. Wer nicht darunter war, war hoffentlich auf den Beinen und unterwegs. Andernfalls hieß das, dass er im Leichenschauhaus nach ihnen würde suchen müssen. "Wie schlimm ist es wirklich?", fragte er mit bitterer zornerfüllter Stimme.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Mo Sep 15, 2014 7:44 pm

Bones stimmte ein weiteres mal die E-Seite, bevor er mit dem Klang der Gitarre zufrieden war, die in seinen Armen lag, wie die Geliebte, die er manchmal vermisste nicht zu haben. Dann glitten seine Finger über die Seiten und die andere Hand fasste den Hals und seine Finger wanderten automatisch an die richtige Stelle, auf dem richtigen Bund. Die Melodie sang aus dem Klangkörper und ein winziges Lächeln zupfte an seinem Mundwinkel, bevor er mit tiefer Stimme die Melodie summend aufgriff und mit der Gitarre auf Akkorde umstieg, um sich selbst zu begleiten. Seinen Hut hatte er tief in die Stirn gezogen und seine Weste spannte über den breiten Schultern, während er die Hemdsärmel bis über die Ellbogen hochgekrempelt hatte. Um sein linkes Handgelenk lag ein Lederband. Die Hose war edel und wie für ihn gemacht und dazu trug er Lederschuhe in denen er durchaus hätte tanzen gehen können. Auch die Gitarre war ein edles Stück, nicht unbedingt wegen ihres Aussehens, sondern wegen ihrer Qualität und der Wildledergürtel, der sie über Bones Schulter hielt zeigte auch, dass der Besitzer Wert auf Qualität legte. Das hörte man aber auch an dem Klang, der mit der rauen Stimme des Sängers perfekt zu harmonieren schien. Bones spielte weiter und begann leise nur für sich einen Text nachzusingen, den er aufgeschnappt hatte. Nichts eigenes, nur etwas was ihm in Erinnerung geblieben war.

Was hier keiner braucht ist ein weiteres Lied
über Die und Uns und den Unterschied
das auf Opfer macht und von Tätern kommt
(Original Jupiter Jones "Denn sie wissen was sie tun")
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Mo Sep 15, 2014 9:05 pm

Seit dem Angriff auf den Club war Aurelie nicht ein Mal mehr im Zirkus gewesen. Ihr Vater hatte ab und zu nach dem Rechten gesehen, um die Sorge ihrer menschlichen Begleitungen zu beschwichtigen, bevor sie überhaupt aufkommen konnte. Aurelie selbst hatte jede freie Sekunde unter ihresgleichen verbracht und immer dann auf ihre provisorischen Heilkünste zurückgegriffen oder den Kochlöffel geschwungen, wenn es gerade gebraucht wurde. Zum Mädchen für Alles hatte sie sich selbst degradiert und war zumindest tief genug in diese Aufgabe vertieft, um zu vergessen, dass sie ein paar der Wölfe gekannt hatten, die am selben Abend nicht mehr zurück ins Quartier gekehrt waren.
Erst jetzt, als sich der Trubel stetig lichtete, weil 24 Stunden für die Mehrheit der Wölfe ausreichte, um eine vollständige Heilung durchzuführen, war sie zum ersten Mal wieder auf dem Weg zurück zum Zirkus. Der Ort, den sie normalerweise so unglaublich selten verließ. Entweder verbissen vertieft in ihre eigenen Übungsstunden oder aber versunken in der angeblich verabscheuungswürdigen Welt der Menschen, ihren Freunden, ihrer Familie.
Ihre Schritte waren fast schon federnd, anmutend elegant. An anderen Tagen hätte vielleicht eine leise Musik in ihrem Kopf gespielt, dem sie ihre tänzelnden Schritte angepasst hätte. Heute nicht. Heute trug sie noch immer schwarz. Die hellblonden Haare zu einem lockeren Dutt hochgesteckt, ein paar störrische Strähnen im Gesicht und das Make Up gerade so dezent, dass es gar nicht als solches auffiel. Vielleicht würde sich das in ein paar Stunden ändern. Wenn sie die bunten Lichter an der Decke des Zirkuszelt entdeckte…vielleicht hätte sie dann Lust auf einen knallbunten Anzug und das passende Kunstwerk von Make Up im Gesicht. Vielleicht würde Schwarz auch heute noch ihre Farben bleiben, wenn sie sich selbst ganz oben an Trapez und Hochseil verlor.
Und dann hörte sie doch plötzlich Musik. Mitten in New York und überhaupt nicht nur in ihrem Kopf. Nicht das Gedudel aus irgendeinem Laden oder Restaurant, kein drittklassiger Straßenmusikant. Dafür war sie auch schon viel zu weit außerhalb, sich dem Zirkus immer weiter nähernd. Nur ein Mann mit einer Gitarre, der Aurelie erst nach ein paar Augenaufschlägen ins Auge sprang. Wenn sie Bargeld dabei gehabt hätte, hätte sie ihm an einem normalen Tag etwas gegeben, wäre vielleicht sogar stehen geblieben oder sich irgendwo in der Nähe hingesetzt und hätte dem Klang noch ein Weilchen länger gelauscht. Aber sie trug kein Geld bei sich, war vor zwei Tagen zu gehetzt zum Hauptquartier aufgebrochen.
Einfach an ihm vorbeigehen konnte sie trotzdem nicht, als sie ihn nach einem flachen Windstoß sofort als eines ihresgleichen identifizierte. Er roch nach keinem der Packs, die sie kannte. So viel stand fest. Und trotzdem blieb sie ganz automatisch stehen, kräuselte die Stirn nur ganz leicht, legte den Kopf schief und hörte jetzt doch noch mal genauer hin.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Di Sep 16, 2014 12:59 pm

Bones war mehr oder weniger geflüchtet. Die Leute in der Galerie hatten ihn einfach nur angekotzt und zur Weißglut getrieben. Ahnungslose Möchtegerne und bonierte Idioten ohne Geschmack, alle miteinander. Darum hatte er dringend raus gemusst und war ziellos durch die Stadt gewandert, die nie schlief und nie still war. Manchmal klang New York wie Musik und manchmal war es für Musiker und gerade für Wolfsohren viel zu laut und dissonant. Aber da Bones sich seine Harmonie heute sowieso selber schaffen musste, da ihm die meisten Menschen auf den Keks gingen und es sonst noch Tote geben würde, war er aus dem Trubel Manhattans geflüchtet, den er sonst sogar genoss. Jetzt stand er weit ab an einer Straßenecke und ließ die Finger über die Seiten seiner Gitarre wandern und passte mit seiner Kleidung nicht wirklich ins Ambiente, das sich hinter ihm auftat. Nicht unweit hatte er beim Herkommen Schilder für den Zirkus gesehen. Hier liefen Besucher und Schausteller in die Richtung der Manegen und der Zelte. Bones überlegte, ob er umkehren und sich mit jemandem aus der Band treffen sollte, aber momentan war er in der Stimmung sich selbst mit denen anzulegen und das war jeder Zusammenarbeit abträglich. Sowieso sollte er sich nicht unter Kontrolle halten können und aggressiv wie üblich in alle Richtungen austeilen. Das würde man ihm wie üblich garantiert übel nehmen.
Um sich runter zu bringen ließ er die wütenden Akkorde und seine raue Stimme in eine traurige Ballade übergehen, die ihm das Herz zwar nicht leichter aber doch ruhiger machte.

Und in Hunderttausend Betten,
hinter hunderttausend Wänden, küssen hunderttausend Mädchen,
hunderttausend Typen wach.
Und es wär' mir egal,wenn nicht eine davon du wärst.
//
Und nach hunderttausend Träumen,
in hunderttausend langen Nächten,
halten hunderttausend Zweifel
hunderttausend Typen wach.
Und es wär' mir egal, wenn nicht einer davon ich wär.

(Orginal Jupiter Jones "Hunderttausend Typen wach" - und ja ich hab gerade nen Tick mit denen^^ sorry)

Der einsame Wolf hob den Blick und fing den einer jungen Frau auf, die auf dem Gehsteig unweit von ihm stehen geblieben war. Sie stand gegen den Wind, aber so wie sie den Kopf zur Seite neigte und ihn anstarrte würde er wetten, sie wäre eine Wölfin. Jetzt konnte er die Lippen zurück ziehen und die Zähne blecken um sie zu verscheuchen, aber eigentlich wollte er das gar nicht.
Dieser Gedanke überraschte ihn. Es war nicht Liebe auf den ersten Blick oder eine tiefere Verbindung oder sowas, dass wusste Bones genau. Eher sein Bedürfnis Anschluss zu finden. Sie war eine Wölfin und vielleicht war es möglich, dass er sie nicht gleich verschreckte, mit seiner Art wie es immer wieder mit den Menschen geschehen war. Denn verstellen konnte und wollte er sich nicht. Seine Finger wanderten weiter über die Seiten und er hielt ihren Blick fest, während er spielte. Immer noch für sich selber.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Di Sep 16, 2014 11:39 pm

Leichtfüßig und instinktiv wie langjährig einstudierte Tanzschritte wich sie ein paar Leuten aus, die ihr auf dem Gehweg entgegenkamen, ganz beiläufig, ohne tatsächlich auf die passierenden Gestalten zu achten. Unterbewusst auch die Entscheidung, sich lieber an den Rand der Straße zu begeben, um den möglichen Wutanfällen besonders hastiger Passanten zu entgehen, sollte der unwahrscheinliche Fall eintreffen, dass sie einem von ihnen am Ende doch im Weg stand. Obwohl man es hier längst nicht mehr so eilig hatte. Vor allem jetzt, mit der immer langsamer und nachdenklicher werdenden Musik des spielenden Wolfes.
Nur für einige Sekunden war Aurelie dazu verleitet, ihre Augen zu schließen, kannte das Gefühl der Isolierung trotz Scheinwerfer und gebannt starrendem Publikum, der Konzentration auf diesen einen Moment, diesen einen Akt, nur zu gut.
Mit Außenseitern kannte sie sich ebenfalls aus. Sowohl die verstoßenen Menschen, die in ihren naiven Augen gar nicht so anders waren und trotzdem aus irgendeinem Grund von ganzen Familien verlassen und vergessen worden waren. Als auch die echten Außenseiter. Die tatsächlich anders waren. Weil sie ihresgleichen waren. Die Wölfe. Die einen hatten seit eh und je einen Platz bei ihrem Vater im Zirkus gefunden. Die Anderen waren jederzeit in dem Pack willkommen, das auch sie irgendwann mit gutem Gewissen und vielleicht sogar aus genau diesem Grund ihr Zuhause hatte nennen können.
Aber tatsächliche Außenseiter, die Packlosen…die hatte sie noch nie kennengelernt. Die tauchten normalerweise unter, interagierten weder mit Dakabis, noch mit Kunas. Wer Kontakte zu einem der Packs hatte, schloss sich ihm an. Sie waren Rudeltiere und das strömte genauso verankert in ihren Venen.
Bei dem Fremden konnte Aurelie sich aber nicht sicher sein. Seit zwei Tagen hausten so viele neue, fremde Wölfe im Hauptquartier, aber auch keinen dieser Gerüche konnte sie auf den Musiker beziehen. Zugegeben, ein bisschen furchteinflößend sah er tatsächlich aus. Das Image eines Außenseiters passte zu ihm und Aurelie würde sicher nicht den Mumm aufbringen, ihn tatsächlich anzusprechen. Ihre Interaktion mit Fremden basierte normalerweise alleine auf dem unschlagbaren Talent ihrer beiden besten Freunde, die meist negative Aufmerksamkeit anderer Leute auf sich zu ziehen. Aber in diesem Fall wünschte die Französin sich nicht, dass Flavio und Celio hier wären. Nicht, wenn es um Werwölfe ging.
Aber weil sie Sonne so schön schien, die Musik in ihren Ohren eine willkommene Abwechslung zu dem lauten Gewusel im Hauptquartier war, sie noch einen Energie versprechenden Müsliriegel in der Tasche hatte und ohne Zeitdruck zurück zum Zirkus unterwegs war, setzte sie sich in respektablen Abstand von dem Musiker hin und zog besagte Köstlichkeit aus ihrer Tasche, öffnete den Riegel und brach sich ein Stück davon ab.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Mi Sep 17, 2014 12:48 am

Sie hatte den Blick abgewandt und war durch die Menge getänzelt, bis sie sich schräg von ihm, ihm zugewandt auf den dreckigen Asphalt setzte und einen Müslieriegel hervor holte. Den packte sie in aller Seelenruhe aus und begann dann genüsslich zu mampfen, während sie dort auf dem Boden saß. Bones konnte das nicht fassen und wenn er sie nicht beobachtet hätte und es mit eigenen Augen gesehen hätte, so hätte er es nicht geglaubt. Der Wolf verstummte und auch die Töne der Gitarre verklangen unter seinen nun ruhenden Fingern, bevor er die wenigen Schritte zu dem Mädchen hinüber machte, dass ihm wohl zugehört hatte.
"Du hockst auf dem dreckigen, Kaugummi-verklebten Gehsteig, auf den Leute gerotzt haben, wo Hunde vielleicht hingeschissen haben, Penner urinierten und weiß Gott was alles verteilt wurde, neben Essensresten, irgendwelchen Getränken, Erbrochenem und Zigarettenstummeln. Findest du das nicht selber widerlich?"
Fragte er sie grollend, bevor er die Hände in die Hüften stemmte und sie mit strafendem Blick musterte. War ihr das alles denn egal, oder war sie Fußlahm? Ihre Schritte hatten nicht darauf hingedeutet. "Du hättest mir auch im Stehen weiter zuhören können, auch wenn ich nicht für dich gespielt habe", gab er gleichzeitig arrogant und überheblich von sich und wusste, dass er dafür von den meisten Menschen ein Arschloch kassiert hätte. Aber so dicht vor ihr konnte er inzwischen auch riechen, dass sie kein Mensch war, sondern eine Wölfin und das weckte sein Interesse, aber wie immer konnte er sich schlecht verstellen und war harsch und flegelig, wie es seine feine Garderobe gar nicht vermuten ließ. "Steh auf!", wies er sie an und ließ sich sogar dazu herab ihr seine Hand hin zu halten, um ihr hoch zu helfen. Das fand er sehr großzügig von sich und wusste gleichzeitig, dass die meisten Frauen ihm dafür aber eher einen Tritt verpassen würden. Sein Leben war eine einzige Kontroverse. Jedenfalls was Bewusstsein, Denken und Handeln sowie allgemeines Verhalten anging und betraf.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Mi Sep 17, 2014 9:39 pm

(Woah, chill! xD)

Aurelie öffnete in dem Moment die Augen, in dem die Musik so abrupt abbrach und war trotzdem zu spät dran, um den fremden Wolf kommen zu sehen. Erst recht, als er seine wütende Tirade bereits runter gerattert hatte, bevor sie überhaupt den letzten Bissen ihres Mittagessens hatte herunterschlucken können. Die Bewegungen ihres Kiefers wurden jedoch stetig langsamer, der Riegel immer klebriger und zäher zwischen ihren Fingern, als sie sich seine Worte ganz automatisch bildlich vorstellte und ihr der Appetit augenblicklich verging.
Nur langsam wickelte sie das, was von dem Snack noch übrig war, zurück in das Papier und beschloss, sich vielleicht später wieder daran zu versuchen, wenn ihr weniger Flau im Magen war. Obwohl ihr Blick zweifelnd über ihre unmittelbare Umgebung hier unten auf dem Boden glitt, konnte sie sich nicht dazu aufraffen, tatsächlich aufzustehen. Vielleicht hatte er recht. Aber sie brüstete sich ganz heimlich und irgendwo unter unschuldigen Augen und naivem Lächeln damit, diese Ecke New Yorks besser zu kennen als er. Ein Fremder. Hier so nah an ihrem Zuhause. Ihrem Revier, wäre sie einer der furchteinflößenden Wölfe.
Tatsächlich war sie einfach nur nicht bereit, ihm direkt gegenüber zu stehen. Was auch immer er mit der Gitarre wenige Minuten zuvor veranstaltet hatte, schien sich ganz und gar nicht in seiner Persönlichkeit widerzuspiegeln. Und obwohl das Schauspielerin zu ihrer Berufung dazugehörte, konnte sie das nicht nachvollziehen. Ein gewisser Grad an Menschlichkeit und vor allem Freundlichkeit gehörte letztendlich immer dazu, wenn man für die höheren Künste lebte. Sie kannte keinen Schausteller, der keinen weichen, süßen Karamellkern irgendwo tief in sich drin trug. Weder der angeblich stärkste Mann der Welt, noch die ach so furchtlosen Tierbändiger.
Verwirrt über die ganzen Umstände starrte sie seine Hand ein paar Augenaufschläge lang an und entschied sich dann, das Angebot einfach anzunehmen, weil sie nicht das Herz hatte, einen Fremden so schnell zu verurteilen und abzustempeln. Egal, wie sehr er sie vielleicht verschreckte und wie seltsam er sich benahm.
„Danke…“ murmelte sie eingeschüchtert und klopfte sich den vermeintlichen Dreck von ihren Klamotten. „Ich brauchte einfach nur eine Pause…“ gab sie letztendlich zu. „Ich sitze eigentlich ziemlich gerne hier. Ist nicht so gehetzt wie in der Innenstadt und die Leute sind um so interessanter“ Das war nichtmal gelogen. Auch ohne Musik im Hintergrund hatte sie schon oft genug hier draußen eine Pause eingelegt. Vielleicht ein paar Blöcke weiter oder am Brunnen um die Ecke. Aber zumindest hier in der generellen Umgebung.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Mi Sep 17, 2014 10:01 pm

(Kam so über mich)

Bones war überrascht, dass die Wölfin tatsächlich seine Hand ergriff. Auch als sie nun wieder stand, reichte sie ihm gerade so ans Kinn. Bones war zwar gut gebaut aber durchschnittlich groß. Eben einfach groß. Sie hingegen war vielleicht 1,70, wenn er schätzen sollte und damit wohl auch Durchschnitt, aber wirkte schmal und als könnte er sie mit einem Arm locker hoch heben.
"Setzt du dich immer auf den Boden?", fragte er nach ihrer Erklärung, die ja nur recht und billig war mit einem Stirnrunzeln. Es überraschte ihn, dass sie nicht den Tränen nahe war oder ihm verbal oder auch anders welche verprellte, sondern lediglich ruhig Auskunft über ihre Beweggründe gab. Das nahm ihm sämtlichen Wind aus den Segeln und er war einfach nur angewidert, dass sie ihren Hintern tatsächlich auf dem schmutzigen Boden platziert hatte um sich auszuruhen. "Gibt es hier denn keine Bänke oder so, die man sich vorher anschaut, bevor man sich drauf setzt? Immerhin hättest du dich in Kaugummi setzen können, dass dann an deiner Hose festgeklebt hätte, nachdem wer anderes es ausgespuckt hat."
Er schauderte sichtlich und ignorierte, dass er immer noch ihre Hand in seiner hielt. Das war seid Wochen das erst mal wieder, dass jemand ihm eine Berührung gönnte, die nicht von Aggression getrieben war und der nichts wollte. Bones rückte mit der anderen Hand seine Gitarre zurecht und schob dann seinen Hut ein bisschen aus der Stirn. Seine Stirn war noch immer gerunzelt. "Du hast da einen Krümel.", teilt er der Wölfin mit, die wohl seinem Blick auswich. Das störte ihn schon wieder, brachte ihn aber nicht wie sonst zum kochen. Immerhin wäre es für sie nicht unbedingt gut einen Kampf mit ihm heraus zufordern und so wie er sich ihr gegenüber verhalten hatte, musste sie annehmen, dass er sich nicht unter Kontrolle hatte und auch um sich schlagen würde, sollte man ihn heraus fordern. Was ja normalerweise auch stimmte, aber ihr gegenüber fehlte ihm der Impuls dazu. Nur dass sie sich auf den Gehsteig gesetzt hatte ekelte ihn elementar, aber wahrscheinlich würde ihm der Drummer seiner Band wieder nur sagen, dass er nicht so ein Bazillenphobicer sein sollte und seine Manien lieber im Schrank lassen sollte. Bones würde darauf hin irgendwas nach ihm werfen und es würde ein bösartiger Streit ausbrechen. Und das mit einem Menschen. "Ich bin Bones. Und wie heißen Sie?", teilte er ihr mit und hob jetzt doch auf charmante Art und mit Eleganz ihre Hand und hauchte einen Kuss über ihre Fingerknöchel. Wenn er sich nicht gerade aufregte oder Entsetzen ihn überflutete wegen solchen Aktionen, dann war er ein Wolf mit Stil und Klasse. Redete er sich jedenfalls ein.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Mi Sep 17, 2014 10:38 pm

Ganz instinktiv zuckte Aurelie mit den Schultern, bevor sie überhaupt über die Frage nachdachte und kam dann zu dem Entschluss, dass sie sich zwar durchaus auch auf Bänken zur Ruhe setzte, den Boden aber oft genug aus alleine dem Grund vorzog, dass er immer in der Nähe und bereit war und selten überfüllt und besetzt wie die Bänke es oft genug waren. In der Innenstadt hätte sie sich sicher auch nicht auf den Boden gesetzt, aber hier erschien es ihr nicht unangenehmer als eine Parkbank. Aber sie war nicht energisch genug, um ihm diesen Gedankengang begreiflich zu machen. Soviel war klar.
„Manchmal“ war dann auch ihre in Worte formulierte Antwort. „Die sind meistens besetzt…oder nicht genau da, wo ich gerade sitzen möchte“ Was missfiel ihm daran so sehr? Sie hatte kein Verbrechen begangen und als Jemand, der kaum ein paar Worte mit ihr gewechselt hatte, brauchte es ihn doch eigentlich nicht zu kümmern.
Dass ihre Hand noch immer in der seinen steckte ließ Unbehagen in ihr aufkeimen, aber sie war zu lieb, zu höflich, als dass sie ihn darauf hinweisen konnte oder ihm ihre Hand gar entziehen konnte. Stattdessen trat sie nur ein zwei Mal auf der Stelle. Aber, dass sie sich sichtlich nicht zu 100 Prozent wohl fühlte, konnte wohl aus einer ganzen Reihe von Tatsachen rühren.
Ihre stumme Mimik, ein immer höfliches Lächeln und rosige Wangen veränderte sich zum ersten Mal wirklich drastisch, als Stirnfalten ihre Haut entstellten. Wieso er sie auf einmal unnötig siezte blieb ihr ein Rätsel. Und den Handkuss hielt sie auch für unnötig, machte das Ganze aber lediglich mit einem Lachen bemerkbar, das lange nicht so ungezwungen war, wie es klingen sollte.
Tatsächlich entzog sie ihm jetzt auch ihre Hand, wischte sich dann eine verlaufene Strähne aus dem Gesicht und musterte ihn nur mehr ein weiteres Mal von oben bis unten, konnte sich aber noch immer keinen Reim auf ihn machen. Außer, dass es vielleicht tatsächlich seine Gründe hatte, weshalb er momentan keinem Pack zugehörig zu sein schien. Auch wenn sie ihn dadurch nicht gleich abstempelte oder verurteilte.
„Und was ist mit dir? Spielst du oft an Straßenecken?“
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Do Sep 18, 2014 8:59 am

Bones biss die Zähne zusammen und starrte auf die Blondine hinab. Nun fühlte sie sich doch sichtlich unwohl in seiner Gegenwart und wurde steif. Das passierte ihm oft bei den Menschen, die ihm kein Kontra geben mochten, oder konnten. Sie schien ihn eher wie ein rohes Ei oder mehr wie eine Handgranate zu behandeln, die gleich platzen könnte. Vermutlich, weil er bereits einmal drauf los gesplittert hatte. Immer noch dem Bedürfnis nach hing, ihr das Desinfektionsgel in auf die Hände zu geben, damit sie sich wenigstens die sauber machen konnte. Aber Bones wusste genau, das auch das nur für Stirnrunzeln und Ablehnung sorgen würde. Vielleicht sollte er es aufgeben, dann könnte er immerhin so viel Arschloch sein, wie auch immer er wollte und es könnte ihm egal sein, ob er damit kleine blonde Mädchen verschreckte oder zum Heulen brachte. Sie hatte ihm nicht mal ihren Namen genannt, wahrscheinlich weil sie nicht wollte, dass er genaueres über sie erfuhr. Also straffte er auch die Schultern, als sie die Gesten ablehnte, nicht bewusst, aber mit ihrer Körpersprache doch sehr deutlich, als er wenigstens versuchte charmant und höflich zu sein. Aber das hatte er wohl am Anfang versaut.
"Nein.", knurrte er. Als wenn er ein Straßenmusiker wäre, also wirklich. Er hatte für sich gespielt, nicht für sie oder irgendwen sonst. Bones hatte aufgegeben für andere zu spielen, als man ihm vorwarf ein Arschloch zu sein, dass mit seiner Musik nur vortäuschte zu empfinden. Tat er aber nicht. Seine Musik folgte seiner Stimmung und nur weil er noch nie die echte große Liebe gespürt hatte, hieß das nicht, dass er sie nicht wollte, und nur weil er keine Familie mehr besaß hieß das auch nicht, dass er keine suchte. Und nur weil er ständig in Auseinandersetzungen geriet hieß das nicht, dass er nicht Frieden wollte, nur meistens passte das eben nicht zu seiner jeweiligen Auffassung die dann mit anderen kollidierte und so blieb das eben bloß ein Konstrukt für ihn. Enttäuscht von dieser Begegnung, sich selbst und ihr, wandte er sich ab, um seine Gitarre vernünftig verpacken zu können.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Do Sep 18, 2014 12:13 pm

Es gab keinen Grund dafür, dass seine knappe Antwort sie überraschen sollte. Er hatte sich bisher nur von einer sehr eigenen Seite gezeigt und sowie seine unausgesprochenen passiven Aggressionen sie verwirrten und verschreckten, so empfand sie doch Mitleid mit ihm, gab es doch immer einen Grund für jede störrische Eigenart eines noch so verdrehten Menschen. Und manchmal musste man nur dahinter kommen und alles wurde irgendwie klarer.
Aber die Chance hatte sie verpasst. Als sie zu tief in ihre Gedanken versunken gewesen war, als dass sie auf seine Frage hatte reagieren können. Weil sie im ersten Moment keinen Ton hatte herausbringen können und sie dann einfach übergangen war. (Weil ich die Frage einfach eiskalt überlesen habe xD)
Jetzt wandte er sich von ihr ab und das sollte ihr eigentlich so recht sein. Tatsächlich sanken ihre Schultern ab, als sich ihr Körper entspannte und sie konnte zum ersten Mal wieder frei ausatmen. Der Drang, sich hinter Makeup und schillernden Kostümen zu verstecken war plötzlich kaum mehr zu ertragen und sie konnte es kaum erwarten, auf dem Hochseil zu stehen oder sich von Trapez zu Trapez zu schwingen, das Adrenalin die Führung ihres Körpers übernehmen zu lassen und alles Andere zu vergessen.
Aber auch das war nicht wirklich ihre Art. Sie konnte nicht mit gutem Gewissen einen schlechten Eindruck bei einem Fremden hinterlassen. Irgendetwas daran störte sie. Ihre Stimme war lauter, als zuvor, als sie sich plötzlich und impulsiv wieder an den Fremden – Bones…so hatte er sich vorgestellt – wandte. „Aurelie“ Etwas zu schnell, etwas zu laut, als sie sich eilig durch die Haare fuhr, um sich wieder zu beruhigen. „Ich bin Aurelie. Tut mir Leid“ Sie lächelte zaghaft, nicht direkt an ihn gerichtet, sondern ganz instinktiv für sich selbst.
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BeitragThema: Re: Part I ~ Ancient Legends   Part I ~ Ancient Legends - Seite 23 Icon_minitime1Do Sep 18, 2014 5:16 pm

Bones Ohren zuckten, wie sie es garantiert auch getan hätten, wäre er in seiner anderen Gestalt gewesen. Es überraschte ihn und hätte er ihr nicht den Rücken zugedreht hätte sie das auch für einen kurzen Moment in seinem Gesicht sehen können, was sehr selten vor kam. Bones war kein offenes Buch für andere und in seinem Gesicht zu lesen war durchaus schwierig, weil er es anderen absichtlich schwer machte. Sonst hätte das Mädchen sehen können, wie sehr ihn das überraschte und wie sehr er doch sonst an Ablehnung und die Einsamkeit die damit einher ging gewöhnt war und wie armselig das doch eigentlich war. Manchmal war er ja durchaus der Grund dafür aber bisher war es ganz egal wie sehr er es versucht hatte dazu gekommen, wenn er auch nur annähernd er selbst gewesen war. Und da er sein Wesen schlecht bezähmen konnte, oder sich gänzlich verstellen konnte, war das früher oder später immer der Fall gewesen. Inzwischen versuchte er es ja nicht einmal mehr.
Aber die Wölfin schien ihn permanent zu überraschen.
Bones schnappte sich den massiven Gitarrenkoffer und verstaute seine Schöne darin bevor er sich wieder zu dem Mädchen umdrehte und beschloss ihr seinerseits entgegen zu kommen, da sie ihm ja auch entgegen gekommen war und so die "Unterhaltung" nicht vorschnell zu beenden, bevor sie überhaupt hatte beginnen können. "Ich spiele nicht als Straßenmusiker, ich hab einfach nur so gespielt. Hab ja auch nicht meinen Hut hingelegt oder den Koffer aufgeklappt. Und was treibt dich dazu, dich auf den schmutzigen Boden zu setzen." Fragte er aus echtem Interesse und verzog auch nur ein ganz bisschen den Mund.
(Dachte ich mir schon fast^^)
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